Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 065v

27.08.1494  / Mittwoch nach Bartholomäus

Transkription

Schonweters Jtem Stude hat ʃich v(erding)t ut Jűr(is) von weg(en) Schoͤnweters fr(au)
witwe zu red(en) vnd ʃchuldiget heringen wie das er vmb jrn hußwart
ʃelig(en) wingart(en) vnd anders kaufft hab vor xxiij gld das
hering er die jr nit gebe oder erk(enn)t noc(et) xl gld petit r[e]u(er)ʃum debit(um)
Dar̋ff hering redt er Hab ein gut kaufft vmb Schonwetern
ʃelig(en) mit dem geding das er jme Jars iij gld gebe(n) ʃol bis
die gantz ʃom(m)e bezalt wu(r)de wes er alʃo vßgeracht hab woͤll
er in xiiij tagen zu jr kome(n) vnd rechen domit ʃie des ʃelb(en)
halb(en) bericht werde vnd / hofft ʃie ʃoll das auch mit v(er)willig(en)
Stude exp(ar)te műlier(is) v(er)bot das hering des kauffs geʃtendig
was vnd ret vort(er) als hering melt er ʃol jars iij gld geb(en)
geʃtund die fraw nit Dar zu redt hering er woll es bybring(en)
das es alʃo ʃij als er geʃagt gabe S(e)n(tent)ia mit vnderding(en) So
er ʃich vff kund zugt die ʃoll er bring(en) v(er)bot gefr(ag)t qu(ando)
S(e)n(tent)ia mit vnd(er)ding(en) in xiiij tag(en) et vltra ut mor(is) etc

Jtem Beckerhen von Bobenh(eim) hat als recht iʃt von weg(en)
Beckernhen hat kett(en) ʃigels Heyntzen frawe geredt wie es vff ein zit dar
gefragt zu komen ʃy das der frawe(n) erben ein abkauff von jr getan
haben jr zugeb(en) viij gld vff etlich ziel dar voͤr haben
ʃie jr ein wieʃe jngeʃtalt lut des búchs ob ʃie an ʃolich(er) be
zalung ʃumig wurd(e) das die frawe wan(n) ʃol(che) ziel vmb
qwemen / die wieʃe zu jrn Hand(en) moͤcht nemen / nű ʃij
jr nit vßrachtung geʃcheen begert darumb ob ʃie nit moͤcht
ʃol(che) wieß vffholen(n) vnd zu jr neme(n) lut des ger(ichts) buchs S(e)n(tent)ia
mit vnd(er)ding(en) Ja ʃi es als ʃie ʃagt etc

erk(ann)t Jtem hering erk(enn)t erckers emeln xiij alb in xiiij t(agen)

Jtem Rampfuß von momp(er)ʃchafft weg(en) wÿprecht kochs von
Rampfuß mentz hat zugeʃpr(ochen) hering(en) das er jme ʃchuldig ʃÿ ij gld
hering gerechents gelts q(uod) no(n) dat neq(ue) c(on)f(irmat) noc(et) iiij gld petit ru(r)ʃum

Hering begert an Schul(heiß) jme ʃin tag zuʃtreck(en) antw(or)t vff
die cl(age) zu gebe(n) dan(n) er ytzt nit bedacht wer / dz Hat Rampf(uß)
auch nah(er) gelaʃʃe(n) / jʃt jme ʃin tag vort(er) geʃtreckt zu xiiij t(agen)
zu antwort(en) ambo v(er)bot

pet(er) ʃnade Jtem pet(er) ʃnade als momp(er) ʃins ʃwehers hen von Eltuils hat
hering zu geʃpr(ochen) hering(en) das er ʃin ʃweh(er) v(er)ʃatzt habe vor xx gld

Übertragung

Stude hat sich verpflichtet, wie es Recht ist, für die Witwe des Schonwetter zu reden und beschuldigt Hering, er habe von dem verstorbenen Ehemann einen Wingert und anderes gekauft für 23 Gulden. Dass er die nicht gibt oder anerkennt, schade 40 Gulden. Beantragt erneut die Schuld. Darauf sagt Hering, er habe ein Gut von dem verstorbenen Schonwetter gekauft, mit der Bedingung, dass er ihm jährlich 3 Gulden solange geben solle, bis die ganze Summe bezahlt ist. Was er also bezahlt habe, dafür wolle er in 14 Tagen zu ihr kommen und abrechnen, damit sie davon Bericht erhalte. Er hofft, sie soll das auch mit Einwilligung Studes, von Seiten der Ehefrau, bei Gericht festhalten, dass Hering den Kauf eingesteht. Er sagt weiter, dass Hering vorgibt, jedes Jahr 3 Gulden geben zu müssen, gestehe die Frau ihm das nicht zu. Dazu sagt Hering, er wolle beweisen, dass es so ist, wie er gesagt habe. Entscheidung unter Vorbehalt: Wenn er sich auf Zeugen bezieht, soll er die beibringen. Bei Gericht festgehalten. Gefragt: Wann? Entscheidung unter Vorbehalt: In 14 Tagen und weiter, wie es Gewohnheit ist usw.

Henne Becker von Bubenheim hat, wie es Recht ist, für Kette, Ehefrau des Heinz Siegel, geredet. Es sei vor einiger Zeit dazu gekommen, dass die Erben der Frau etwas abgekauft haben und ihr 8 Gulden an verschiedenen Zahlungszielen zu geben. Dafür haben sie ihr eine Wiese gestellt, nach Wortlaut des Gerichtsbuches, damit die Frau, wenn sie mit der Bezahlung säumig würden und Zahlungsziele verstrichen sind, die Wiese zu ihren Händen nehmen könne. Nun sei keine Bezahlung erfolgt. Sie fragt deshalb, ob sie nicht diese Wiese pfänden und an sich nehmen könne, nach Wortlaut des Gerichtsbuches. Entscheidung unter Vorbehalt: Ja, wenn es ist, wie sie sagt usw.

Hering sagt Emel Ercker 13 Albus in 14 Tagen zu.

Rampfuß hat als Momber des Wiprecht Koch von Mainz Hering beschuldigt, er sei ihm 2 Gulden abgerechneten Geldes schuldig. Dass er die nicht gibt oder bestätigt, schade 4 Gulden. Er bittet erneut.

Hering beantragt beim Schultheißen, er möge seinen Verhandlungstermin verschieben, Antwort auf die Klage zu geben, da er bis sich noch nicht bedacht habe. Das hat Rampusch auch zugestanden. Es ist ihm ein Verhandlungstermin weitergeschoben worden, in 14 Tagen zu antworten. Das haben beide bei Gericht festgehalten.

Peter Schnade hat als Momber seines Schwagers Henne von Eltville Hering beschuldigt, dass er seinem Schwager für 20 Gulden [Güter] verpfändet habe

Registereinträge

Becker, Henne   –   Bubenheim (Ort)   –   Eltville, Henne von   –   Erbe (Erben)   –   Ercker, Emel   –   Frau (Frau)   –   Hand (Hände)   –   Hauswirt   –   Hering, N. N.   –   Koch, Wiprecht   –   Mainz (Stadt)   –   mos (moris)   –   Rampfuß, N. N.   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Rechtsvorbehalt   –   Schnade, Peter   –   Schonwetter, N. N.   –   Schwager   –   sententia   –   Siegel, Heinz   –   Siegel, Kette   –   Stude (Name)   –   vertagen (Vertagung)   –   Wiese (Grünland)   –   Wingert (Weingarten)   –   Witwe   –   Ziel   –