Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 003

26.02.1472  / Mittwoch vor Reminiscere

Transkription

hat er woll yme ʃine(n) zenden geb(e)n dar off ʃpricht ped(er) {des}
off gemeß(e)n ʃchadens ʃihe er vnʃchuldig vnd was {…}
ʃagen / do mit ʃall yme auch gen̋gen das hait der ʃ{…}
So hait peder gefragt wan(n) der ʃcholtes die czwene br{…}
ʃolle S(e)n(tent)ia noch hude zu xiiij tage(n) darffe er dan(n) ʃiner tage
furte vnd heiʃt die als recht iʃt // ʃo ʃall ma(n) yme die furter
ʃtillen noch zű czweien xiiij tagen das haint ʃie beide v(er)bot

erk(annt) Jtem hen(ne) fýntlich erk(ennt) hengin̄ ʃnýdern von nyed(er) Jngelnh(eim)
iij lb off rechnű(n)g zu geb(e)n Jn xiiij tage(n) ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem zuʃch(e)n emerich(e)n von engelʃtadt vnß(er)m ʃcholteß(e)n vnd
gelengt peder halgart(er)n deß zűneß vnd des ackers halb(e)n auch daß ped(er)
ober die wieʃe iʃt gefaren Jʃt gelengt noch hude zu fýer
woch(e)n ʃic hodie vnd ʃall peder alʃdan(n) zu recht ʃteh(e)n So f(er)re
ʃie nit gűtlich ve(r)eyniget werd(e)n das hait der ʃcholtes verbot

1 h Jtem der ʃcholtes dut 1 h vor ey(n) gans off dieczen et ʃup(ra) pingn(or)a

1 h Jdem dut auch 1 h vor eyn gans off dieczen et ʃup(ra) pingn(or)a

erk(annt) Jtem cleʃe gyʃeln erk(ennt) emerich(e)n vnß(er)m ʃcholteß(e)n vj gld
vnd ey(n) orte zu geb(e)n zuʃch(e)n winachte(n) ʃi no(n) p erf(olgt)

erk(annt) Jtem cleʃe gyʃeln erk(ennt) hanʃen von ʃcharppenʃtey(n) xxiiij
malter korns zu geb(e)n zuʃch(e)n faʃtnacht ʃi no(n) p erf(olgt) nach
lude ʃiner h das hait hans verbot

erk(ennt) Jtem hengin ʃnýder von Jngelnhey(m) erk(ennt) Remßen Conczen vor
ey(n) gld rechnu(n)g zu thűne

Actu(m) off mýtwoch nach dem ʃontage Reminiʃc(er)e

erk(annt) Jtem fýntlich erk(ennt) bruder henne(n) alʃuo(n) yrs cloʃters wege(n) zu huʃen
1 lb zu geb(e)n in eýme maende ʃi no(n) p erfolgt

erk(annt) Jtem Concze welker erk(ennt) dem ʃcholteß(e)n ij lb vor czwo freffeln
zu geb(e)n in xiiij tage(n) ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem Emerich von engelʃtat vnʃer ʃcholtes hait beckerhen(ne) zu
geʃproch(e)n wie daß er ýme ʃchuldig ʃihe vj freffeln vnd deß
engelʃtat er ýme ʃchu die nit gebe das ʃchade ýme ʃechs lb vnd heiʃt des ey(n)
Ja ader ney(n) dar off hait yme henne ij freffeln erkant vnd wes
beck(er)hen(ne) er ýne wid(er) anlange des ʃihe er vnʃchuldig Der ʃcholtes hait
die erkant ʃcholt verbot // ʃo iʃt die vnʃcholt geʃtalt noch hude
zu xiiij tagen das haint ʃie beide verbot

erf(olgt) p b Jtem hengin ʃnýder erf(olgt) fintlich(e)n offs buch vnd hait auch p b

Jtem emerich von engelʃtat vnʃer ʃcholtes hait Jn eynem

Übertragung

er wolle ihm den Zehnten geben. Darauf sagt Peter, an dem angegebenen Schaden sei er unschuldig. Und was die beiden aussagen, das muss ihm auch genügen. Peter fragt, wann der Schultheiß die zwei bringen wolle. Entscheidung: Heute in 14 Tagen. Bedarf er dann weiterer Gerichtstermine und fordert die, wie es Recht ist, so soll man ihm noch zwei weitere zu jeweils 14 Tagen gewähren. Das haben beide Seiten bei Gericht festgehalten.

Henne Fintlich sagt Hengin Schneider von Nieder-Ingelheim zu, 3 Gulden auf Rechnung in 14 Tagen zu geben. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung.

Zwischen Emerich von Engelstadt, unserem Schultheißen, und Peter Halgart ist das Verfahren, wegen des Zaunes und des Ackers, auch, dass Peter über die Wiese gefahren ist, ab heute in vier Wochen vertagt worden, zum gleichen Recht wie heute. Peter muss sich dann dem Gericht stellen, sofern die Parteien sich nicht gütlich einigen. Das hat der Schultheiß bei Gericht festgehalten.

Der Schultheiß verkündet eine 1. Heischung wegen einer Gans gegen Dietze und auf Pfänder.

Derselbe beantragt eine 1. Klage wegen einer Gans gegen Dietze und auf Pfänder.

Clas Gissel sagt Emerich, unserem Schultheißen, zu, 6 Gulden und 1 Ort bis Weihnachten zu geben. Geschieht dies nicht, erfolgt Pfändung.

Clas Gissel sagt zu, Hans von Scharfenstein 24 Malter Korn bis Fastnacht zu geben. Geschieht dies nicht, vollzieht sich die Pfändung gemäß seiner Heischung. Das hat Hans bei Gericht festgehalten.

Hengin Schneider von Ingelheim sagt zu, mit Contze Remß wegen eines Guldens abzurechnen.

Mittwoch, der 26. Februar 1472

Fintlich sagt zu, Bruder Henne für das Kloster Ingelheimerhausen 1 Pfund in einem Monat zu geben. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung.

Contze Welker sagt dem Schultheißen zu, 2 Pfund für zwei Frevel in 14 Tagen zu geben. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung.

Emerich von Engelstadt, unser Schultheiß, hat Henne Becker beschuldigt, er sei ihm 6 Frevel schuldig. Dass er ihm die nicht gibt, schade ihm 6 Pfund. Er fordert ein Ja oder ein Nein. Daraufhin hat Henne ihm 2 Frevel zugestanden. Wofür er ihn weiter belange, dessen sei er unschuldig. Der Schultheiß hat die zugestandene Schuld bei Gericht festgehalten. Die Unschuld gilt von heute an 14 Tage. Das haben sie beide bei Gericht festgehalten.

Hengin Schneider verklagt Fintlich auf das Gerichtsbuch und hat auch Pfänder gefordert.

Emerich von Engelstadt, unser Schultheiß, hat von einem

Registereinträge

Acker (Feld)   –   Becker, Henne   –   Cammer, Heinz   –   Dietze (Name)   –   Engelstadt, Emerich von   –   Fastnacht   –   Fintlich, Henne (Hengin)   –   Frevel (frevelich)   –   Gans (Gänse)   –   Gissel, Clas (Clese)   –   Halgarten, Peter   –   Henne (Bruder)   –   Ingelheimerhausen (Kloster)   –   Korn (Getreide)   –   Mittwoch   –   Monat   –   Nieder-Ingelheim (Dorf)   –   Ort (Währung)   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Recht (gleiches)   –   Reminiscere   –   Remß, Contze   –   Scharfenstein, Hans von   –   Schneider, Hengin   –   Sonntag (Tag)   –   Unschuld (unschuldig)   –   Weihnachten   –   Welker, Contze   –   Wiese (Grünland)   –   Zaun   –