Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 258

09.05.1483  / Freitag nach Christi Himmelfahrt

Transkription

1 clage Jtem Emmerich von(n) engelʃtait ʃoci(us) n(oʃte)r 1 clage off henne
von(n) hoenwiʃʃel off xl gld heuptgelts vnd xl gld ʃchad(en)

1 clage Jtem Antz 1 clage off den alten kruchen off vj gld heupt
vnd off vj gld ʃchadens

fritag nach vocem(m) jocu(n)ditat(is)

2 h Jtem rafens henne ex p(ar)te ecc(leʃ)ie von(n) daißwil(er) 2 h off
antzen(n) ʃone caʃpar vt p(rim)a

Jtem haubore d(er) vnʃchult v(er)hudt geyn(n) cleʃe broipen geʃtalt ad p(ro)xi(mu)m

Actu(m) Sexta p(os)t aʃcenʃio(nem) d(omi)ni

Züʃʃen(n) antz trappʃen vnʃ(er)m mitʃcheffin geʃellen vnd
ortel antz drappe cleßg(in) krem(er) nach anʃprach vnd anttwo(r)t dwile antz
vnd cleßg(in) krem(er) trapp / antz duppengieʃʃern(n) von(n) wegen ʃines heren
Comptors ʃin heißu(n)ge nach ordenu(n)ge deß gerichts nit
hait laßen vß dhün Sprechen(n) wir zu recht / daß
Antz cleßgin bij den guttern(n) laßen ʃoll / biß er jne
mit beʃʃerm(m) recht(en) darvß bringet / daß ortel hait cleßg(in)
v(er)bott / vnd antz vnʃer mit ʃcheffin geʃell hait von(n) ʃtund
an der / von(n) dem(m) gewiʃten(n) ortel appelliert nach ordenu(n)ge
deß hoieffgerichts zu heidelb(er)g fur vnʃers gnedig(e)n h(er)n
pfaltzgraven(n) hoiffericht(er) und Rette daʃels

erf(olgt) Jtem Rampfuß erfolgt cleʃe broipen ʃup(ra) libru(m)

Jtem Rampfuß ʃchuldiget ʃinen brud(er) ʃie hab(e)n eyn mütter die
ʃij nü bij jme v(er)faren vnd an farnd(er) habe an gelde vnd w(er)t
gelaß(e)n alß gudt als x gld / daß er jme ʃin antzale nit
Rampfüß folg(en) leßet notzt x gld anttwo(r)t / der brud(er) darvff ʃpricht

Übertragung

Emerich von Engelstadt, unser Mitschöffe, erhebt die 1. Klage gegen Henne von Hoenwissel wegen 40 Gulden Hauptgeld und 40 Gulden Schaden.

Antze erhebt die 1. Klage gegen den alten Kruche wegen 6 Gulden Hauptgeld und 6 Gulden Schaden.

Freitag 9. Mai 1483

Henne Rabe erhebt für die Kirche von Daxweiler die 2. Klage gegen Caspar, den Sohn von Antz.

Haubor hat seine Unschuld gewahrt gegenüber Clese Bropp, festgesetzt am nächsten Gerichtstag.

Freitag 9. Mai 1483

Zwischen Antze Drapp, unserem Mitschöffen und Clesgin Kremer nach Anklage und Antwort und weil Antze Drapp Antze Duppengießer für seinen Herrn, den Komtur, seine Klage nicht nach der Ordnung des Gerichts hat durchführen lassen, sprechen wir als Recht: Dass Antze Clesgin bei den Gütern lassen soll, bis er besseres Recht daran beibringt. Das Urteil hat Clesgin festhalten lassen. Und Antz, unser Mitschöffe, hat sogleich nach dem gewiesenen Urteil an das Hofgericht nach Heidelberg appelliert vor die Hofrichter und Räte unseres gnädigen Herrn des Pfalzgrafen.

Rampfuß hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Clese Bropp.

Rampfuß beschuldigt seinen Bruder: Sie haben eine gemeinsame Mutter, die habe bei ihrem Tod an fahrender Habe, an Geld und geldwertem Gut 10 Gulden hinterlassen. Dass er ihm seinen Anteil nicht folgen lässt, das schade ihm 10 Gulden. Antwort. Darauf spricht der Bruder: 

Registereinträge

Antze (Name)   –   Appellation   –   Ascensio Domini (Datumsangabe)   –   Bewegliche Sachen   –   Bropp, Clese (Clesgin)   –   Bruder (Brüder)   –   Caspar (Name)   –   Daxweiler (Ort)   –   Drapp, Antze   –   Duppengießer, Antze   –   Engelstadt, Emerich von   –   Freitag   –   Gerichtsordnung   –   Haubor, N. N.   –   Heidelberg (Ort)   –   Hoenwissel, Henne von   –   Hofgericht (pfalzgräfliches)   –   Hofrichter (pfalzgräfliche)   –   Kirche (Daxweiler)   –   Komtur   –   Kremer, Clese (Clesgin)   –   Kruche, N. N.   –   Mutter (Mütter)   –   Pfalzgrafen bei Rhein   –   Rabe, Henne   –   Rampfuß, N. N.   –   Sohn (Söhne)   –   Unschuld (unschuldig)   –   Vocem Jocunditatis   –