Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 046v

11.04.1492  / Mittwoch nach Judica

Transkription

richtlich antwort Ja od(er) ney(n) ob er das wiʃʃe vnd geʃehen
habe Ebertshen ʃagt zu(m) ʃchad(en) neyn / vnd ret vort(er) er hab
alle Jar ein magt / vnd wiß nit das jme einch magt
ʃolich gut ye zu huß bracht habe hofft der cleg(er) ʃolt das by
bring(en) vnd geʃchee dan(n) was recht ʃÿ Rudig(er) redt
man(n) hab die clag gehort vnd hofft ʃo ʃich henn her ʃtell
vnd verantwort die magt ʃo ʃol er ney(n) od(er) Ja ʃag(en) wes
er wiʃʃen do von habe lut der clag vnd ʃtelt es alʃo zu
recht das ʃin p(ar)thij noch zur zit mit kein(er) bybringung be-
zwong(en) ʃolle ʃin Ebertshenn(e) redt wie vor er ʃolle es
by bring(en) vnd ʃt(ellt) auch zu recht Nach anʃpr(ache) antw(or)t
vnd beyderteil rechtʃatz Spricht der ʃcheffen mit vnderding(en)
das Ebertshenn(e) Brud(er)henn(e) von huʃen ʃin wiʃʃen do von
ʃagen ʃolle Ja od(er) neyn ob jme die magt ʃolich holtz zu
huß bracht habe Lut der clage / Rudig(er) exp(ar)te Brud(er)henn(e)
verbott das vrteil

Tag Jtem iʃt Eberts henn ʃin tag auch geʃetzt an das nehʃte ger(icht)
geʃtalt od(er) ʃich zuu(er)trag(en) mit dem p(ate)r zu huʃen wie die ander(e)n

erk(ann)t Jtem Contz am end erk(enn)t peter rw̋en iiij gld ad c(om)put(andum)
jnfra hinc et paʃce ʃi non tunc pf(and) erf(olg)t

erf(olg)t p b Jtem haubor erf(olg)t haʃenheintzen vor x gld

erf(olg)t p b Jtem haubor erf(olg)t den Jung(en) haʃenheintz vor ɉ gld

erf(olg)t Jtem Schonwet(er) e(r)f(olgt) haʃenheintz(e) den alt(en) vffs buch

vff mitwoch nach Judica

Jtem Schonwet(er) ʃpr(icht) jme ʃÿ pfand gewiʃen vff haʃen-
hen heintzen ʃone nü wiʃʃe er des ʃin nutzt begert
er vort(er) zubeʃcheid(en) wie er jme nach komen(n)n ʃol das
dem recht(en) vollen zog geʃchee / Nach dem Schonwet(er) ge-
S(e)n(tent)ia fragt vnd begert hat etc S(e)n(tent)ia mit vnderding(en) das er
jne ʃal neme(n) mit dem gern vnd Jne dem buttel geben(n)
der ʃal jne vb(er) nacht halt(en) vnd vort(er) wid(er) an gericht
bring(en) / geʃchee vort(er) was recht ʃij v(er)bott

erf(olg)t Jtem Rudig(er) von momp(ar)ʃchafft weg(en) Ada(m) wolff(en) vnʃ(er)m
mitʃcheff(en) geʃell(en) erf(olg)t ebertshenn vffs buch

Übertragung

eine gerichtliche Antwort Ja oder Nein, ob er es weiß und gesehen hat. Henne Ebert sagt zum Schaden Nein, und führt weiter aus, er habe jedes Jahr eine Magd. Er wisse nicht, ob ihm je eine Magd solches Gut ins Haus gebracht habe, hofft, der Kläger müsse das beweisen, dann geschehe weiter, was Recht ist. Rüdiger führt aus, man hat die Klage angehört und hofft, wenn sich Henne herstellt und die Magd verantwortet, so soll er Nein oder Ja sagen, was er davon weiß, laut der Klage. Er legt das so dem Gericht vor, dass seine Partei derzeit noch mit keiner Beweisführung belastet sein soll. Henne Ebert führt aus wie zuvor, er müsse es beweisen und legt das ebenfalls dem Gericht vor. Nach Klage, Antwort und beiderseitigen Anträgen spricht das Schöffengericht unter Vorbehalt, Henne Ebert soll dem Bruder Henne von Ingelheimerhausen seine Kenntnis davon mitteilen, Ja oder Nein, ob ihm die Magd das Holz nach Hause gebracht hat, gemäß der Klage. Rüdiger hat für Bruder Henne die Entscheidung bei Gericht festgehalten.

Henne Ebert ist sein Verhandlungstermin auch festgesetzt worden am nächsten Gerichtstag oder er soll sich mit dem Pater von Ingelheimerhausen einigen wie die anderen.

Contz am Ende sagt Peter Ruhe 4 Gulden auf Rechnung zu zwischen heute und Pfingsten. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung.

Haubor verklagt Heinz Hase wegen 10 Gulden.

Haubor verklagt den jungen Heinz Hase wegen ½ Guldens.

Schönwetter verklagt Heinz Hase den alten auf das Gerichtsbuch.

Mittwoch 11. April 1492

Schonwetter führt aus, ihm seien Pfänder gewiesen gegen Henne, Sohn des Heinz Hase. Nun wisse er das Seinige nicht, begehrt, ihm weiter zu bescheiden, wie er dem nachkommen soll, damit dem Recht Vollzug geschieht. Nachdem Schonwetter gefragt und begehrt hat usw. Entscheidung unter Vorbehalt: Er soll ihn am Rockschoß nehmen und ihn dem Büttel übergeben. Der soll ihn über Nacht halten und dann wieder an das Gericht bringen. Dann geschehe weiter, was Recht ist. Bei Gericht festgehalten.

Rüdiger verklagt als Momber des Adam Wolff, unseres Mitschöffen, den Henne Ebert auf das Gerichtsbuch.

Registereinträge

Buettel (Büttel) (Ingelheim)   –   Ebert, Henne (Hengin, Henchin)   –   Ende, Contze am   –   geren   –   Hase, Heinz   –   Haubor, N. N.   –   Haus (Gebäude)   –   Henne (Bruder)   –   Holz (hölzern)   –   Ingelheimerhausen (Kloster)   –   Judica   –   Magd (Mädchen)   –   Mittwoch   –   Nacht halten, über   –   Pater (Ingelheimerhausen)   –   Pfingsten   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Rechtsetzung   –   Rechtsvorbehalt   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   Ruhe, Peter   –   Schonwetter, N. N.   –   Wolff von Sponheim, Adam   –