Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 249v

15.11.1482  / Freitag nach Martini

Transkription

er ʃoll die zugen(n) alʃo nach ʃynem(m) v(er)meʃʃ(e)n bring(en) daß hait cleßg(in)
v(er)bott vnd furt(er) gefragt jn welcher zijt S(e)n(tenti)a jn xiiij t(agen) betarff
er dan ʃin(er) tage furt(er) vnd heiʃchet die ut mor(is) eʃt auch v(er)bott

Jtem kitzgin ʃchüld(et) arnolts henne q(uod) t(a)n(git) ʃibi ij malt(er) kor(n) vnd vj alb
q(uod) no(n) vßricht notz i(n) ta(ntu)m arnolts henne erkent jme ey(n) malter ko(rn)
vnd vj alb vnd vmb daß vberig hait er jme ey(n) vnʃchult geborget
kytzgin kitzg(in) hait v(er)bott daß er jme erkant hait j malt(er) kor(n) vnd vj alb
vnd fürt(er) gefragt wan er jne vßricht(en) ʃoll / jn xiiij tag(en) iʃt gewiʃt
vnd hait jme der ʃchult(heiß) die vnʃchult geʃtalt noch hude zu xiiij t(agen)
auch v(er)bott

Jtem haubore erkent endres trappen er woll ʃich laʃʃen züg(en) als jne
endres trapp endres trapp geʃchuld(et) hait v fernc(e)l erweiß halb(er) da ʃijen lute
bij geweʃt jme die ʃchuld(en) zu ʃin vnd gefragt wan er die bring(en)
ʃoll S(e)n(tenti)a ut mor(is) eʃt v(er)bott von beyd(en) teylen

Jtem thomas haubore ex p(ar)te d(omi)noru(m) erbach j h off kett erken off
1 h xxvij ß off alles daʃs jr huʃßwirt gelaʃʃen hait off den tag als
er doitt vnd lebendig geveʃen ʃij

Jtem meiʃt(er) henne poʃuit iɉ gld hind(er) gericht ʃin ettwan(n) eyn(er) cloiʃt(er)
poʃuit jungfrauwe(n) zugeʃtand(en) nemlich jungfrauwe ketterin doch offent
er daß gelt weme es jn recht werden ʃoll

erkent Jtem heintz gÿger erkent peter furʃten von(n) gugenheim(m) xxiij gld
an golde jn xiiij t(agen) ʃi no(n) t(unc) pf(and)

Jtem wien(er) henne erkent zorne von(n) ʃchad(en) zuthu(n) gey(n) den heren
zu ʃant Steffan fur xi malt(er) ko(rn) vnd fur ʃolich recht dar zu
erkent me gehorig vnd will das jn iiij wochen vnd ob e(r)s nit det
ʃo ʃoll jne zorne fur xx gld erfolgt han das hait Zorne v(er)bott

erkent Jtem kylian metzel(e)r erkent / ʃchaubs hennen von(n) heiʃßißheim(m) j gld
vnd x alb off rechenu(n)g jn xiiij tag(en) ʃi no(n) t(unc) pf(and)

erkent Jtem Contz piffer erkent dietmars frauwe(n) vnd kunen henne von(n)
heißißheim(m) j gld xj alb jn xiiij t(agen) ʃi no(n) t(unc)

Jtem Cleßgin krem(er) ʃchuldiget antz trappen vnʃ(er)n mit ʃcheffen geʃell(e)n
kremer Endres kocher hab gutt(er) hie gehabt nemlichen eyne(n) flecken jn der
wilhelms eirden jme ʃelbs gefor ob(e)n zu ʃolchen flecken hab er jn
erbʃchaffts wiʃe von(n) endres den lange zijt jngehabt vnd hab den

Übertragung

Er soll die Zeugen gemäß seiner Behauptung beibringen. Das hat Clesgin festhalten lassen und gefragt, wann. Urteil: In 14 Tagen. Bedarf er Verlängerung und fordert sie, wie es Sitte ist, usw. Auch festgehalten.

Kitzgin beschuldigt Henne Arnolt, dass er ihm schuldig sei 2 Malter Korn und 6 Albus. Dass er das nicht ausrichtet, schade ihm ebenso viel. Henne erkennt, ihm 1 Malter Korn und 6 Albus an. Für das Übrige hat er ihm die Unschuld angeboten. Kitzgin hat festhalten lassen, dass er ihm 1 Malter Korn und 6 Albus anerkannt hat und weiter gefragt, wann er die ausrichten soll. Wurde gewiesen: In 14 Tagen. Und der Schultheiß hat die Unschuld gesetzt heute in 14 Tagen. Auch festgehalten.

Haubor erkennt an, er wolle sich beweisen lassen, wie Endres Drapp ihn beschuldigt habe wegen 5 Viertel Weizen. Da seien Leute dabei gewesen, die Schulden zu setzen. Und er hat gefragt, wann er die beibringen soll. Urteil: Wie es Sitte ist. Von beiden Parteien festgehalten.

Thomas Haubor erhebt für die Herren von Eberbach seine 1. Klage gegen Ketgin Ercker wegen 27 Schilling auf alles, das ihr Ehemann zu Lebzeiten oder nach seinem Tod hinterlassen hat.

Meister Henne hinterlegt 1 ½ Gulden bei Gericht. Sie sind einer Nonne zugestanden, nämlich Jungfrau Ketterin. Doch er öffnet das Geld dem, der es mit Recht erhalten soll.
Heintz Giger erkennt an, Peter Furst von Jugenheim 23 Gulden an Gold zahlen zu müssen in 14 Tagen, wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne Wiener erkennt an, Zorn aus dem Schaden zu nehmen gegenüber den Herren von St. Stephan wegen 11 Malter Korn und wegen dem, was dazu gehört. Und er will das tun in 4 Wochen. Und wenn er es nicht täte, so soll Zorn 20 Gulden von ihm eingeklagt haben. Das hat Zorn festhalten lassen.

Kilian Metzler erkennt an, Henne Schaub von Heidesheim 1 Gulden und 10 Albus gegen Rechnung zahlen zu müssen in 14 Tagen, wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Concz Pfeifer erkennt an, der Frau von Dietmar und Henne Kune von Heidesheim 1 Gulden 11 Abus zahlen zu müssen in 14 Tagen, wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Clesgin Kremer beschuldig Antze Drapp, unseren Mitschöffen: Enders Kocher habe Güter hier gehabt, nämlich ein Stück in der Wilhelmseirden, neben ihm selbst. Dieses Stück habe er als Erbe von Enders lange Zeit innegehabt und habe den

Registereinträge

Arnolt, Henne   –   Dietmar, N. N.   –   Drapp, Antze   –   Drapp, Enders (Endres)   –   Eberbach (Kloster/Mönche)   –   Erbe (Erben)   –   Ercker, Ketgin (Kette)   –   Flecken   –   Frau (Frau)   –   Furst, Peter   –   Gerichtshinterlegung   –   Giger, Heinz   –   Goldgulden   –   Haubor, N. N.   –   Haubor, Thomas   –   Hauswirt   –   Heidesheim (Ort)   –   Henne (Meister)   –   Jugenheim (Ort)   –   Jungfrau (Geweihte Jungfrau)   –   Ketterin (Jungfrau)   –   Kitzgin (Name)   –   Kocher, Enders (Endres)   –   Korn (Getreide)   –   Kremer, Clese (Clesgin)   –   Kune, Henne   –   Leute   –   Malter   –   Metzler, Kilian   –   mos (moris)   –   Pfeifer, Contze   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Schaub, Henne   –   sententia   –   St. Stephan (Mainz)   –   Unschuld (unschuldig)   –   Viertel   –   Weizen   –   Wiener, Henne   –   Wilhelmseirden   –   Woche   –   Zorn, N. N.   –