Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 049

16.05.1492  / Mittwoch nach Jubilate

Transkription

gel(engt) Zuʃchen dem pater von huʃen vnd kett pet(er) Halgart(en) witf(rau)
iʃt gelengt an das nehʃt gericht ʃic(ut) hodie v(er)bot

Jtem Henn karʃt hat ʃich v(er)dingt Ebertgin dem moll(er) vnd ʃchul[dig]t
Ebertgin Ebertshenn das er geredt habe ʃin hauptma(n) von ʃchad(en)
Ebertshenn(e) zuthün ein(er) Leytern halb(en) vnd find ʃich jm buch das erß nit thu vnd die Leit(er)
wider ʃtelle noc(et) 1 gld vnd vffgen ʃchad(en) vnd h(eischt) jme dar
vmb ein richtlich antwort Ja od(er) neyn / Peter ʃnade hat ʃich
v(er)dingt Ebertshenn jn ʃin wort / vnd macht jne des ʃchad(en)
vnʃchuldig vnd ret vort(er) er erkent jme die leyt(er) zu mach(en)
in Eynem monadt / das hat Hen karʃt von weg(en) ebertgis
verbott vnd Hofft ʃo er der leyt(er) erkenn(e) ʃo ʃol er den ʃchad(en)
der vffgang(en) ʃij auch geben vnd ʃteltz zu recht / dar zu
pet(er) ʃnade redt ʃin hauptma(n) hofft ney(n) ʃo ʃich die wid(er)parthy
vffs buch gezug(en) hab vnd ʃich nit finde / ʃo ʃol er den ʃchad(en)
nit geben(n) dan(n) was vff diʃen tag darvff geht vnd ʃt(ellt) zu
recht Nach anʃproch antwort vnd beyd(er)teil rechtʃatze S(e)n(tent)ia
das ebertshen Ebertgin ja od(er) ney(n) ʃol thuͤn Lut des zuʃprochs
vor den ʃchad(en) / das hat Ebertgin v(er)bott / darüff redt pet(er)
ʃnade ʃin hauptma(n) begert ʃchub vnd tag dar zu iʃt jne
beyd(en) tag geʃtaltt ad p(ro)x(imu)m judiciűm v(er)bott

erf(olg)t Jtem Lucken philips erf(olg)t Jeckels gud(en) vor iij gld j ortt v(er)bott

Ant(is) wolff Jtem anthis wolff vnʃe(r) Schult(heiß) ʃchuldiget ʃchiden das er jme
Schidt ein freűel ʃchuldig ʃij vnd jme den nit gebe noc(et) in t(antu)m vnd
heiʃt jme ja od(er) ney(n) etc Jtem Schidt erkant das er ein knaben(n)
geʃchlag(en) hat Contz am ends Soͤne hofft ab(er) darum kein freuel jme zug(eben)
das hat ant(is) wolff v(er)bott
das erß nit abredig was Hofft ʃo ers nit abredig ʃy er ʃol
jme den freuel geben(n) vnd haben(n) es beyd zurecht geʃtalt

erk(ann)t Jtem Schit erkant ant(is) wolff(en) iiij tag nehʃt in ey(nem) monat
zu arbeit(en) ʃi non tunc pf(and) erf(olg)t von den freűel

her heinrich Jtem iʃt ein beredung gemacht zuʃchen(n) hern heinrich volda
volda hern friderich ganʃen amptmenne(r) zu Sant victor / vnnd
her friderich gans haʃen heintz(e) peter halgart(en) frawe(n) kett kilßhen vnd peter Hering
nach dem die iiij ʃchuldig ʃyn den zweyn h(er)rn xix lb Lut
Jre(r) erkentnis / das ʃie ʃolle(n) die xix lb halb zu(m) nehʃten herbʃt

Übertragung

Zwischen dem Pater von Ingelheimerhausen und Kette, der Witwe des Peter Halgart, ist es auf den nächsten Gerichtstag vertagt worden, zum gleichen Recht wie heute. Bei Gericht festgehalten.

Henne Karst hat sich verpflichtet Ebertgin, den Müller, vor Schaden zu bewahren, wegen einer Leiter. Finde sich im Gerichtsbuch, dass er es nicht tut und die Leiter wieder stellt, schade das 1 Gulden und den angefallenen Schaden. Er fordert von ihm darum eine gerichtliche Antwort Ja oder Nein. Peter Schnade hat sich verpflichtet, Henne Ebert bei Gericht zu vertreten, und macht ihn des Schadens unschuldig und sagt weiter, er gesteht ihm zu, die Leiter in einem Monat zu machen. Das hat Henne Karst für Ebertgin bei Gericht festgehalten und erwartet, wenn er die Leiter anerkennt, so soll er den Schaden, der entstanden ist, auch geben und legt das dem Gericht vor. Dazu sagt Peter Schnade, sein Hauptmann erwartet ein Nein. Da sich die Gegenpartei auf das Gerichtsbuch bezogen hat und sich nichts findet, so soll er den Schaden nicht geben, nur das, was am heutigen Tag entsteht. Das legt er dem Gericht vor. Nach Klage, Antwort und beiderseitigen Anträgen ergeht die Entscheidung: Henne Ebert soll Ebertgin ein Ja oder ein Nein geben laut der Klage auf den Schaden. Das hat Ebertgin bei Gericht festgehalten. Darauf sagt Peter Schnade, sein Hauptmann begehrt Aufschub und einen Gerichtstag dazu. Ihnen wird beiden ein Termin festgesetzt am nächsten Gerichtstag. Bei Gericht festgehalten.

Philip Lucke verklagt Gude [Witwe des] Jeckel wegen 3 Gulden und 1 Orts. Bei Gericht festgehalten.

Anthis Wolff, unser Schultheiß, beschuldigt Schit, dieser sei ihm einen Frevel schuldig und gibt ihm den nicht. Das schade ihm soviel. Er fordert von ihm ein Ja oder ein Nein usw. Schit hat zugegegeben, er habe einen Knaben geschlagen, den Sohn des Contz am Ende, hofft aber, ihm deshalb keinen Frevel zu geben. Das hat Anthis Wollf bei Gericht festgehalten.

Schit sagt zu, Anthis Wolff 3 Tage demnächst in einem Monat zu arbeiten. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung von den Freveln.

Es ist eine Beredung gemacht zwischen Herrn Heinrich Volda und Herrn Friedrich Gans, Amtleute zu St. Viktor, sowie Heinz Hase, Kett, der Frau des Peter Halgart, Henne Kil und Peter Hering. Nachdem die vier schuldig sind, den beiden Herren 19 Pfund gemäß ihrer Auffassung zu geben, sollen sie die 19 Pfund zur Hälfte im kommenden Herbst

Registereinträge

Ebert, Henne (Hengin, Henchin)   –   Ende, Contze am   –   Frevel (frevelich)   –   Gans, Friedrich   –   Gude (Name)   –   Halgarten, Peter   –   Halgartin, Kette (Ketgen)   –   Hase, Heinz   –   Hauptmann   –   Ingelheimerhausen (Kloster)   –   Jeckel (Name)   –   Karst, Henne   –   Leiter (Trittleiter)   –   Lucke, Philip   –   Monat   –   Muller, Ebert (Ebertgin)   –   Ort (Währung)   –   Pater (Ingelheimerhausen)   –   Recht (gleiches)   –   Schit   –   Schnade, Peter   –   Sohn (Söhne)   –   St. Viktor (Mainz)   –   Unschuld (unschuldig)   –   Volda, Heinrich   –   Wolff, Anthis   –