Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 068v

24.09.1494  / Mittwoch nach dem Matheustag

Transkription

vff mitwoch nach ʃant
matheus tag ap(osto)li et eva(ngelis)te

erf(olg)t Jtem peter ʃnade vo(n) mo(m)parʃch(aft) ʃins ʃwehe(r)s erf(olg)t
hering(en) ʃup(ra) libr(um) vnd hat • p • b •

erf(olg)t Jtem erckers emel erf(olg)t hering(en) ʃup(ra) libr(um)

erf(olg)t Jdem erf(olg)t beckers elʃen ʃup(ra) libr(um) vnd hait p b •

erf(olg)t Jtem pet(er) ʃnade erf(olg)t haʃenheyntze(n) ʃup(ra) libr(um) vnd hait p • b •

erf(olg)t Jtem jdem erf(olg)t buerhen ʃup(ra) lib(rum) vnd hait p • b •

SchoΞnweters Jtem Stude hait ʃich v(er)dingt als recht iʃt Schoͤnw̋eters wit
witwe frawen jn jr wort vnd redt wie die frawe mit hering(en)
hering lut des búchs am nehʃt(en) gericht gehandelt hab ʃich hering
vff kuͦnd gezog(en) nemlich vff ein winkauff begert die fr(au)
mit recht zu beʃcheid(en) ob auch hering ʃin tag v(er)hut habe ut
jur(is) S(e)n(tent)ia mit vnderding(en) dem gericht ʃÿ do von nit
wiʃʃen / v(er)bot Stude vnd beg(er)t ob die frawe hering(en) nit
erf(olg)t habe lut jrs zuʃpr(uchs) S(e)n(tent)ia mit vnd(er)ding(en) Jahe
das v(er)bot Stude vnd hat pfand beret vff jme / vnd
hait zu(m) erʃt(en) vff diʃen gerichts tag pfand vff jme beret
vnd das auch eygentlich alʃo beg(er)t an zuʃchriben

erf(olg)t Jtem Rampfuß hat ʃich v(er)dingt als recht iʃt hauborn zu
red(en) vnd erf(olg)t haʃenheyntzen ʃup(ra) lib(rum) vnd hat p • b •

erf(olg)t Jdem erf(olg)t hering(en) ʃup(ra) libr(um) vnd hat p • b •

p b Jtem pet(er) ʃnade als momp(er) ʃins ʃwegers hat p b • vff
Sigels cleʃg(in)

p b Jtem Rampfus hat ʃich v(er)dingt ut jur(is) Hauborn(n) vnd hat
p • b • vff kyln

Barth Jtem Stude hat ʃich v(erding)t als recht iʃt Barthen zu red(en) vnd
hen karʃt ʃchuldiget hen karʃt(en) wie das er ein wingart jnhabe
jm Sandweg der ʃtehe halb zu barthen handt vnd ʃij
deßʃelb(en) halb(en) teyls gegifft von philips duchʃchere(r)s ʃon
ein auguʃtin(er) here zu mentz vnd ʃtehe ʃolich halb teyl
in ʃin(er) Hant zuu(er)gifft(en) vnd erbut ʃich jme ʃolich gifft
zu thun hofft das recht ʃoͤl es erkenn(en) er ʃoͤl ʃie von jme
nemen / Henn karʃt beg(er)t xiiij tag ʃchub ʃich vff die
clag zubedenck(en) vnd antw(or)t zu geben Alʃo hat man(n)
jme ʃin tag geʃtalt zu xiiij t(agen) ambo v(er)bott

Übertragung

Mittwoch 24. September 1494

Peter Schnade verklagt als Momber seines Schwagers den Hering auf das Gerichtsbuch und hat Pfänder gefordert.

Emel Ercker verklagt Hering auf das Gerichtsbuch.

Derselbe verklagt Else Becker auf das Gerichtsbuch und hat Pfänder gefordert.

Peter Schnade verklagt Heinz Hase auf das Gerichtsbuch und hat Pfänder gefordert.

Derselbe verklagt Henne Bauer auf das Gerichtsbuch und hat Pfänder gefordert.

Stude hat sich verpflichtet, wie es Recht ist, die Witwe des Schonwetter bei Gericht zu vertreten. Er sagt, die Frau habe mit Hering nach Wortlaut des Buches am letzten Gerichtstag verhandelt. Hering habe sich auf Zeugen berufen, nämlich auf einen Weinkauf. Die Frau beantragt, gerichtlich zu bestimmen, ob Hering auch seinen Verhandlungstermin gewahrt habe, wie es Recht ist. Entscheidung unter Vorbehalt: Das Gericht wisse davon nichts. Das hat Stude bei Gericht festgehalten. Er fragt, ob die Frau Hering verklagt habe gemäß ihrer Klage. Entscheidung unter Vorbehalt: Ja. Das hat Stude bei Gericht festgehalten und hat Pfänder von ihm gefordert. Er hat zunächst am heutige Gerichtstag Pfänder von ihm gefordert und ausdrücklich begehrt, das niederzuschreiben.

Rampfuß hat sich verpflichtet, wie es Recht ist, für Haubor zu sprechen und verklagt Heinz Hase auf das Gerichtsbuch und hat Pfänder gefordert.

Derselbe verklagt Hering auf das Gerichtsbuch und hat Pfänder gefordert.

Peter Schnade hat als Gerichtsvertreter seines Schwagers Pfänder von Clesgin Siegel gefordert.

Rampusch hat sich verpflichtet, wie es Recht ist, gegenüber Haubor und hat Pfänder von Kil gefordert.

Stude hat sich verpflichtet, wie es Recht ist, Bart vor Gericht zu vertreten. Er beschuldigt Henne Karst, er habe einen Wingert inne, im Sandweg, der stehe zur Hälfte zu Barts Händen. Diese Hälfte sei übertragen von dem Sohn des Philip Duchscherer, eines Augustinerherren zu Mainz. Diese Hälfte steht in seiner Hand. Er kann sie übertragen. Es bietet sich an, ihm solche Übertragung zu leisten. Er hofft, das Gericht möge erkennen, er soll sie von ihm nehmen. Henne Karst beantragt 14 Tage Aufschub, um sich bezüglich der Klage zu bedenken und Antwort zu geben. Also hat man ihm seinen Verhandlungstermin in 14 Tagen anberaumt. Beide halten das bei Gericht fest.

Registereinträge

Augustiner (Mainz)   –   Babst, Velten   –   Bauer, Henne   –   Becker, Else   –   Duchscherer, Johan (Johannes)   –   Duchscherer, Philip   –   Ercker, Emel   –   Frau (Frau)   –   gift (giften)   –   Hand (Hände)   –   Hase, Heinz   –   Haubor, N. N.   –   Hering, N. N.   –   Kil, N. N.   –   librum   –   Mainz (Stadt)   –   Matheus apostolus   –   Mittwoch   –   Rampfuß, N. N.   –   Rechtsvorbehalt   –   Sandweg   –   Schnade, Peter   –   Schonwetter, N. N.   –   Schwager   –   sententia   –   Siegel, Clese (Clesgin)   –   Sohn (Söhne)   –   Stude (Name)   –   Tag wahren (verhüten)   –   Weinkauf   –   Wingert (Weingarten)   –   Witwe   –