Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 086

16.03.1496  / Mittwoch nach Letare

Transkription

erk(ann)t Jtem kilhen erkaͤnt dem jungen hauborn ʃich mit jme vnd
mat(his) beckern(n) zuu(er)trag(en) ob erß nit thett ʃo ʃol er hant abtun
von den guetern(n) die er vmb haubors vatt(er) vor pfantgut
kaufft hett dz v(er)bot haubor

erk(ann)t Jtem Barth erk(enn)t lucken phil(ip) xv alb ij gld in xiiij t(agen)
ad c(om)put(andum)

erk(ann)t Jdem erk(enn)t jdem xviij alb in xiiij t(agen) lidlons

Jtem Rampfus exp(ar)te phil(ip) ʃchuldiget Ebertgin mull(er) wie
lucken phil(ip) das ein Rachtung gemacht wer zuʃch(en) jme vnd haʃen
Ebertg(in) muͦll(er) heintzen do heb ʃich ebertg(in) vor ein hauptma(n) dar geʃtalt
vnd phil(ip) antheiʃʃig word(en) vɉ gld nachdem die ʃelb rachtu(n)g
nit gehalt(en) word(en) wer vnd ebertg(in) die vɉ gld nit geb noc(et)
x gld Daruff Ebertgin redt die Rachtung wer alʃo
gemacht das ʃie ʃoll(en) vɉ gld phil(ip) geben in dryen jar(e)n
deʃʃol er ebertg(in) das halbteyl daran geben das heb er vor
ʃchad(en) getan vnd jr ein(er) ʃtund vor den and(e)rn Daruff redt
phil(ip) durch Rampfuʃʃe(n) vnd v(er)bott das ebertg(in) geret hett
ein(er) ʃtund vor den and(e)rn in hoffnu(n)g das er jne moͤcht
vor die gantz vorneme(n) vnd als ebertg(in) vort(er) redt es ʃoͤl
zu dryen ziel(e)n bezalt w(er)d(en) geʃtund er nit dan(n) die rachtu(n)g
wer alʃo gemacht hilt(en) ʃie das erʃt ziel od(er) zitt ʃo ʃoll(en) ʃie
dry ziel hab(e)n ʃűnʃt(en) ʃoͤl das gelt vorfell(e)n geben ʃin / dar
vor ʃij ebertg(in) gut word(en) zug ʃich des vff die Rachtungs
leud das ließ erbertg(in) naher doch was recht wer
S(e)n(tent)ia mit vnderding(en) ʃo ʃich phil(ip) vff kuͤnd zugt die ʃol
ve(r)hort w(er)d(en) vnd vort(er) beʃcheen(n) was recht ʃin wirt
gefr(ag)t qu(ando) S(e)n(tent)ia in xiiij t(agen) et vltra vt mor(is) ambo v(er)bot

Jtem wentzg(in) hen vo(n) heyʃeßh(eim) erf(olg)t harthen von eʃenh(eim)
vor x gld

erf(olg)t Jtem emerich halgart(en) erf(olg)t cles beckern(n) vor j gld

Jtem Rű erf(olg)t beckers cleʃe(n) vor j gld

Jtem Ru erf(olg)t endr(es) den hirt(en) vor ɉ gld

Jdem erf(olg)t ebertg(in) vor x gld

Jtem emer(ich) von engelʃtat erf(olg)t remßen gud(en) vor j gld

Übertragung

Henne Kil sagt dem jungen Haubor zu, sich mit ihm und Mathis Becker zu vertragen. Falls er es nicht tut, soll er die Hände von den Gütern nehmen, die er von Haubors Vatter als Pfandgut erworben hatte. Das hält Haubor bei Gericht fest.

Bart sagt Philip Lucke 15 Albus und 2 Gulden in 14 Tagen zu.

Derselbe sagt demselben 18 Albus Lidlohn in 14 Tagen zu.

Rampfuß beschuldigt von Seiten Philips den Ebertgin Muller, es sei eine Rachtung gemacht worden zwischen ihm und Heinz Hase. Da habe sich Ebertgin als Hauptmann dargestellt und Philip 5 ½ Gulden angeboten. Nachdem dieselbe Rachtung nicht gehalten worden ist und Ebergin die 5 ½ Gulden nicht zahlt, schade das 10 Gulden. Darauf sagt Ebertgin, die Rachtung sei so gemacht, dass sie Philip 5 ½ Gulden in drei Jahren geben sollen, von denen er, Ebertgin, die Hälfte dazu gibt. Das habe er für Gerichtskosten getan und jeder Einzelne stünde für den Anderen. Darauf sagt Philip durch Rampfuß und hält bei Gericht fest, dass Ebergin gesagt hätte, Einer stünde für den Anderen, in der Erwartung, dass er ihn für das Ganze vorladen will. Ebertgin sagt weiter, es soll zu drei Zahlungszielen bezahlt werden. Das gestand er nicht zu, die Rachtung sei so gemacht: Halten sie das 1. Zahlungsziel ein, so sollen sie drei Ziele haben, sonst soll das Geld vorfällig gegeben werden. Dafür sei Ebertgin Bürge geworden, bezieht sich dabei auf Rachtungsleute. Das ließ Ebertgin nach, wie es Recht ist. Entscheidung unter Vorbehalt: Wenn sich Philip auf Zeugen bezieht, sollen die angehört werden und weiter geschehen, was Recht ist. Gefragt: Wann? Entscheidung: In 14 Tagen und weiter, wie es Gewohnheit ist. Haben beide bei Gericht festgehalten.

Henne Wentzgis aus Heidesheim verklagt Henne Hart von Essenheim wegen 10 Gulden.

Emerich Halgart verklagt Clese Becker wegen 1 Guldens.

Ruhe verklagt Clese Becker wegen 1 Guldens.

Ruhe verklagt den Hirten Endres wegen ½ Guldens.

Derselbe verklagt Ebertgin wegen 10 Gulden.

Emerich von Engelstadt verklagt Gude Remß wegen 1 Guldens.

Registereinträge

Bart, N. N.   –   Becker, Clese   –   Becker, Mathes (Mathis)   –   Buerge (Bürge, Bürgschaft)   –   Enders (Endres) (Name)   –   Engelstadt, Emerich von   –   Essenheim (Ort)   –   Gerichtskosten   –   Halgarten, Emerich   –   Hand (Hände)   –   Hart, Henne (Hengin)   –   Hase, Heinz   –   Haubor, N. N.   –   Hauptmann   –   Heidesheim (Ort)   –   Hirt (Tätigkeit)   –   Kil, Henne (Hengin)   –   Lidlohn   –   Lucke, Philip   –   mos (moris)   –   Muller, Ebert (Ebertgin)   –   Rachtung   –   Rachtungsleute   –   Rampfuß, N. N.   –   Rechtsvorbehalt   –   Remß, Gude   –   Ruhe (Name)   –   sententia   –   Vater   –   Wentzgis, Hengin (Henne)   –   Ziel   –