Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 002v

29.01.1472  / Mittwoch vor purificatio Marie

Transkription

Jdem dut 1 h vor xv ß gelts off den ph(er)ner Remßen conczen vnd
hermans conczen et ʃup(ra) pingn(or)a

Jtem hans hoffma(n) alʃuo(n) momp(er)ʃchafft wegen hans vo(n) ʃcharppe(n)ʃteins
ʃpricht ʃin joncker habe ʃműßern iiij morge(n) ackers geluhen
{...} geno(m)- jars vor eyn zýnßs nű habe er ýme ʃins zýns nit geb(e)n ʃo ʃteh(e)n
men ʃo steh(e)n die ecker noch zu ʃyne(n) hande(n) vnd begert mit recht obe
er ʃie nit moge widder neme(n) S(e)n(tent)ia ja ʃi ita eʃt ʃi no(n) geʃchee
was recht ʃihe das hait hans verbot

fauts hen(ne) Jtem faűts henne hait zu geʃproch(e)n Jeckeln dem heýmberge(r) wie
Jeckel daß er ʃin burge ʃihe vor ʃyne(n) bruder ped(er)n daß er ýme nit helff
daß er bezalt werde das ʃchade ýme x gld Jekel hait ʃin frý-
heit vor geʃtalt vnd ʃall ýme Jn xiiij tage(n) antworte(n) daʃ hait
henne verbott

erf(olgt) p b Jtem Jorge alʃuo(n) der kýrchen wegen erf(olgt) gýʃʃeln ped(er)n vor 1 gld
nach lude ʃyn(er) anʃprache vnd hait auch an yme p b

erk(annt) Jtem kýlß henne erk(ennt) emerich(e)n von engelʃtadt vnß(er)m ʃcholteß(e)n
eyne(n) gld zu geb(e)n Jn xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem ʃiegels heincze hait zu geʃproch(e)n remßen claʃen / wie daß er
ýme zu mencze habe helffen ey(n) rachtűnge mach(e)n an diele ʃcher(er)n
ʃiegels hey(n)cz vnd helff nit daß ʃoliche rachtűnge gehalten werde das ʃchade yme
remße(n) clas xx gld dar off hait clas ey(n) friʃt geno(m)me(n) xiiij tage nach dem
er des machte hait

1 h Jtem emerich von engelʃtadt vnʃer ʃcholtes dűt 1 h vor iiij ß gelts
off dietmars henne(n) zu heiʃeßheim et ʃup(ra) pingn(or)a

Actu(m) off mýtwoch vor pu(r)ificac(i)o(n)is ma(r)ie

Jtem henne von eltuil alʃuo(n) momp(er)ʃchafft wegen h(er)n eme-
poʃuit l(itte)ram richs von Ryͦffenb(er)g hait ey(n) v(er)ʃchribűnge vor ʃchaden / hanʃen
von ʃcharppenʃtein beruren / hinder gericht gelacht / vnd yne
do mit gebetten / der vor ʃchad(e)n genuͦg zu thűne vnd hait das
verbott

Jdem hait ʃin 2 tag furter geheiʃch(e)n kontʃchafft zu brengen
2 tag gein hanʃen von ʃcharppenʃtein vnd hait das verbot

Jtem henne von eltuil alʃuo(n) mo(m)p(er)ʃchafft wegen der her(e)n zű
2 h 2 h 2 h huʃen dut ʃin 2 h off hen(ne) fyntlich Remßen conczen vnd
herma(n) conczen ut p(ri)ma

Jtem emerich von Engelʃtadt vnʃer ʃcholtes hait zu geʃproch(e)n
engelʃtadt peder halgart(er)n wie daß er ýme nit habe ʃine(n) zenden geb(e)n
das ʃchade ýme xl gld vnd obe er dar zu ney(n) ʃagen wolt ʃo
halgart(er) ziege er ʃich off anczen vnd ʃchoßporte(n) / daß er widd(er) ʃié geʃagt

Übertragung

Derselbe verkündet eine 1. Heischung wegen 15 Schilling Geld gegen den Pfarrer Contze Remß und gegen Contze Herman und auf Pfänder.

Hans Hofmann sagt als Momber des Hans von Scharfenstein, sein Junker habe dem Smußer 4 Morgen Acker gegen einen jährlichen Zins überlassen. Nun habe ihm Smußer den Zins nicht gezahlt. Die Äcker seien noch in seinen Händen. Er fragt das Gericht, ob er die Äcker nicht wieder an sich nehmen soll. Entscheidung: Ja, wenn dem so ist, wenn nicht, geschehe, was Recht ist. Das hat Hans bei Gericht festgehalten.

Henne Faut hat Jeckel, den Heimbürgen, verklagt. Er sei Bürge für seinen Bruder Peter. Dass er Henne nicht hilft, dass er bezahlt wird, schade ihm 10 Gulden. Jeckel hat seine Freiheit festgestellt und will Henne in 14 Tagen antworten. Das hat Henne bei Gericht festgehalten.

Jorge verklagt für die Kirche Peter Gissel wegen 1 Gulden gemäß seiner Klage und hat Pfänder von ihm gefordert.

Henne Kil sagt zu, Emerich von Engelstadt, unserem Schultheißen, in 14 Tagen 1 Gulden Geld zu geben. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung.

Heinz Siegel hat Clas Remß beschuldigt. Er hat ihm zu Mainz bei einer Rachtung mit Diel Scherer geholfen. Nun hilft er nicht, dass diese Rachtung eingehalten wird. Das schade ihm 20 Gulden. Darauf hat Clas einen Aufschub von 14 Tagen genommen, weil er diesbezüglich Macht hat.

Emerich von Engelstadt, unser Schultheiß, verkündet eine 1. Heischung wegen 4 Schillinge Geld gegen Henne Dietmar zu Heidesheim und auf Pfänder.

Mittwoch 29. Januar 1472

Henne von Eltville hat als Momber des Herrn Emerich von Reifenberg eine Schadensfestsetzung, Hans von Scharfenstein betreffend, bei Gericht hinterlegt, und Hans damit aufgefordert, den Schaden zu begleichen. Henne hat dies bei Gericht festgehalten.

Derselbe hat seine 2. Heischung verkündet, Kundschaft zu bringen gegen Hans von Scharfenstein, und hat das bei Gericht festgehalten.

Henne von Eltville verkündet als Momber der Herren von Ingelheimerhausen, gemäß der 1. seine 2. Heischung gegen Henne Fintlich, Contze Remß und Contze Herman.

Emerich von Engelstadt, unser Schultheiß, hat Peter Halgarter verklagt, dieser habe ihm seinen Zehnten nicht gegeben. Das schade ihm 40 Gulden. Falls er dazu Nein sagen will, bezieht er sich auf Antze und Schoßport. Peter habe ihnen gegenüber gesagt,

Registereinträge

Acker (Feld)   –   Antze (Name)   –   Dietmar, Henne   –   Eltville, Henne von   –   Faut, Henne   –   Fintlich, Henne (Hengin)   –   Gissel, Peter   –   Halgarten, Peter   –   Hand (Hände)   –   Heidesheim (Ort)   –   Herman, Contze   –   Hofmann, Hans (der)   –   Ingelheimerhausen (Kloster)   –   Kil, Henne (Hengin)   –   Leihe (leihen)   –   Mainz (Stadt)   –   Mittwoch   –   Morgen (Maß)   –   Pfarrer (Ingelheimer Grund)   –   Purificatio Marie   –   Rachtung   –   Reifenberg, Emerich (Emich) von   –   Remß, Clas   –   Remß, Contze   –   Scharfenstein, Hans von   –   Scherer, Diel   –   Schoßport, N. N.   –   sententia   –   Smußer (Name)   –   Verschreibung   –   Zins (Abgabe)   –