Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 245

29.07.1482  / Montag nach Jakobus

Transkription

Actu(m) 2a p(os)t Jacobj

Jtem henne von(n) eltfelt von(n) der frauwe(n) weg(en) zu ʃant agneʃe hant vffgeholt
offholu(n)ge Sant off henne partenheym(er) ʃolich gutt(er) die alß er vff geheiʃß(e)n hait am anfange
agneʃen ludt deß gerichts buch vnd der Schult(heiß) hait jme bann vnd fridd(en) dar vber
gethan(n) daß hait henne von(n) eltfeldt v(er)bott

Jtem zuʃʃen(n) Cleʃe raub(e)n vnd d(er) bitzalʃßen(n) iʃt gelengt bijß off montag nach
gelengt bitzalßen dem(m) achtzigʃtenn(n) daß hab(e)n ʃie beide v(er)bott

Jtem Antz von(n) her heinr(ich) ʃpitale meiʃt(er) zu mentz hait / ʃich v(er)dingt vnd v(er)bott
Ortel mit begirde daß ortel zuʃʃen(n) jme vnd hanma(n)s henne(n) zu offennen / deß
glichen(n) Rudig(er) von(n) hanma(n)s weg(en) auch deß ortels begert daroff
iʃt jne anʃprach vnd anttwo(r)t v(er)leʃen vnd darnach daß ortel gegeb(e)n wurden
Alʃʃus ludende Nach anʃprach anttwo(r)t vnd beid(er)teyle furbring(en) S(e)n(tenti)a
hanma(n)ß henne bringt Hanma(n)s henne bij daß h(er) heinrich nemlich vnd(er)pfande vor ʃolich
gult die erford(er)t ligende hab So ʃoll h(er) heinr(ich) den vnd(er)pfand(e)n nach gene
daß ortel hab(e)n ʃie von beiden(n) teylen v(er)bott vnd hait Rudig(er) fürt(er) gefragt
wie Hanma(n)ß henne daß bijbring(en) ʃoll S(e)n(tenti)a mit gericht / ad(er) mit ʃiegil brieffen
vnd ʃiegiln da eyn(n) ger(icht) offgewiʃen maigk / Hait er der nit hait er dan
Spitaile meiʃt(er) drij ad(er) me onu(er)ʃprochen(n) menner nit von(n) p(ar)tijen(n) od(er) auch nit teyle od(er) gemeyn
h(er) heinrich zum(m) daran haben(n) So hait er bijbracht / daß hait rudig(er) v(er)bott / vnd furt(er) beg(er)t
heylig(en) geiʃt jn welch(er) zijt er die bij bringu(ng)e thun(n) ʃoll / S(e)n(tenti)a jn xiiij tag(en) vt mor(is) eʃt
daß hait er auch v(er)bott

erkentniß Jtem Contz ʃtortzkop erfolgt adame(n) von(n) winheim(m) ʃup(ra) libr(um)

erk(annt) Jtem cleʃe mere erkent Cleʃen ʃnid(er) xxiiij alb jn xiiij t(agen) ʃi no(n) t(unc) pfandt

gelengt Jtem zuʃʃen(n) Smits karlen vnd wien(er) henne gelengt xiiij t(agen) v(er)bott

p • b • Jtem antzen(n) henne beredt pfande off der mantelßen

burg(en) recht Jtem hafferers henne erk(ennt) karlen metzle(r) burg(en) reht zu thu(n) wan er will alß
von(n) Herings weg(en) von(n) wackernhey(m) antreffen xv alb karlen hait das v(er)bott

Jtem h(enne) r(eliqua) Bitzal ʃchuldiget conrait bend(er) q(uod) t(a)n(git) ʃi(bi) viij gebunde reyffe ʃtangen
bitzal vnʃchult vnd ey(n) gebundt widen q(uod) no(n) dat notzt j gld anttwo(r)t Conrait iʃt der ʃchuldigu(ng)e
nit bekentlich hait ʃin vnʃchult dar off geboden die iʃt jme geʃtalt xiiij t(agen) v(er)bott

Übertragung

Montag 29. Juli 1482

Henne von Eltville hat für die Nonnen von St. Agnes von Henne Partenheimer die Güter eingezogen, auf die sie geklagt haben gemäß dem Gerichtsbuch. Der Schultheiß hat ihnen Bann und Frieden darüber gemacht. Das hat Henne von Eltville festhalten lassen.
Zwischen Clese Raub und der Bitzelsen ist es verschoben worden bis zum 13. Januar. Das haben sie beide festhalten lassen.

Antze für Herrn Heinrich, Spitalmeister zu Mainz, hat sich verpflichtet und fordert das Urteil zwischen ihm und Henne Hanman zu öffnen. Ebenso hat Rudiger für Hanman das Urteil gefordert. Darauf wurden ihnen Anklage und Antwort verlesen und danach das Urteil gegeben, das so lautet: Nach Anklage und Antwort und den Vorbringungen beider Seiten ergeht das Urteil: Bringt Henne Hanman den Beweis, dass Herr Heinrich die Pfänder, auf denen die Gülte liegt, hat, so soll Herr Heinrich den Pfändern nachgehen. Das Urteil haben beide Parteien festhalten lassen und Rudiger hat weiter gefragt, wie Henne Hanman dass beibringen soll. Urteil: Mit Gericht oder mit Brief und Siegel, auf die ein Gericht weisen kann. Hat er das nicht, hat aber drei oder mehr nicht angeklagte Männer, die nicht Partei sind und keinen Anteil oder Gemeinschaft damit haben, so hat er den Beweise erbracht. Das hat Rudiger festhalten lassen und weiter gefragt, bis wann er den Beweis erbringen soll. Urteil: In 14 Tagen, wie es Sitte ist. Das hat er auch festhalten lassen.

Contze Storzkopp hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Adam von Weinheim.

Clese Mer erkennt an, Clese Schneider 24 Albus zahlen zu müssen in 14 Tagen, wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Zwischen Karl Schmied und Henne Wiener ist es verschoben worden um 14 Tage. Festgehalten.

Henne Antze hat Pfändung gefordert gegen die Mantelsen.

Henne Hefferer erkennt an, Karl Metzler Bürgenrecht leisten zu müssen für Hering von Wackernheim wegen 15 Albus. Das hat Karl festhalten lassen.

Die Witwe von Bitzel beschuldigt Konrad Bender, dass er ihm 8 Bunde Reifstangen und einen Bund Weide bezahlt habe. Dass er ihm das nicht gibt, das schade ihm 1 Gulden. Antwort. Konrad gesteht die Schuld nicht und hat seine Unschuld angeboten. Die ist ihm gesetzt in 14 Tagen. Festgehalten.

Registereinträge

Antze (Name)   –   Antze, Henne   –   Aufholung (aufholen)   –   Bann und Frieden (Paarformel)   –   Bender, Konrad   –   Bitzel, Else (die Bitzelsen)   –   Brief und Siegel (Paarformel)   –   Buergenrecht (Bürgenrecht)   –   Bund (Gebinde)   –   Eltville, Henne von   –   Frauen (Geistliche)   –   Hanman, Henne   –   Hefferer, Henne (Henchin)   –   Heinrich (Spitalmeister)   –   Hering, N. N.   –   Jakobstag (Jacobi)   –   Mainz (Stadt)   –   Mantelsen, die   –   Mer, Clese (Clas)   –   Metzler, Karl (der)   –   Montag   –   mos (moris)   –   Partenheim, Henne (von)   –   Raub, Clese   –   Reifstange   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   Schmied, Karl (der)   –   Schneider, Clese   –   sententia   –   Spitalmeister   –   St. Agnes (Mainz)   –   Stortzkopp, Contze   –   Unschuld (unschuldig)   –   Urteil   –   Wackernheim (Ort)   –   Weide (Pflanze)   –   Weinheim, Adam von   –   Wiener, Henne   –