Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 126v

16.08.1498  / Donnerstag nach Himmelfahrt Mariae

Transkription

er ʃoͤll es Jme wider libern(n) oder bybreng(en) das erß jme ge-
heyʃʃen hett ʃtaltz zurecht Emel von weg(en) Ebertshen
ließ wie vor by der vnʃchuͦlt / Nach clag antwort beyd(er)t(eil)
S(e)n(tent)ia furbreng(en) vnd rechtʃetzen S(e)n(tent)ia mit vnd(er)dingen gelobt
vnd ʃwert Ebertshen vff die helgen als recht iʃt das er die
ij malt(er) korns hen von eltuiln von beʃcheit Barten ge-
reicht hab ʃo iʃt er der clagen von Bart(en) entbroch(en) v(er)bott Eberts-
hen vnd fragt qu(ando) S(e)n(tent)ia von huͦt zu xiiij t(agen) ambo v(er)bott

Jtem Ebertshen exp(ar)te eccl(esi)e 1 h vff Barten vff v lb oleys
1 h vnd ʃolich vnd(er)pf(ande) lut des kirchenbuchs

Jdem exp(ar)te eccl(esi)e 1 h vff Emerich halgart(en) vff j virt(el) wachs
vnd ʃolich vnderpf(ande) lut des kirchenbuchs

Jdem 1 h vff jeckhen den hun(er)vaúgt zu jngelnh(eim) vff iɉ lb
wachs vnd ʃolich vnderpf(and) lut des kirchbuchs

1 h Jtem pet(er) ʃnad 1 h vff jeckel drappen von huʃen Remßen
guden eyd(en) vff 1 gld gelts vnd ʃolich vnd(er)pf(and)

1 h Jtem Bentzenpetern vnd kilhen iʃt jr t(ag) gel(engt) ad p(ro)x(imu)m ju[diciu]m
nach pfingʃt(en) ʃic(ut) hodie

1 h Jtem lucken philips 1 h vff remßen claʃen vff iiij ß hlr
vnd ʃol(che) vnderpf(ande)

erf(olg)t Jdem erf(olg)t jdem vor j gld lut ʃin(er) cl(age) jm gerichtsbuch

momp(er) Jtem cleʃg(in) will von gonʃenh(eim) hat die momp(er)ʃchafft
widerruff(en) an karʃten wid(er)ruffen •

vff dornʃtag nach aʃʃumpcion(em) marie

Jacob gans Jtem als vff hut dat(um) frauwe metzgin Jacob ganʃen frauwe zu
groʃen contz Bing das recht als vff die helgen zu ʃwern das jr die ʃchult
nemlich xij gld ad c(om)put(andum) von groʃen contzen nachdem jeckel
guͦntruͦm Jacob ganʃen momp(er) darvff geclagt vnu(er)glich(en)
noch vßʃtund tún ʃoͤlt / als ʃie auch / nach dem die ʃchult by
hengin lubenheymern(n) der g(e)nant(en) frauwen voͤrige hußwirt
ʃelige gemacht jr wiʃʃen wer das recht zutrag(en) mit vrteyl
gewiʃen • jʃt • jn gutlichkeit fund(en) wuͦrd(en) das jeckhenn

Übertragung

er soll es ihm zurückliefern oder beweisen, dass er es ihm aufgetragen hat. Das legt er dem Gericht vor. Emel lässt es für Henne Ebert wie zuvor bei der Unschuld. Nach Klage, Antwort, beiderseitigen Vorträgen und Rechtsbegehren ergeht eine Entscheidung unter Vorbehalt: Gelobt und schwört Henne Ebert auf die Heiligen, wie es Recht ist, dass er die 2 Malter Korn Henne von Eltville auf Anweisung des Bart gereicht hat, so ist er von der Klage des Bart freigesprochen. Das hält Henne Ebert bei Gericht fest und fragt: Wann? Entscheidung: Heute in 14 Tagen. Das halten beide bei Gericht fest.

Henne Ebert verkündet von Seiten der Kirche eine 1. Heischung gegen Bart wegen 5 Pfunde Öl und entsprechender Unterpfänder nach Wortlaut des Kirchenbuchs.

Derselbe verkündet von Seiten der Kirche eine 1. Heischung gegen Emerich Halgart wegen 1 Viertels Wachs und entsprechender Unterpfänder nach Wortlaut des Kirchenbuchs.

Henne Geck, der Hühnervogt zu Ingelheim, verkündet eine 1. Heischung wegen 1 ½ Pfunde Wachs und entsprechender Unterpfänder nach Wortlaut des Kirchenbuchs.

Peter Schnade verkündet eine 1. Heischung gegen Jeckel Drapp von Ingelheimerhausen, Schwiegersohn der Gude Remß, wegen 1 Gulden Geld und entsprechender Unterpfänder.

Peter Bentz und Henne Kil wurde ihr Verhandlungstermin verschoben auf den nächsten Gerichtstag nach Pfingsten, zum gleichen Recht wie heute.

Philip Lucke verkündet eine 1. Heischung gegen Clas Remß wegen 4 Schillinge Heller und entsprechender Unterpfänder.

Derselbe verklagt denselben wegen 1 Guldens nach Wortlaut seiner Klage im Gerichtsbuch.

Clesgin Will aus Gonsenheim hat die Momberschaft bei Karst widerrufen.

Donnerstag 16. August 1498

Am heutigen Datum soll Frau Metzgin, Ehefrau des Jakob Gans zu Bingen, rechtmäßig auf die Heiligen schwören, dass ihr die Schuld, nämlich 12 Gulden auf Rechnung von Contze Groß, nachdem Jeckel Gunthrum, Momber von Jakob Gans, darauf geklagt hat, noch unbezahlt aussteht, und ebenso, dass sie wisse, dass mit Urteil angewiesen ist, die Schuld, die ihr vorheriger verstorbener Ehemann bei Hengin Laubenheimer gemacht hatte, vorher zu begleichen ist. Ist in Gütlichkeit gefunden worden, dass Henne Geck

Registereinträge

Assumptio Marie (Datumsangabe)   –   Bart, N. N.   –   Bentz, Peter   –   Bingen (Ort)   –   Donnerstag   –   Drapp, Jeckel   –   Ebert, Henne (Hengin, Henchin)   –   Eidam   –   Eidesleistung   –   Eltville, Henne von   –   Emel (Name)   –   Frau (Frau)   –   Gans, Jakob   –   Gans, Metzgin   –   Geck, Henne   –   Gonsenheim (Ort)   –   Groß, Contze   –   Guetlichkeit (Gütlichkeit)   –   Gunthrum, Jeckel   –   Hauswirt   –   Heilige   –   Huehnervogt (Hühnervogt)   –   Ingelheim (Dorf)   –   Ingelheimerhausen (Kloster)   –   Karst (Name)   –   Kil, Henne (Hengin)   –   Kirchenbuch   –   Korn (Getreide)   –   Laubenheimer, Hengin (Henchin)   –   Lucke, Philip   –   Malter   –   Oel (Öl)   –   Pfingsten   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Recht (gleiches)   –   Rechtsetzung   –   Rechtsvorbehalt   –   Remß, Clas   –   Remß, Gude   –   Schnade, Peter   –   sententia   –   Unschuld (unschuldig)   –   Urteil   –   Vortrag (Vorbringung)   –   Wachs   –   Will, Clesgin   –