Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 086v

01.06.1496  / Mittwoch nach Trinitatis

Transkription

1 cl(age) Jtem Barth 1 cl(age) vff den Buʃʃenmeyʃt(er) Hans greuenhuʃern
vff iij bede ʃo er vor jne von dem wing(ert) er dem buʃʃenmeiʃt(er)
verkaufft haͤtt geleg(en) jm ʃande ʃtußt an dz jng(elheimer) felt gef(orcht) beck(er)s
cles nah(er) huʃen vnd remßen cles nah(er) heyʃeßheim zu vnd
vff xl gld ʃchad(en)s

vff mitwoch p(ost) Trini[ta]t(is)

momp(er) Jtem ack(er) kett hat jrn ʃon Hanʃen zu jrem mechtig(en) momp(er)
gemacht jr ʃchult zins vnd gult jn diʃem ger(ich)t vnd marck(en)
jn zugewynn(en) ʃie dar jnn zuu(er)gen vnd zuu(er)ʃten bis vff ein
wideruffe

momp(er) wid(er) Jtem junffr(au) Lyʃa von Erbach hat mull(er) hen jrn vorig(en) mo(m)p(er)
ruff(en) widerruff(en) vnd gilbrecht(en) jrn knecht zu momp(er) gemacht
momp(er) gemacht ʃie in allem daʃʃie jn diʃer gemarck vnd gerich zutun hatt
zuu(er)gen vnd zuu(er)ʃten bis vff jr beyder wid(er)ruff(en)

Jtem Rampfus als momp(er) heng(in) benders von mentz ließ off(e)n
erf(olg)t p b dz erkentnus von Heringen jme als momp(er) des benders beʃcheen
redt daruff er wer dem nit nachkomen begert jne zu erf(olge)n
S(e)n(tent)ia mit vnderding(en) vfs buch / dz v(er)bot er vnd hat p • b •

erk(ann)t Jtem der Jungh Buerhen erk(enn)t hanʃen acker kett(en) ʃon als jrem mo(m)p(er)
vj gld an golde vnd iiij alb in xiiij t(agen)

erk(ann)t Jtem der alt Buerhen erk(enn)t dem ʃelb(en) ackerhanʃen jn maiß vor ʃteht
viiɉ gld an alb vnd ij alb in menʃe

erk(ann)t Jtem der alt Burhen erk(enn)t Rűen ix gld j ortt i(n) menʃe ad c(om)put(andum)

zorn Jtem zorn als ein zugelaʃʃen(er) erb haʃenheintzen ʃelig(en) gutt(er) ließ oͤff(en)
wie Haʃenheintz hauborn vor ein(er) zitt erk(ann)t vnd wie haubor jne erf(olg)t
haubor vnd • p • b • hett vnd redt vort(er) wie das haubor nach dem pfand be-
redung vnd v(er)kaufft der gutt(er) hett er Haʃenheintzen Jar vnd tag jn ʃin
gutern geruglichen laiʃʃen ʃitzen dar jnn brech(en) vnd zu buʃʃen nach allen
ʃynem gefall(e)n wie dan(n) haʃenheintz vor dem erf(olg)nis getan od(er) getan
moͤcht hab(e)n woͤll er getruen als ein zugelaʃʃen(er) erbe zu ʃyne(m) teyl
dz haubor ʃich ʃolich(er) gutter jn kein weg zu gebruchen anneme(n) ʃoͤll ʃond(er)
er wer ʃynem recht(en) nit nach ordenu(n)gs recht(en) nachkomen(n) lut des ge-

Übertragung

Bart beantragt eine 1. Klage gegen den Büchsenmeister Hans Grevenhusen wegen 3 Beden, die er für ihn von dem Wingert, den er dem Büchsenmeister verkauft hatte, [gibt], gelegen Im Sande, stößt an das Ingelheimer Feld, neben Clese Becker Richtung Ingelheimerhausen, und Cles Remß Richtung Heidesheim zu, und auf 40 Gulden Gerichtskosten.

Mittwoch 1. Juni 1496

Kette Acker hat ihren Sohn Hans bis auf Widerruf zu ihrem bevollmächtigten Momber gemacht, ihre Schuld, Zinse und Gülten in diesem Gericht und in der Gemarkung einzufordern, für sie festzustellen und zu verteidigen.

Jungfrau Lise von Erbach hat Henne Muller, ihren bisherigen Momber, widerrufen und ihren Knecht Gilbrecht zum Momber gemacht, für sie bis auf Widerruf alles, was sie in der Gemarkung und im Gericht zu schaffen hat, festzustellen und zu verteidigen.

Rampusch lässt als Momber des Hengin Bender aus Mainz, die Anerkenntnis von Hering, die ihm als Momber des Benders geschehen ist, aufschlagen. Er sagt darauf, er sei dem nicht nachgekommen, begehrt ihn zu verklagen. Entscheidung unter Vorbehalt: Auf das Buch. Das hält er bei Gericht fest und lässt Pfänder hinterlegen.

Der junge Henne Bauer sagt Hans Acker, Sohn der Kette, als deren Momber 6 Goldgulden und 4 Albus in 14 Tagen zu.

Der alte Henne Bauer sagt demselben Hans Acker, so wie es zuvor steht, 7 ½ Gulden in Albus und 2 Albus in einem Monat zu.

Der alte Henne Bauer sagt Ruhe 9 Gulden und 1 Ort in einem Monat auf Rechnung zu.

Zorn, als zugelassener Erbe der Güter des verstorbenen Heinz Hase, lässt [im Gerichtsbuch die Stelle] aufschlagen, wie Heinz Hase dem Haubor seinerzeit zuerkannt hat und wie Haubor in verklagt und Pfänder gefordert habe. Zorn sagt weiter, Haubor habe nach der Pfandberedung und dem Verkauf der Güter Heinz Hase Jahr und Tag in seinen Gütern ruhig sitzen lassen, sie zu zerteilen und zusammenzubringen nach seinem Belieben, wie dann Heinz Hase vor der Klage getan hat oder hätte tun können. Er vertraut darauf, als ein zugelassener Erbe zu seinem Teil, dass Haubor sich dieser Güter in keiner Weise annehmen und sie gebrauchen soll, sondern er sei seinem Recht nach Ordnung des Gerichts nicht nachgekommen nach Wortlaut des Ge-

Registereinträge

Acker, Hans   –   Acker, Kette   –   Bart, N. N.   –   Bauer, Henne   –   Becker, Clese   –   Bede   –   Bender (Tätigkeit)   –   Bender, Hengin (der)   –   Buechsenmeister (Tätigkeit)   –   Erbach, Lise von   –   Erbe (Erben)   –   Gemarkung (Wackernheim)   –   Gericht (Wackernheim)   –   Gerichtsordnung   –   Gilbrecht   –   Goldgulden   –   Grevenhausen, Hans   –   Guelt (Gült)   –   Hase, Heinz   –   Haubor, N. N.   –   Heidesheim (Ort)   –   Hering, N. N.   –   Ingelheimer Feld   –   Ingelheimerhausen (Kloster)   –   Jahr und Tag (Paarformel)   –   Knecht (Knechte)   –   Mainz (Stadt)   –   Mittwoch   –   Monat   –   Muller, Henne   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Ort (Währung)   –   Pfandberedung   –   Rampfuß, N. N.   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Rechtsvorbehalt   –   Remß, Clese   –   Sand (Örtlichkeit)   –   sententia   –   Sohn (Söhne)   –   Trinitatis   –   Zins (Abgabe)   –   Zorn (zornig)   –