Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 053v

14.11.1492  / Mittwoch nach Briccii

Transkription

zu ʃant victor ʃin wort zuth̋n vnd ʃagt er hett p • b •
p b vff haʃenheintzen hering(en) kilßhenn vnd vff ketten hal
gart(en) witwe vnd erk(enn)t domit das die frawe jr antzal
vor ʃchad(en) gelacht hett vnd ʃchied ʃie nit vß ʃo er ʃie men
lich vor all erf(olg)t hett S(e)n(tent)ia ʃo er ʃie mitrecht erwonnen
hab etc

her heinrich volda

p b Jdem her heinrich volda hat p • b • vff hering(en) iʃt er gewiʃe(n)
ut jur(is) v(er)bott

erk(ann)t Jtem Ebertshenn der moll(er) erk(enn)t Emerich(en) von Engelʃtatt
vnnʃ(e)rm mitʃcheff(en) iij malt(er) ein firntzeln korns in xiiij
t(agen) ʃi non tu(n)c pf(and) hat er v(er)bott

1 h Jtem henn vonn eltuil 1 h vff ʃchiden vff ɉ gld vnd
alles er hat in diʃer gemarck(en)

1 h Jdem 1 h vff ʃcheffers contzen vff j gld gelts vnd ʃol(che)
vnderpfande

Jtem her hartardt amptma(n) zu ʃant victor zu mentz hat
pfand beret vff kilßhen hering(en) kett(en) halgarts witwe
vnd vff haʃen heintzen vnd erk(enn)t damit dz die frawe
hab jr antzal vor ʃchad(en) bezalt vnd ʃo er ʃie vnu(er)ʃcheidlich
erwonne(n) hab woll er ʃie nit ʃcheid(en) S(e)n(tent)ia ut mor(is)

erf(olg)t p b Jtem antz Swalbach erf(olg)t kilßhennn vffs buch v(er)bot

Jtem peter ʃnade hat beg(er)t dz buch zuͦ offen wie jme hering
vffgeholt erkant habe dz v(er)hort begert er fort(er) ʃo hering dem nit
bann vnd fried(en) nachkome(n) ʃij ob er jne nit erf(olg)t ʃol han vffs buch S(e)n(tent)ia
Jahe / hat er vort(er) beg(er)t bann vnd fried(en) hat der Schult(heiß) jme
bann vnd fryed(en) gethan ut mor(is) v(er)bott

Jtem Erckers emel hat ʃich v(er)dingt Brud(er)henn von huʃen
in ʃin wort vnd ʃagt Brud(er)henn wart des Recht(en) von
nit wi(der) an Barten / iʃt ʃo vil in gutlichkeit dar zuʃchen geredt das
gericht kome(n) ʃie ʃolich jr geʃpenn an jr beyd(er)ʃyts gut(en) frunde v(er)laʃʃen
haben vnd nit wid(er) an gericht zu kome(n) vnd iʃt jne t(ag)
geʃt(alt) bis nehʃt mont(ag) ambo v(er)bot

erk(ann)t Jtem beckers cleʃgin erk(enn)t contz ʃcheffern(n) hen ʃcheff(er)s ʃon j gld
ad c(om)put(andum) in xiiij t(agen) verbot

Übertragung

von St. Viktor vor Gericht zu vertreten und sagt, er hätte Pfänder gefordert gegen Heinz Hase, Hering, Henne Kil und Kette, die Witwe des Halgart. Er sagt damit zu, dass die Frau ihren Anteil für Schaden vergütet hat. Sie scheidet aber nicht aus, da er sie alle gemeinsam verklagt hat. Entscheidung: Er hat sie rechtmäßig gerichtlich belangt usw.

Herr Heinrich Volda hat Pfänder gegen Hering gefordert. Er wurde angewiesen, wie es Recht ist. Bei Gericht festgehalten.

Henne Ebert, der Müller, sagt Emerich von Engelstadt, unserem Mitschöffen, 3 Malter und 1 Viertel Korn in 14 Tagen zu. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung. Hat er bei Gericht festgehalten.

Henne von Eltville verkündet eine 1. Heischung gegen Schit wegen ½ Guldens und auf alles, was er in dieser Gemarkung besitzt.

Derselbe verkündet eine 1. Heischung gegen Contze Schefer wegen 1 Guldens Geld und auf entsprechende Unterpfänder.

Herr Hartrat, Amtmann zu St. Viktor zu Mainz, hat Pfänder gefordert gegen Henne Kil, Hering, Kette, Witwe des Halgart und gegen Heinz Hase und sagt zu, dass die Frau ihren Anteil des Schadens bezahlt hat. Da er sie insgesamt belangt habe, wolle er sie nicht ausnehmen. Entscheidung: Wie es Gewohnheit ist.

Antz Schwalbach verklagt Henne Kil auf das Gerichtsbuch. Bei Gericht festgehalten.

Peter Schnade hat beantragt, das Gerichtsbuch aufzuschlagen, wie Hering ihm zugesagt hat. Das Buch wurde angehört. Er beantragt weiter, da Hering dem nicht nachgekommen ist, ob er ihn nicht auf das Gerichtsbuch pfänden kann. Entscheidung: Ja. Er hat weiter Bann und Frieden beantragt. Der Schultheiß hat ihm Bann und Frieden darübergelegt, wie es Gewohnheit ist. Bei Gericht festgehalten.

Emel Ercker hat sich verpflichtet, Bruder Henne von Ingelheimerhausen bei Gericht zu vertreten und sagt, Bruder Henne wahrt das Recht von Bart. Zwischenzeitlich ist so viel in Gütlichkeit geredet worden, dass sie ihren Streit an ihre beiderseitigen guten Freunde verwiesen haben und nicht wieder vor das Gericht kommen. Ihnen wurde ein Verhandlungstermin festgesetzt auf den nächsten Montag. Das haben beide bei Gericht festgehalten Clesgin Becker sagt Contze Schefer, dem Sohn des Hen Schefer, 1 Gulden auf Rechnung in 14 Tagen zu. Bei Gericht festgehalten.

Registereinträge

Amtmann (Offiziat)   –   Bann und Frieden (Paarformel)   –   Becker, Clesgin   –   Ebert, Henne (Hengin, Henchin)   –   Eltville, Henne von   –   Engelstadt, Emerich von   –   Ercker, Emel   –   Freund (Freundschaft)   –   Gemarkung (Wackernheim)   –   Guetlichkeit (Gütlichkeit)   –   Halgartin, Kette (Ketgen)   –   Hartrat   –   Hase, Heinz   –   Henne (Bruder)   –   Hering, N. N.   –   Ingelheimerhausen (Kloster)   –   Kil, Henne (Hengin)   –   Korn (Getreide)   –   Mainz (Stadt)   –   Malter   –   Montag   –   Mueller (Müller/Tätigkeit)   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Schefer, Contze (der)   –   Schit   –   Schnade, Peter   –   Schwalbach, Antze   –   sententia   –   St. Viktor (Mainz)   –   Viertel   –   Volda, Heinrich   –   Witwe   –