Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 031v

30.04.1488  / Mittwoch nach Jubilate

Transkription

1488[a]

Qua(r)ta p(ost) Jubi(la)te lxxxviij

Dorr hen Jtem Stude hat ʃich v(er)d(ing)t ut Jur(is) dorrhenn(e) ʃin wort zu th(un) vnd
haʃenheintz ʃchuld(ige)t haʃenheinz(e)n vnd bart(en) wie daʃʃie etlich gut kaufft
Bartt hab(e)n vmb bart(en) philips duchʃcherr(er)n derʃelbe kauff mit
recht off dorrhenne(n) erwachʃen ʃij alʃ ʃich daß fynd(e)n ʃoll
vnd haiʃcht Jne ein richtl(ich) antw(or)t ob ʃie ʃolich gut vmb
phil(lip) duchʃch(er)re(r)n kaufft hab(e)n od(er) nit vnd ob ʃie dotzu nein
ʃag(e)n wolt(en) So beziehe er ʃich off etlich winkauffs Ludt
do bij geweʃen ʃien Sie zwen hab(e)n auch ein gutlich(e) tag
tag deßhalb(e)n gehalt(en) mit guͤnthern vnd des nit eyns word(en)
off de(n) tage hab(e)n des kauffs • erkant vnd Ine ʃte noch ein gyfft
vß von kuΞnen vo(n) heideßh(ei)m andreff(en) daʃʃelbe gut wan(n) ʃie dyͤ
hab(e)n So woll(e)n ʃie bezalung thun vnd ob ʃie do zu auch nein
ʃag(e)n wolt(en) so beziehe er ʃich auch off die lute so do bij geweʃe(n)
ʃien / Nu erbiet ʃich ʃin heubtman Jne ʃolich gifft zu thun doch
alʃo vnd(er)ʃcheidlich daʃʃie Jme entʃchafft ʃetz(e)n vor dyͤ bezalung
so wol er Jne die gifft thun wie dan(n) die off Jne kome(n) ʃij Lut des
gericht buchs / vnd daʃʃie der bezalung nit nachkome(n) daz ʃchade
ym • L • gld Rudig(er) hat ʃich v(er)d(ing)t ut Jur(is) haʃenheintz(en) vnd Bart(en)
ir wort zu th(un) vnd ʃpr(ich)t nach dem er Jn ʃyn(er) ʃchuldigung(e) etliche
lude gemelt habe die ʃolichs becrefftig(en) ʃollen die ʃolle(n) gehort
werd(en) daß v(er)bot Stude vnd beg(er)t Jn welch(e)r zijt Er die bringen ʃoll
S(e)n(tenti)a Jn xiiij t(agen) vnd vort(er) ut i(n) for(ma) beheltlich de(r) widd(er)t(eil) ʃin(er) Inʃage

Buw(er) henn Jtem Rampfuß hat ʃich v(er)d(ing)t ut Jur(is) Buwe(r)hen(ne) ʃin wort zu th(un) vn(d) ʃchuldig(e)t
haʃenheintz vn(d) haʃen heintz(e)n vnd Sigelß heintzen wie daß er vnd Siegels heintz(e)n ein Burg(er)meiʃt(er) geweʃe(n)
Sygels heintz ʃije do habe Jűnch(er) Emerich d(er) gemein korne geluen / deʃʃij buwerhen
vj m(a)l(te)r word(en) die habe er bezalt(en) / Nu hab(e)n Ine die nuwen Burgen
meinʃt(er) gepfant vor j m(a)lt(e)r korns / vnd heiʃcht heintz(e)n Ja od(er) ney(n)
ob Jm daz ʃybende malt(er) korns word(en) ʃij od(er) nit des will ʃich haʃe
heintz(e)n mit ʃigels heyntz(e)n berad(en) Jʃt Jn geʃtalt zu xiiij tagen
bedeʃampt •

1 clage Jtem nickelhen von Em(e)richs kinde weg(en) ʃin 1 clage off daz ʃom(m)er-
henn Im rich v(er)laß(e)n hat vor xx gld heubtgelts vnd xl gld
ʃchad(en)

1 h Jdem ʃin 1 h off ʃo(m)merhen fr(au) od(er) erbe(n) vor v ß gelts et pf(and)

[a] Hinzufügung des 19./20. Jahrhunderts.

Übertragung

1488

Mittwoch 30. April 1488

Stude hat sich verpflichtet, wie es Recht ist, Henne Dorn vor Gericht zu vertreten und beschuldigt Heinz Hase und Bart. Sie haben etliche Güter von Philip Duchscherer gekauft. Dieser Kauf sei rechtmäßig an Henne Dorn gekommen, wie sich das herausstellen soll und forderte eine gerichtliche Antwort, ob sie dieses Gut von Philip Duchscherer gekauft haben oder nicht. Wenn sie dazu Nein sagen wollen, so beziehe er sich auf etliche Weinkaufsleute, die dabei gewesen sind. Die beide haben auch einen gütlichen Tag deswegen gehalten mit Günther und sind nicht einig geworden. Auf dem Tag wurde der Kauf anerkannt und ihnen steht noch eine Übertragung aus von Kune von Heidesheim, betreffend dasselbe Gut. Wenn sie die haben, so wollen sie die Zahlung leisten. Wenn sie dazu ebenfalls Nein sagen wollen, so bezieht er sich auf die Leute, die dabei gewesen sind. Nun bietet sich sein Hauptmann an, diese Übertragung auszusprechen, doch insgesamt, dass sie ihm Vollzug leisten für die Bezahlung, so will er ihnen die Übertragung leisten, wie dann diese auf ihn gekommen sei, nach Wortlaut des Gerichtsbuch. Dass sie der Bezahlung nicht nachkommen, das schade ihm 50 Gulden. Rudiger hat sich verpflichtet, wie es Recht ist, Heinz Hase und Bart vor Gericht zu vertreten und sagt, nachdem er in seiner Beschuldigung etliche Leute erwähnt hat, die das bekräftigen sollen, sollen die angehört werden. Das hat Stude bei Gericht festgehalten und fragt, in welcher Zeit er die beibringen soll. Entscheidung: In 14 Tagen und weiter wie im Wortlaut vorbehaltlich der Einsage der Gegenpartei.

Rampfuß hat sich verpflichtet, wie es Recht ist, Henne Bauer vor Gericht zu vertreten und beschuldigt Heinz Hase und Heinz Siegel, er und Heinz Siegel seien Bürgermeister gewesen. Da habe Junker Emerich der Gemeinde Korn geliehen, wovon Henne Bauer 6 Malter bekommen habe. Die habe er bezahlt. Nun haben ihn die neuen Bürgermeister gepfändet wegen 1 Malters Korn. Er fordert Heinz auf, dazu Ja oder Nein zu sagen, ob er das siebte Malter Korn bekommen hat oder nicht. Diesbezüglich will sich Heinz Hase mit Heinz Siegel beraten. Ihnen ist ein Gerichtstermin in 14 Tagen festgesetzt worden, beiden zusammen.

Henne Nickel erhebt für die Kinder von Emerich seine 1. Klage auf das, was Henne Sommer im Reich hinterlassen hat, wegen 20 Gulden Hauptgeld und 40 Gulden Schaden.

Derselbe erhebt seine 1. Klage gegen die Frau des Henne Sommer oder ihre Erben wegen 5 Schillinge Geld und auf die Pfänder.

Registereinträge

Bart, N. N.   –   Bauer, Henne   –   Dorn, Henne   –   Duchscherer, Philip   –   Engelstadt, Emerich von   –   Erbe (Erben)   –   gift (giften)   –   Guenter (Name)   –   Guetlichkeit (Gütlichkeit)   –   Hase, Heinz   –   Hauptmann   –   Heidesheim, Kune von   –   Ingelheimer Reich   –   Kind (Kinder)   –   Korn (Getreide)   –   Malter   –   Nickel, Henne   –   Rampfuß, N. N.   –   sententia   –   Siegel, Heinz   –   Sommer, Henne   –   Stude (Name)   –   Weinkaufsleute   –