Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 020

13.02.1475  / Montag nach Invocavit

Transkription

Jdem hait h(er)ma(n)s Conczen zu geʃproch(e)n wie daß er vnd heinczgin
Engelʃtat haʃe eyne(n) zehende(n) vm(m)b ýne kaufft(en) hab(e)n vor xix gld vnd
h(er)ma(n)s concze ʃihe menlich vor alle / daß er ýme nit ußrachtunge dűt das
ʃchade ýme xx gld vnd heiʃt ýme des ey(n) Ja ader ney(n) obe me(n)-
lich vor alle ʃij ader nit / Concze hait eß erkant(en) das hait Eme-
rich verbot vnd gefragt Jn welcher zijt er ýme ußrachtunge
thűne ʃolle ʃ(ente)n(t)ia in xiiij tag(en) das hait Emerich auch verbot

erf(olgt) p b Jdem erf(olgt) hans hoffma(n) vnd Barten offs buch vnd hait an yn p b

erf(olgt) p b Jtem jdem ʃpricht er habe halgart(er)n eýn gudgin gelűhen vor x m(a)l(te)r
korns nű habe er ýme ʃiner gulte nit geben / ʃo ʃtehe das gut
widd(er) ge- noch zu ʃyne(n) hande(n) vnd begert mit recht obe erßs nit moge widd(er)
no(m)men neme(n) ʃ(ente)n(t)ia Ja ʃi ita eʃt

offgeholt(en) Jtem jdem hait off geholt off kýls henne(n) ʃoliche vnd(er)phande ýme
ligent vor ey(n) phondt gelts vrij gűlte vnd hait das verbot

erf(olgt) p b Jtem Eberts hengin der moller erf(olgt) ʃchefer henne(n) offs buͦch
vnd hait auch an ýme phande berett

erk(annt) Jtem hans hoffma(n) erk(ennt) zorns hengin iiij gld mi(n)(us) ey(n) ort vff rech(nun)g
geb(e)n in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem Eberts hengin hait ʃnýders cleʃen zu geʃproch(e)n wie daß
er ey(n) mole vm(m)b ýne kaufft(en) habe vnd dűhe ýme nit wer-
Eberts heng(in) ʃchafft das ʃchade ýme hondert gld wie er ýne dan(n) vor
ʃnid(er)s Jeckel geʃchuldiget hait nach lude des bűchs vnd hofft er ʃoll ýne
weren dar off ʃagt cleʃe wie er vor geantwort habe / alʃo ʃj
aber ʃin antwort Dar off ʃ(ente)n(t)ia dwile cleʃe dan(n) vor off ey(n)
winkauff gezogen ʃo ʃall er den noch hutbetage brengen
vnd das thűne in xiiij tag(en) bedarff er dan(n) ʃiner tage furte
vnd heiʃt die als recht iʃt So ʃall ma(n) ýme die furter ʃtille(n)
noch zu czweýen xiiij tag(en) vnd ʃo der winkauff verhort(en)
wýrt wýrt geʃchee furter ʃouijl als recht iʃt das hait hen-
gin verbot

erk(annt) Jtem herma(n)s Concze erk(ennt) Jorgen heincze iij gld off rechnu(n)ge
zu geb(e)n in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem halgart(er) hait fintlich(e) zu geʃproch(e)n wie das er ýme
ʃchuldijg ʃihe iiɉ gld die habe er ýme an Jonck(er) emer(ich)
halgart(er) gerett(en) abe zu thűne one ʃyne(n) ʃchaden vnd heiʃt ýme des
fintlich ey(n) Ja ader ney(n) dar off ʃagt fintlich er habe ýme nűʃte ge-
rett / vnd wes ýne halgart(en) wider anlange des ʃij er vn-

Übertragung

Derselbe [Emerich von Engelstadt] hat Contze Herman beschuldigt, dass er und Heintzgin Hase einen Zehnten für 19 Gulden von ihm gekauft haben, für alle angemessen. Dass er ihm keine Auszahlung leistet, schade ihm 20 Gulden. Er fordert ein Ja oder Nein, ob es für alle angemessen sei oder nicht. Contze hat das anerkannt. Das hat Emerich bei Gericht festgehalten und gefragt, in welcher Zeit Contze ihm Auszahlung leisten soll. Entscheidung: In 14 Tagen. Das hat Emerich bei Gericht festgehalten.

Derselbe verklagt Hans Hofman und Bart auf das Buch und hat Pfänder von ihnen gefordert.

Derselbe sagt, er habe Halgart ein kleines Gut gegen 10 Malter Korn geliehen. Nun habe Halgart ihm die Gülte nicht gegeben. Das Gut sei noch in seinen Händen. Er fragt das Gericht, ob er es nicht wieder an sich nehmen soll. Entscheidung: Ja, wenn es so ist.

Derselbe hat Pfänder von Henne Kil eingezogen, die ihm für 1 Pfund Geld Freigülte gesetzt sind. Das hat er bei Gericht festgehalten.

Hengin Ebert, der Müller, verklagt Henne Schefer auf das Buch und hat auch von ihm Pfänder gefordert.

Hans Hofmann sagt zu, Hengin Zorn 4 Gulden abzüglich 1 Ort auf Rechnung in 14 Tagen zu geben. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung.

Hengin Ebert hat Clese Schneider beschuldigt, er habe eine Mühle von ihm gekauft und leistet ihm keine Sicherheit. Das schade ihm 100 Gulden, wie er beschuldigt hat nach Wortlaut des Gerichtsbuchs. Er hofft, Clese soll ihm Sicherheit leisten. Darauf sagt Clese, wie er früher geantwortet habe, sei erneut seine Antwort. Darauf Entscheidung: Weil Clese sich zuvor auf einen Weinkauf bezogen hat, so soll er den heute noch beibringen und soll das in 14 Tagen tun. Bedarf er dann weiterer Gerichtstermine und fordert die, wie es Recht ist, so soll man ihm noch zwei weitere zu jeweils 14 Tagen festsetzen. Und wenn der Weinkauf angehört wird, geschehe weiter, was Recht ist. Das hat Hengin bei Gericht festgehalten.

Contze Herman sagt zu, Heinz Jorge 3 Gulden auf Rechnung in 14 Tagen zu geben. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung.

Halgart hat Fintlich beschuldigt, er sei ihm 2 ½ Gulden schuldig, Er habe ihm gesagt, das Geld Junker Emerich ohne seinen Schaden zu übergeben. Halgart fordert von Fintlich ein Ja oder nein. Darauf sagt Fintlich, er habe ihm nichts aufgetragen. Weshalb Halgart ihn belange, daran sei er un-

Registereinträge

Bart, N. N.   –   Ebert, Henne (Hengin, Henchin)   –   Engelstadt, Emerich von   –   Fintlich   –   Freigülte   –   Guelt (Gült)   –   Halgarten (Halgarter)   –   Hand (Hände)   –   Hase, Heintzgin   –   Herman, Contze   –   Hofmann, Hans (der)   –   Jorge, Heinz   –   Kil, Henne (Hengin)   –   Korn (Getreide)   –   Malter   –   Muehle (Mühle)   –   Mueller (Müller/Tätigkeit)   –   Ort (Währung)   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Schefer, Henne   –   Schneider, Clese   –   Unschuld (unschuldig)   –   Weinkauf   –   Werschaft   –   Zehnt   –   Zorn, Hengin   –