Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 052v

05.09.1492  / Mittwoch nach Egidii

Transkription

1 h Jtem Bruderhenn von momp(er)ʃchafft weg(en) des p(ate)rs zu huʃen
hat 1 h getan vff peter ʃnad(en) vff ij lb gelts vnd vff huß
hoff vnd gart(en) do hering in wont

Bruderhenn Jtem Rudig(er) hat ʃich v(er)dingt brud(er)henn(e) vo(n) momp(er)ʃchafft weg(en)
Barth des p(ate)rs zu huʃen jn ʃin wort vnd ʃchul(dige)t bart(en) wie das
er jme ʃchul(dig)t x ʃÿ xj ß hlr das er jme nit geb od(er)
erk(enn)t noc(et) iń duplo vnd heiʃt jme ein richtlich antw(or)t
Ja od(er) neyn ob er ʃie ʃchul[ig]t ʃij od(er) nit / Stude hat ʃich
v(er)dingt ut Jur(is) bart(en) ʃin wort zuthun vnd macht jne
des ʃchad(en) vnʃchult vnd ret vort(er) zu der ʃchuldigung er
geʃtund der xj ß nit ab(er) ʃchuldigt brud(er) hen jne vor iij
ß die erkent er jme vnd nit mee wes er jne wit(er)
anlang ʃij er vnʃchult Rudig(er) exp(ar)te brud(er)henn(e)s v(er)bot
die erkentnus vnd beg(er)t qu(ando) S(e)n(tent)ia in xiiij t(agen) v(er)bot / vnd
beg(er)t vort(er) vonn bart(en) zu beʃcheid(en) ob er ʃin vnʃchult ʃij des
vberig(en) antwort bart Ja // S(e)n(tent)ia dz er ʃin vnʃchult
trag(en) ʃol gefr(ag)t qu(ando) S(e)n(tent)ia in xiiij t(agen) et ult(ra) ut mor(is)

Bruderhenn Jtem Rudig(er) hat ʃich wid(er) v(er)dingt brud(er)henn(e) als momp(er) des
Barth p(ate)rs wie das bart vnd der p(ate)r by ein geweʃen ʃyen
vnd bart hab dem p(ate)r j acker zuͦ geʃagt vnd gelűen jn
der meynu(n)g dz der p(ate)r den acker ʃolt bwen vnd ʃewen
vnd bart ʃolt den ʃame(n) dar zuͦ geb(e)n vnd bart ʃolt den
acker ʃnid(en) vnd ʃoll(en) das korn(n) teyln dem p(ate)r halb vnd
bart(en) halb / das jme Bart der wort nit geʃt(ehe) od(er) erk(en)n
noc(et) xx gld vnd hat jme ein richtlich antw(or)t geheiʃch(e)n

Stude hat ʃich v(er)dingt bart(en) in ʃin wort ut jur(is) vnd
macht jne des ʃchad(en) vnʃchuldig vnd ʃpr(icht) wie das bart
hab dem p(ate)r zu eyn(er) zit ein ack(er) zuͦ geʃagt mit name(n)
ein ʃchar mit habern(n) zuͦ ʃehen vnd ʃolt der habern(n) zuͦ
diʃer ern abʃin gang(en) do er jme ʃolichs zugeʃagt hab
er jne do by gelaʃʃen / wer jme der p(ate)r nach komen(n)
vnd hofft ʃo dem p(ate)r der ack(er) nit v(er)bot(en) ʃij vnd er auch
nit dar jnn gefar(e)n er ʃolt jme nit ʃchult ʃin

Rudig(er) ret exp(ar)te Brud(er)henn(e) als ʃich hen von Eltuil vnd(er)
zog(en) hab alles dz bart hab ʃij ʃin vnd bart hab nit macht
etwas zuu(er)lihen hen vo(n) eltuil hab auch den acker v(er)kauff
nach dem beʃtentnús luck(en) phil(ip) brud(er)henn ʃij auch do by

Übertragung

Bruder Henne hat als Momber des Paters von Ingelheimerhausen hat eine 1. Heischung gegen Peter Schnade verkündet wegen 2 Pfunde Geld und auf Haus, Hof und Garten, in denen Hering wohnt.

Rüdiger hat sich verpflichtet. Bruder Henne als Momber des Paters von Ingelheimerhausen zu vertreten und beschuldigt Bart, er sei ihm 11 Schillinge Heller schuldig. Dass er ihm die nicht gibt oder zuerkennt, schade ihm das Doppelte und fordert von ihm eine gerichtliche Antwort Ja oder Nein, ob er sie ihm schuldig ist oder nicht. Stude hat sich verpflichtet, wie es Recht ist, Bart vor Gericht zu vertreten und macht ihn des Schadens unschuldig und spricht weiter zu der Beschuldigung, er gesteht die 11 Schillinge nicht zu. Er ist Bruder Henne aber 3 Schillinge schuldigt, die erkennt er ihm zu und nicht mehr. Weshalb er ihn weiter belangt, daran ist er unschuldig. Rudiger hat von Seiten Bruder Hennes die Entscheidung bei Gericht festgehalten und begehrt: Wann? Entscheidung: in 14 Tagen. Bei Gericht festgehalten. Er begehrt weiter von Bart, zu bestimmen, ob er an dem Übrigen unschuldig ist. Bart: Ja. Entscheidung: Er soll seine Unschuld tragen. Gefragt: Wann? Entscheidung: in 14 Tagen und weiter wie es Recht ist.

Rüdiger hat sich wieder verpflichtet, Bruder Henne als Momber des Paters bei Gericht zu vertreten. Bart und der Pater sind beieinander gewesen und Bart hat dem Pater einen Acker zugesagt und geliehen in der Meinung, dass der Pater den Acker bebauen und einsäen soll. Bart sollte den Samen dazu geben, den Acker schneiden und sie sollten das Korn teilen, zur Hälfte dem Pater, zur Hälfte Bart. Dass ihm Bart diese Worte nicht zugesteht oder zuerkennt, schade 20 Gulden. Er hat von ihm eine gerichtliche Antwort gefordert.

Stude hat sich verpflichtet, Bart vor Gericht zu vertreten, wie es Recht ist, und erklärt ihn bezüglich des Schadens für unschuldig. Er sagt, Bart hat dem Pater seinerzeit einen Acker zugesagt, namentlich ihn mit Hafer einzusäen. Sollte der Hafer zu dieser Ernte abgegangen sein, da er ihm solches zugesagt habe, habe er ihn dabei gelassen. Dem sei der Pater nachgekommen. Er hofft, da dem Pater der Acker nicht verboten hat und er auch nicht da hineingefahren ist, er sollte ihm nichts schuldig sein.

Rudiger von Seiten des Bruder Henne sagt, Henne von Eltville habe sich alles angeeignet, was Barts Habe sei. Bart habe keine Macht etwas zu verleihen. Henne von Eltville habe auch den Acker nach der Verpachtung dem Philip Lucke verkauft. Bruder Henne sei auch dabei

Registereinträge

Acker (Feld)   –   Bart, N. N.   –   Ernte (ernten)   –   Garten   –   Hafer   –   Haus (Gebäude)   –   Henne (Bruder)   –   Hof (Hofgut)   –   Ingelheimerhausen (Kloster)   –   Korn (Getreide)   –   Lucke, Philip   –   Pacht   –   Pater (Ingelheimerhausen)   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   saehen (sähen)   –   Same   –   Schnade, Peter   –   sententia   –   Unschuld (unschuldig)   –