Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 127v

05.09.1498  / Mittwoch nach Johannestag Enthauptung

Transkription

Jme das nit geʃtee wie dovon geret wer / ʃchedt jme
noch als vil Daruff Emel von weg(en) Ebertshenn be-
gert zu oͤffen jm gerichtsbuch die gifft die Bart Ebertshen
durch zoͤrn getan hett ʃo die gifft geoͤffent wurd woͤll er
vort(er) zur ʃach red(en) / S(e)n(tent)ia ʃo ʃich Ebertshen vffs buch zug das
ʃoͤll gehoͤrt werd(en) fragt qu(ando) S(e)n(tent)ia in xiiij t(agen) et vltra vt
moris ambo v(er)bott

gel(engt) Zuʃchen Bentzen petern vnd kilhen iʃt jr tag gelengt an dz
nehʃt gericht ʃic(ut) hodie ambo v(er)bott

Ebertshen Jtem Emel ercker von wegen Ebertshen ʃpr(ich)t er hab 1 2 3 vnd 4
Barth h vff Bart(en) getan von weg(en) der kirchen lut des gericht
buchs begert die gut(er) vff zuhol(e)n lut ʃin(er) h Daruff hans
rampfus von weg(en) Bart(en) redt wie das der wing(ert) daruff
Ebertshen geheyʃchen hett ʃtund in Barten Handen von ginhey-
mers weg(en) des handels halb(en) vff hut dat(um) gehandelt woͤll ge
trűen ʃo es die ʃelb ʃach berurt Ebertshen ʃoͤll ʃtill ʃten mit bart(en)
bis zu vßtrag der ʃelb(en) ʃach Emel von weg(en) ebertshens beg(er)t
der offholung vnd ban(ne) vnd fried(en) vnd hoͤfft das Bart(en) Jnrede
ʃoͤll jne nit jrren / Hans rampfűs von weg(en) bart(en) redt wes
Ebertshen jngeʃtelt wer antreffen zoͤrn vnd ginheymern(n) deßhalb(en)
hett Barth Ebertshen(ne) jn recht v(er)faßt etlich(er) furwort halb(en)
lut des zuʃprochs hut beʃcheen Emel von weg(en) Ebertshenn(e)
redt ʃo Bart die h hett laiʃʃen gen vnd jme v(er)kunt
wer er jn hoffnu(n)g jme ʃoll die vffholűng vnd Ban(ne) vnd
fried(en) geʃtatet werd(en) / Rampfus von weg(en) Bart(en) redt ʃo
die gut(er) zu Ebertshens hand(en) ʃtűnd(en) hett er jme ʃelbs die clag
billich v(er)kundt getruͤt wie vor Ebertshen ʃoͤll ʃtill ʃten ʃtalten
beyd zu recht Nach beydert(eil) furbreng(en) vnd Rechtsetzen
Spricht der ʃcheff mit vnderdingen zurecht das Ebertshen zuͦr
vffholung bann(e) vnd fried(en) gelaiʃʃe(n) we(r)d(en) ʃoͤll / daruff Eberts
hen begert der vffholung / hat man(n) jme geʃtand(en) vfs buch vnd
hat ban(ne) vnd fried(en) v(er)bott er / Barth macht ʃich des coʃt(en) butig
dz v(er)bott erbertshen vnd fragt qu(ando) S(e)n(tent)ia hodie v(er)bott er auch

win gehalt(en) Jtem Stuͤd von wegen Schußheynrichen redt er hett ey(n)
kauffman(n) gnant clas ʃuͤer win v(er)kaufft iiij ome vnge-

Übertragung

ihm das nicht zugesteht, wie darüber vereinbart war, schade ihm nochmal so viel. Emel fordert für Henne Ebert im Gerichtsbuch die Güterabtretung aufzuschlagen, die Bart dem Henne Ebert durch Zorn geleistet hat. Wenn die Güterüberlassung aufgeschlagen wird, wolle er weiter in der Sache reden. Entscheidung: Wenn sich Henne Ebert auf das Buch bezieht, soll das angehört werden. Frage: Wann? Entscheidung: In 14 Tagen und weiter wie es Gewohnheit ist. Das haben beide bei Gericht festgehalten.

Zwischen Peter Bentz und Henne Kil ist der Verfahrenstermin verschoben worden an den nächsten Gerichtstag, zum gleichen Recht wie heute. Das haben beide bei Gericht festgehalten.

Emel Ercker sagt für Henne Ebert aus, er habe eine 1., 2., 3. und 4. Heischung gegen Bart verkündet für die Kirche nach Wortlaut des Gerichtsbuches. Er fordert die Güter einzuziehen nach Wortlaut seiner Heischung. Darauf sagt Hans Rampusch für Bart aus, der Wingert, den Henne Ebert fordert, stehe für Genheymer zu Händen des Bart. Wegen des am heutigen Tag verhandelten Streites wolle er glauben, wenn es diesen Streit berührt, soll Henne Ebert mit Bart stillestehen bis zum Austrag dieses Streites. Emel fordert für Henne Ebert Gütereinziehung und Bann und Frieden und hofft, das Barts Einrede ihn nicht beirren soll. Hans Rampfuß sagt für Bart aus, was Henne Ebert einstellt, würde Zorn und Genheymer betreffen. Deshalb habe Bart den Henne Ebert im Gericht beschäftigt wegen etlicher Unterhandlungen nach Wortlaut der heutigen Forderung. Emel sagt für Henne Ebert, wenn Bart die Heischung gehen lassen würde und ihm das verkündet, sei er in Hoffnung, ihm soll die Gütereinziehung und Bann und Frieden gestattet werden. Rampfuß sagt für Bart, wenn die Güter in seiner Verantwortung stünden, hätte er ihm selbst die Klage rechtmäßig verkündet, vertraut wie zuvor, Henne Ebert soll stillestehen. Das legen beide dem Gericht vor. Nach beiderseitigen Vorträgen und Rechtsbegehren entscheidet das Schöffengericht unter Vorbehalt, dass Henne Ebert zur Gütereinziehung und Bann und Frieden gelassen werden soll. Darauf fordert Henne Ebert die Gütereinziehung. Das hat man ihm auf das Buch zugestanden und Bann und Frieden. Das hält er bei Gericht fest. Bart ist zur Übernahmen der Kosten bereit. Das hält Henne Ebert bei Gericht fest und fragt: Wann? Entscheidung: Heute. Das hält er bei Gericht fest.

Stude sagt für Heinrich Schaus, er habe einem Kaufmann genannt Clas Suer Wein verkauft, 4 Ohm, ohne

Registereinträge

Aufholung (aufholen)   –   Bann und Frieden (Paarformel)   –   Bart, N. N.   –   Bentz, Peter   –   Ebert, Henne (Hengin, Henchin)   –   Emel (Name)   –   Ercker, Emel   –   Genheymer, Hans   –   gift (giften)   –   Hand (Hände)   –   Kaufmann (Kaufleute)   –   Kil, Henne (Hengin)   –   mos (moris)   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Ohm   –   Rampfuß, Hans   –   Recht (gleiches)   –   Rechtsetzung   –   Rechtsvorbehalt   –   Schaus, Heinrich   –   sententia   –   Stillstehen   –   Streit   –   Stude (Name)   –   Suer, Clas   –   Vortrag (Vorbringung)   –   Wein (Wein)   –   Wingert (Weingarten)   –   Zorn, N. N.   –