Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 017

31.08.1474  / Mittwoch nach Johanstag als er enthauptet ward

Transkription

dar off hait heincze ʃyne fryheit vor gezogen vnd ʃyn(er) tage begert
die ʃint ýme auch alʃo geʃtalt noch hude zu xiiij tag(en) das hait kruch
verbot

Actu(m) off mitwoch nach ʃant Johans tage decollac(i)o(n)is

erk(annt) Jtem Hen(ne) aým berge erk(ennt) Remßen cleʃen alʃuo(n) mo(m)p(er)ʃchafft wegen
conczgin nalʃmets v alb off rechnu(n)ge zu geb(e)n in xiiij t(agen) ʃi no(n) p

erf(olgt) p b Jtem cleʃe noiße erf(olgt) hans hoffma(n) offs bűch vnd hait p b

erk(annt) Jtem kýls henne erk(ennt) dem ʃcholteß(e)n vj ß zű geb(e)n in xiiij tag(en)
ʃi no(n) p erf(olgt)

1 h Jtem elßgins michel von heiʃeʃheim dut 1 h vor iiij ß gelts off ped(er)
halgart(er)n et ʃup(ra) pingn(or)a

erk(annt) Jtem fintlich erk(ennt) cleʃe Rußen alʃuo(n) mo(m)p(er)ʃchafft wegen h(er)n clas
more xviij alb zu geb(e)n in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem Emerich von engelʃtadt vnʃer ʃcholtes hait ʃnid(er)s Jeckeln
zu geʃproch(e)n wie daß er ýme geb(e)n habe ey(n) ʃacke haber vor ɉ gld
Engelʃtadt dem ʃolt er ýme abe verdient(en) hain vor ʃant bartolme(us) tage daß
er das nit gedain hait das ʃchadt ýme x gld vnd heiʃt ýme des
ʃnid(er)s Jekel ey(n) Ja ader ney(n) Jeckel ʃpricht Joncker emerich habe ýme ey(n) ʃacke
haber geb(e)n vor ½ gld verdiene er ȳme den abe / ʃo bedorffe
er ýme keýn gelt geb(e)n / gebe er ýme aber ʃin gelt / ʃo bedorffe
er ýme nűʃte abe verdiene(n) vnd wes er ýne wider anlange
des ʃihe er vnʃchuldig die vnʃcholt iʃt geʃtalt noch hude zu xiiij
tag(en) das haint ʃie verbot

erf(olgt) Jtem der phern(er) hie erf(olgt) herma(n)s Conczen offs bűch

1 h Jtem der phern(er) dut ʃin 1 h vor xiij ß gelts vnd ij Cappen off
herma(n)s Conczen et ʃup(ra) ping(nora)

Jtem Ancze duppengießer hait ʃich verdingt pet(er)n dem gericht ʃchrib(er)
alʃuo(n) mo(m)p(er)ʃchafft wegen h(er)n heinrich wolffs von ʃpānhey(m) Rytt(er)
pet(er)  ʃin worte zu thűne vnd hait ʃin vnd(er)tinge verbot als recht iʃt
eberts heng(in) vnd hait zu geʃproch(e)n Eberts hengin dem moller / wie daß er
ýn eýn(er) molen ʃicze die dan(n) vor ziden den von nackheým eyn
malt(er) korns mit and(er)n geben habe // alʃo daß ʃie iij malter geb(e)n hait
nű ʃihe die ʃelbe gerechtikeit die ʃie gehabt ʃyme her(e)n v(er)gifft
vnd gegeb(e)n als recht iʃt / Daß hengin nű das malt(er) korns nit gibt
vnd doch die mole Jnne hait / Dauo(n) eß gegeb(e)n iʃt / das ʃchade
pet(er)n alʃuo(n) h(er)n heinrichs wegen xxx gld vnd obe er dar widd(er)
redden wolt ʃo bezugt ʃich pet(er) alʃuo(n) ʃins her(e)n wegen off etliche
lude die do bij geweʃt ʃint vnd das ʃelbe korne haint helffen

Übertragung

Darauf hat Heinz seine Freiheit festgestellt und Gerichtstermine gefordert. Diese sind ihm auch festgesetzt worden heute in 14 Tagen. Das hat Kruch bei Gericht festgehalten.

Mittwoch 31. August 1474

Henne am Berge sagt zu, Clas Remß als Momber des Contzgin Nagelschmied 5 Albus auf Rechnung in 14 Tagen zu geben. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung.

Clese Noiße verklagt Hans Hofmann auf das Buch und hat Pfänder gefordert.

Henne Kil sagt zu, dem Schultheißen 6 Schilling in 14 Tagen zu geben. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung.

Michel Elßgin von Heidesheim verkündet eine 1. Heischung wegen 4 Schilling Geld gegen Peter Halgart und auf Pfänder.

Fintlich sagt zu, Clese Ruße als Momber des Herrn Clas More 18 Albus zu geben in 14 Tagen. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung.

Emerich von Engelstadt, unser Schultheiß, hat Jeckel Schneider beschuldigt, er habe ihm eine Sack Hafer für ½ Gulden gegeben, den sollte er bei ihm vor dem 24. August abgearbeitet haben. Dass er das nicht getan hat, schade ihm 10 Gulden. Er fordert von ihm ein Ja oder Nein. Jeckel sagt, Junker Emerich habe ihm einen Sack Hafer für ½ Gulden gegeben. Arbeite er ihm den ab, so müsse er ihm kein Geld geben. Gibt er ihm aber sein Geld, müsse er ihm nichts abarbeiten. Weshalb er ihn weiter belange, daran sei er unschuldig. Die Unschuld gilt von heute an 14 Tage. Das haben sie festgehalten.

Der hiesige Pfarrer verklagt Contze Herman auf das Buch.

Der Pfarrer verkündet seine 1. Heischung wegen 13 Schillinge Geld und zwei Kapaune gegen Contze Herman und auf die Pfänder.

Antze Duppengießer hat sich verpflichtet, Peter, dem Gerichtsschreiber, als Momber des Herrn Heinrich Wolff von Sponheim, Ritter, vor Gericht zu vertreten und hat seine anwaltliche Vollmacht festgehalten, wie es Recht ist. Er hat Hengin Ebert, den Müller, beschuldigt, er sitze in einer Mühle, die vorzeiten denen von Nackenheim einen Malter Korn mit anderem zu geben hatte. Also haben sie 3 Malter gegeben. Nun sei diese Gerechtigkeit, die sie gehabt haben, seinem Herrn übertragen und gegeben worden, wie es Recht ist. Dass Hengin nun das Malter Korn nicht gibt und doch die Mühle innehat, von der es zu geben ist, das schade Peter für Herrn Heinrich 30 Gulden. Wenn er dagegenreden wollte, so bezieht sich Peter im Namen seines Herrn auf etliche Leute, die dabei gewesen sind und geholfen haben, dieses Korn zu

Registereinträge

Bartholomäustag   –   Berge, Henne (Hengin/Henchin) am   –   Decollacio sancti Johannis Baptiste   –   Duppengießer, Antze   –   Ebert, Henne (Hengin, Henchin)   –   Engelstadt, Emerich von   –   Freiheit   –   Gerichtsschreiber (Reichsgericht)   –   Hafer   –   Heidesheim (Ort)   –   Herman, Contze   –   Hofmann, Hans (der)   –   Kapaun   –   Kil, Henne (Hengin)   –   Korn (Getreide)   –   Kruche, Hans   –   Malter   –   Michel, Elßgin   –   Mittwoch   –   More, Clas   –   Muehle (Mühle)   –   Nagelschmied, Contzgin   –   Noiße, Clese   –   Olm, Peter von   –   Pfarrer (Ingelheimer Grund)   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Remß, Clas   –   Sack (Säcke)   –   Schneider, Jeckel   –   Siegel, Heinz   –   Sponheim, die von   –   Unschuld (unschuldig)   –   Vollmacht   –   Wolff von Sponheim, Heinrich   –