Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 026

22.01.1477  / Mittwoch vor dem Paulstag der Bekehrung

Transkription

gld halb(e)n bezalt vnd ußgeracht(en) vnd wes er yne wider anlange
des sihe er vnʃchuldig die vnʃcholt iʃt geʃtalt noch hude zu xiiij
tagen das haint ʃie verbot

erf(olgt) p b Jtem ʃiegels heincze vnʃer mit ʃcheffen geʃelle erf(olgt) lodwigen offs
bűch vnd hait auch an yme phande berett

erk(annt) Jtem ʃiegels heincze erk(ennt) krűchen von heiʃeßheim 1 gld off
rechnű(n)ge zu geb(e)n Jn eým maende ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem herma(n)s Concze alʃuo(n) Ringelhenne(n) wegen von franckffűrt
erf(olgt) p b ix erfolgt heinczgin haʃen / ʃchefer Henne(n) / Jorgen henne(n) / peder hal
gart(er)n / henne grűʃen / lodwigen / giʃʃeln cleʃen / vnd berg heng(in)
vnd barten offs bűch vnd hait aűch an ýne phande berett

Nota Jtem meiʃter hen kűnen von heiʃeßheim hait berghengin zu geʃproch(e)n
kúne vo(n) heÿ wie daß er off alleß das / daß ʃin vatter ʃelige gelaiß(e)n / geheiʃch(e)n
ʃeßhey(m) habe / nű habe yme der b(e)n(ann)t(e) hengin ʃin h gebrochen
meiʃt(er) hen(ne) nach dem eß nű eyn vnu(er)ʃcheidelich gulte iʃt So hoffe er eß ʃall
b(er)g hengin mit recht erkant werden daß yme hengin ʃin gulte geb(e)n ʃolle
ader ʃin h laißen gehen vnd ʃtilt das zu recht Dar off
ʃagt hengin die gude ʃihen yme off eyme hynlich halp gegeb(e)n
dauo(n) ʃo hoffe er daß meiʃt(er) hen(ne) kűne das halpteyl auch von yme neme(n)
ʃolle vnd ʃtilt das auch zu recht Dar off iʃt mit vnd(er)tinge gewiʃt
dwile berghengin nyt abreddig iʃt daß er die vnd(er)phande ynne
habe / vnd eyn vnűerʃcheidlich gulte iʃt / ʃo ʃall er meiʃt(er) henne kűne
ʃin gulte geben ader die h laißen geh(e)n / das hait
meiʃt(er) hen(ne) kűne verbot vnd gefragt / wan(n) er das thűn ʃoll dar off
iʃt mit vnd(er)tinge gewiʃt(en) Jn xiiij tag(en) das hait meiʃter hen(ne) kűne
auch verbot

Jtem herma(n)s Concze erk(ennt) peder Rúhen alʃuo(n) ʃyns ʃwag(er)s wegen
erk(annt) zu heiʃeßheim ij gld xvij alb zu geb(e)n Jn eym maende ʃi
no(n) p erf(olgt)

erk(annt) Jtem ʃchijt erk(ennt) herma(n)s Conczen j gld off rechnu(n)ge zu geb(e)n
in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem nach dem peder Ruhe alʃuo(n) der kyrchen wegen ʃin fier-
de h off ped(er) halgart(er)n lodwigen vnd berghengin ge-
offgeholt tan alʃo hait er alʃuo(n) der kyrchen wegen die vnd(er)phande
ecc(les)ia nach lude ʃyner h offgeholt(en) vnd das verbot vnd
der ʃcholtes hait yme ban(n) vnd freden dar ober gethan(n) ec(iam) v(er)bot

 

 

Übertragung

bezahlt und das Geld gegeben. Weshalb er weiter belangt, daran sei er unschuldig. Die Unschult gilt von heute bis in 14 Tagen. Das haben sie festgehalten.

Heinz Siegel, unser Mitschöffe, verklagt Ludwig auf das Buch und hat von ihm Pfänder gefordert.

Heinz Siegel sagt zu, Kruche von Heidesheim 1 Gulden auf Rechnung in einem Monat zu geben. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung.

Contze Herman verklagt für Henne Ringel von Frankfurt, Heinz Hase, Henne Schefer, Henne Jorge, Peter Halgart, Henne Gruse, Ludwig, Clese Gissel, Hengin Berg und Bart auf das Buch und hat auch von ihnen Pfänder gefordert.

Kune von Heidesheim hat Hengin Berg beschuldigt, er habe alles, was sein verstorbener Vater hinterlassen hat, gefordert. Nun habe ihm Hengin das Heischungsverfahren unterbrochen. Nachdem es sich nun um eine gemeinschaftliche Gülte handelt, so hofft er, es soll durch das Gericht erkannt werden, dass Hengin ihm seine Gülte geben soll oder seine Heischung gehen lassen soll. Das legt er dem Gericht vor. Darauf sagt Hengin, die Güter seien ihm auf einem Hinlich zur Hälfte gegeben worden. Er hofft, dass Kune die Hälfte auch von ihm nehmen soll. Das legt er dem Gericht vor. Darauf ist unter Vorbehalt gewiesen worden: Weil Hengin Berg nicht abstreitet, dass er die Unterpfänder innehabe und es eine gemeinschaftliche Gülte ist, so soll er Kune seine Gülte geben oder die Klage gehen lassen. Das hat Kune bei Gericht festgehalten und gefragt, wann er das tun soll. Darauf ist unter Vorbehalt gewiesen: In 14 Tagen. Das hat Kune auch bei Gericht festgehalten.

Contze Herman sagt zu, Peter Ruhe im Namen seines Schwagers von Heidesheim 2 Gulden und 17 Albus in einem Monat zu geben. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung.

Schit sagt zu, Contze Herman 1 Gulden auf Rechnung in 14 Tagen zu geben. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung.

Nachdem Peter Ruhe im Namen der Kirche seine 4. Heischung gegen Peter Halgart, Ludwig und Hengin Berg verkündet hat, also hat er für die Kirche die Unterpfänder gemäß seiner Klage eingezogen und das bei Gericht festgehalten. Der Schultheiß hat ihm Bann und Frieden darübergelegt und das auch bei Gericht festgehalten.

Registereinträge

Bann und Frieden (Paarformel)   –   Bart, N. N.   –   Berge, Henne (Hengin/Henchin) am   –   Frankfurt (Stadt)   –   Gissel, Clas (Clese)   –   Gruse, Henne   –   Guelt (Gült)   –   Halgarten, Peter   –   Hase, Heinz   –   Heidesheim (Ort)   –   Heidesheim, Kune von   –   Herman, Contze   –   Hinlich   –   Jorge, Henne   –   Klagebruch   –   Kruche, Hans   –   Ludwig (Name)   –   Monat   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Rechtsvorbehalt   –   Ringel, Henne   –   Ruhe, Peter   –   Schefer, Henne   –   Schit   –   Schwager   –   Siegel, Heinz   –   Unschuld (unschuldig)   –   Vater   –