Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 099v

25.01.1497  / Mittwoch nach dem Paulstag Bekehrung

Transkription

nemen den er peter jme geben ʃoͤll daran hett er ein
gnuͤng(en) des gld halb(e)n das wer ʃin wiʃʃen vnd nit
mee

Jtem kilhen vnd Ruwe als gezug(en) Bart(en) ʃint erʃchien(en)
Bart(en) ge vnd ʃich jr kuntʃchafft nachdem ʃie mit recht erlangt
zugen warn zugeben erbott(en) alʃo hait der Schult(heiß) als Richt(er)
ʃie ʃampt vnd beʃond(er) tun geloben vnd ʃwern vnd in
all(er) maiß mit erʃtatung des eyts wie den vorig(en) gezug(en)
hen karʃt(en) angenomen(n) vnd vff die ʃchuldigung ʃo man(n)
jnen vorgeleʃen v(er)hort vnd ʃagt ein iglich(er) beʃond(er) wie
nachvolgt

Jtem kilhen ʃagt er vnd Rű wern vngewenter ʃachen(n)
darzukomen(n) das Barth vnd haubor gern von ein and(er)
geweʃt wer(e)n vnd Barth hett rűen ij gld geben die
hett rű hauborn geben von Barten weg(en) vnd Barth
hett rűen ʃin wingart geqwitiget / vnd haubor ʃoͤll
Rűen von ʃtűnt den wingart(en) wern do kunt haubor nit
hie her komen(n) vnd ʃchickt ʃin ʃon her der thett die wehru(n)g
vnd haubors doicht(er) entphing die ij gld von Ruͦen
das wer ʃin wiʃʃen do von vnd nit mee

Jtem Rű ʃagt er wer mit kilhen doby geweʃt das Barth
mit hauborn gerechent hett vnd wer jme ʃchuldig bliben
ij gld die hett Barth jme Rűen in ʃin hant geben
des wingarts halb(en) den Barth hauborn v(er)ʃatzt hett / vort(er)
hett er Rű dieʃelb(en) ij gld hauborn geben vnd ʃin doicht(er)
hett die entphang(en) als haubor nit geʃehen kuͦnt vnd Bart
hett den wing(ert) von Hauborn geqwitiget von mat(his) beck(er)s
weg(en) wes er pfands geʃtand(en) hett vnd haubor hett jme
Ruen von v(er)willigung barten die gifft des wingarts
getan(n) von weg(en) des Buʃʃenmeiʃters als er den vmb den
Buʃʃenmeiʃt(er) kaufft hett / vort(er) redt haubor zu Bart(en)
das Roit tuch iʃt noch do hind(en) wiltu mir das auch

Übertragung

nehmen, den er, Peter, ihm geben soll. Damit habe er sich wegen des Guldens zufriedengeben. Das sei sein Wissen und nicht mehr.

Henne Kil und Ruhe, als Zeugen des Bart, sind erschienen und haben sich zur Aussage anerboten, nachdem sie rechtmäßig vorgeladen waren. Also hat der Schultheiß als Richter sie zusammen und einzeln geloben und schwören lassen und in aller Form mit der Leistung des Eides wie den vorherigen Zeugen, Henne Karst. Auf die Beschuldigung, die man ihnen vorlas, wurden sie verhört. Jeder sagte einzeln aus, wie nachfolgt.

Henne Kil sagt, er und Ruhe seien zufällig dazugekommen, als Bart und Haubor Forderungen gegeneinander gestellt hätten. Bart habe Ruhe 2 Gulden gegeben, die habe Ruhe dem Haubor gegeben, für Bart, und Bart habe Ruhe seinen Wingert gelöst. Haubor soll Ruhe unverzüglich übereignen. Da konnte Haubor nicht hierherkommen und schickt seinen Sohn. Der leistet die Übereignung und Haubors Tocher empfängt die 2 Gulden von Ruhe. Das sei sein Wissen davon und nicht mehr.

Ruhe sagt, er sei mit Henne Kil dabei gewesen, als Bart mit Haubor abgerechnet hat. Er sei ihm 2 Gulden schuldig geblieben. Die habe Bart ihm, Ruhe, in die Hand gegeben für den Wingert, den Bart Haubor versetzt hatte. Weiter habe er, Ruhe, diese 2 Gulden gegeben und seine Tochter habe die empfangen, als Haubor das nicht sehen konnte. Bart habe den Wingert von Haubor gelöst für Mathis Becker, dem er als Pfand zugestanden habe. Haubor habe ihm, Ruhe, mit Zustimmung Barts die Übergabe des Wingerts geleistet für den Büchsenmeister, da er den vom Büchsenmeister gekauft hatte. Weiter sagt Haubor zu Bart, das rote Tuch ist noch da hinten, willst du mir das auch

Registereinträge

Abloesung (ablösen)   –   Bart, N. N.   –   Becker, Mathes (Mathis)   –   Buechsenmeister (Tätigkeit)   –   Eidesleistung   –   Haubor, N. N.   –   Karst, Peter   –   Kil, Henne (Hengin)   –   Richter (richterlich)   –   rot (Farbe)   –   Ruhe (Name)   –   Sohn (Söhne)   –   Tochter   –   Tuch   –   vorlesen (verlesen)   –   Wingert (Weingarten)   –