Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 266v

21.11.1483  / Montag nach Martini

Transkription

ʃie guttlich geracht haben nemlich vmb die ʃchare deß ackerʃ
Hoff er woll jne deß mit den rachtu(n)gʃluden zugen beg(er)t ʃin(er)
tage dar zu // Karle darvff redd(en) ließ er geʃte jme der rachtu(n)ge
nit erzuget er jne aber muß erlaʃʃen waß recht ʃij geʃcheen
dwile ʃich Helffrich off rachtungs lute zuget ʃo ʃoll er die bring(en)
daß hait er v(er)bott vnd gefragt wan er die bring(en) ʃoll S(e)n(tenti)a jn
xiiij tag(en) et ultra ut mor(is) eʃt a(m)bo v(er)bott

erf(olgt) Jtem pet(er) metzler erfolgt cleßgin kremern(n)

Jtem Gerha(r)t ʃpitzkopff ʃchuld(et) rampfußen wie ʃie zweij eynen
kudt zweyher wingart halp gemacht haben der ey(ne) wingart
ʃij rampfuß geweʃt d(er) and(er) ʃwinden nu ʃij ʃwynde rampfuß
Rampfüß ʃchuldig wũrd(en) / da iʃt er zu rampfuß ko(mmen) vnd geʃagt er ʃoll
jne des winga(r)ts weren(n) er ʃtee zu ʃinen hand(en) / Rampfuß hab
anttwo(r)t geben ʃwinde ʃij jme ettlich ʃome gelts ʃchuld(ig) woll er
jme daß geben ʃo woll er jme den wingart offgeb(e)n alß hab
gerhart jme daß gelt gereicht vnd rampfuß hab eyme and(er)n
den wingart offgeb(e)n daß er daß gethan hait ʃchaide jme xl gld
vnd will er ʃich laʃʃen wiʃen mit eyme erbaren ma(n) der da bij
geweʃt / ʃij gudt will er aber nit ʃo begere er ey(n) anttwo(r)tt
Rampfuß darvff redt ʃie haben vile reddenn(n) vnd(er)enand(er) gehabt
er hab ʃlechtlich widd(er) gerharten geʃprochen Ʃwinde ʃij jme
Spitzkopff merglich ʃchuldig woll er jme daʃʃelbe vßricht(en) er woll jme
die vffgabe thũn widers ʃij er der dinge vnʃchuldig die vnʃchult
iʃt jme geʃtalt noch hudt zu xiiij tage ambo v(er)bott

Actu(m) 2a p(os)t mart(in)i

Johan(n) Jngebrant Johan Ingbra(n)t hat ʃin lyp vor ʃin gut geg(eben) dem low(er) iʃt geʃt(alt) ad p(ro)x(imu)m

Sexta p(os)t Eliʃabeth

Jtem zuʃch(e)n H(er)man ʃtock(e)n vnd Anth(is) wolff(en) iʃt jr tag gelengt
in f(er)ia(m) 2am nach de(m) xviijt(en)

2 h Jtem thomas Haubor hat ʃin 2 h tag geh(eiʃchen) ʃin konde zufűrn ut p(ri)(us)

Jtem Rudig(er)n iʃt ʃin t(ag) geʃtalt ad p(ro)x(imu)m iudic(ciu)m

Jtem hen haubor hat ʃin t(ag) v(er)hut v(er)hut geg(en) Zorn

Übertragung

sie gütlich gerichtet haben, nämlich wegen der Ernte des Ackers. Er hofft, er wolle ihm das mit den Schiedsmännern beweisen und fordert seine Tage dafür. Karl ließ darauf reden: Er gestehe ihm den Vergleich nicht. Belangt er ihn aber, muss er geschehen lassen, was Recht ist. Urteil: Weil sich Helffrich auf Schiedsmänner beruft, so soll er die beibringen. Das hat er festhalten lassen und gefragt, wann er die beibringen soll. Urteil: in 14 Tagen und weiter, wie es Sitte ist. Beide festgehalten.

Peter Metzler hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Clesgin Kremer.

Gerhard Spitzkop beschuldigt Rampfuß, dass sie zwei einen Tausch wegen zweier Wingerte gemacht haben. Der eine Wingert sei Rampfuß gewesen, der andere Swinde. Dann sei Swinde Rampfuß schuldig geworden. Da ist er zu Rampfuß gekommen und er hat gesagt, er solle ihm den Wingert sichern, er stehe in seinem Besitz. Rampfuß habe geantwortet: Swinde sei ihm eine große Summe Geld schuldig. Wolle er ihm das geben, so wolle er ihm den Wingert übergeben. Darauf habe ihm Gerhard das Geld gegeben und Rampfuß habe ihm einen anderen Wingert aufgegeben. Dass er das getan hat, das schade ihm 40 Gulden. Und will er sich das beweisen lassen mit einem ehrbaren Mann, der dabei war, sei es gut. Will er das aber nicht, so fordere er eine Antwort. Rampfuß redet darauf: Sie haben viele Gespräche deshalb miteinander gehabt. Er habe wohl kaum zu Gerhard gesagt, Swinde sei ihm eine hohe Summe schuldig, wolle er ihm das bezahlen, so wolle er ihm die Übergabe leisten. Weiter sei er der Dinge unschuldig. Die Unschuld ist ihm festgesetzt heute in 14 Tagen. Das haben beide festhalten lassen.

Montag 17. November 1483

Johann Ingbrant hat seinen Leib vor sein Gut gestellt gegenüber dem Lower. Es ist festgesetzt am nächsten Gerichtstag.

Freitag 21. November 1483

Zwischen Herman Stock und Anthis Wolff ist der Gerichtstermin verschoben worden bis zum 19. Januar.

Thomas Haubor hat seinen 2. Tag gefordert, Beweise beizubringen.

Rudiger ist sein Termin gesetzt am nächsten Gerichtstag.

Henne Haubor hat seinen Tag gewahrt gegenüber Zorn.

Registereinträge

Achtzehnte Tag   –   Acker (Feld)   –   ehrbare Leute   –   Elisabeth (Heiligentag)   –   Ernte (ernten)   –   Freitag   –   Guetlichkeit (Gütlichkeit)   –   Haubor, Henne   –   Haubor, Thomas   –   Helffrich, Henne   –   Ingbrant, Johan   –   Kremer, Clese (Clesgin)   –   Kut (Tausch)   –   Leib vor Gut stellen   –   Loher (Tätigkeit)   –   Martinstag (Martini)   –   Metzler, Peter   –   Montag   –   mos (moris)   –   Rachtungsleute   –   Rampfuß, N. N.   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   Schmied, Karl (der)   –   sententia   –   Spitzkopf, Gerhart   –   Stock, Herman   –   Swinde, N. N.   –   Unschuld (unschuldig)   –   Wingert (Weingarten)   –   Wolff, Anthis   –   Zorn, N. N.   –