Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 238v

21.01.1482  / Montag nach Fabianus

Transkription

hait nach ordenu(n)ge deß rechten / ʃo woll er getruwe(n) eyns mit dem(m) and(er)n zuge
meʃʃen(n) Cleßgin nüʃt nit ʃchuldig zu ʃin der vffholu(n)ge halp / vnd ʃtalt zu r(echt)
Cleßgin(n) hofft ʃin brieff ʃoll macht hann(n) wan(n) der v(er)wiʃet wirt / geʃche furt(er)
was recht ʃij / vnnd deß me jme od(er) ʃyme heuptma(n) end(er)s kochern(n) ʃij nüʃt
v(er)kundt / alß recht ʃij / dar vm(m)b getruwe(n) jme ʃoll nyema(n)t daʃʃin angewynne(n) onu(er)ku(n)dt
vnd ʃtalt zu recht / Rudig(er) von(n) antzen(n) weg(en) daroff redt / alʃo er ʃij nit ʃchuldig geweʃt
cleßg(in) daß zuu(er)bottʃchaffenn dan(n) die gutt(er) haben(n) jn cleßgins handen nye geʃtand(en)
brecht aber cleßgin bij alß recht iʃt / daß eß zu ʃinen handen(n) geʃtand(en) ʃij / will antz
laʃʃen(n) furt(er) geʃcheen(n)n was recht ʃij ʃtalt damit zu recht wie fur Cleßg(in) ʃtalt
Socios auch zu recht / Ad Socios

p b Jtem Smits karlen erfolgt no(n)nen cleʃen ad libr(um) auch pfandt beredt v(er)bott

p b Jtem heinrich Smit erfolgt cleʃe noiß(e)n ad libr(rum) auch p b off jne

1 h Jtem henchin(n) ʃnid(er) 1 h off wiprechten off iiij ß vnd off alles daß er hait

erk(annt) Jtem math(is) bend(er) erkent Jekel willrichenn(n) x alb jn iiij wochen(n) ʃi no(n) t(unc) pf(and)

widd(er) geno(m)men Jtem ma(n)telß elʃe ʃpricht contz piffer gebe jr jars iiiɉ ß hlr von(n) eym winga(r)t
am(m) berge gefor vnd(en) zu zu arnolts henne nu gebe er jre den zinß nit beg(er)t
dwile der winga(r)t noch zu jren(n) hand(en) ʃteet ob ʃie den nit moge widd(er) nemen
S(e)n(tenti)a ʃi ita eʃt ʃo mögks ʃie daß thu(n) v(er)bott

Jtem Carlen(n) metzle(r) ʃchuldiget cleʃe noiʃß(e)n er ʃij jme ʃchuldig iij gld das er
vnʃchult jme die nit gijt od(er) erkent notz x gld Cleʃe noiß hait ʃich vnʃchuldig
gemacht vnd hait jme der Schult(heiß) ʃine vnʃchult geʃtalt xiiij tag hodie

Jtem thomas Haubore hait erkant daß die heren(n) von(n) huʃen(n) zu jr(er) bezalu(n)ge
erk(annt) komme(n) ʃoll(e)n an cleʃe noißen(n) daß hait dyeme(n) claiß von(n) ʃin(er) heren weg(en)
v(er)bott vnd furt(er) gefragt jn welch(er) zijt S(e)n(tenti)a jn xiiij tag(en)

Jtem dütz von(n) algeßheim(m) hait ʃich v(er)dingt den(n) heren(n) von(n) erbach Jr vnd
Erbach thomaß von(n) jren weg(en) daß wo(r)t zu thu(n) vnd hait ʃine vnd(er)ding v(er)bott alß r(echt) iʃt

Jtem Rudig(er) hait ʃich v(er)dingt erkeß ketgin daß wo(r)t / zu thu(n) vnd ʃin vnd(er)dinge v(er)bott
alß recht iʃt dutz hait daß buch davon(n) laʃʃen offen wie am(m) anefange
anʃprach vnd anttwo(r)t geludt hait / vnd daß buch v(er)bott vnd furtert

Übertragung

hat gemäß der Ordnung des Gerichts, so vertraue er, dass ihm das eine und das andere zugemessen werde und er wegen der Einziehung nichts schuldig sei. Das legt er dem Gericht vor. Clesgin hofft, seine Urkunde soll gültig sein. Denn ihm wurde gewiesen, dann geschehe weiter, was Recht ist. Und weder ihm noch seinem Mandanten, Enders Kocher, sei etwas als Recht verkündet worden. Darum vertraue er darauf, ihm solle niemand seinen Besitz abnehmen ohne Kunde. Das legt er dem Gericht vor. Rudiger redet darauf für Antz: Er sei nicht schuldig gewesen, Clesgin das durch Botschaft mitzuteilen, denn die Güter hätten in Clesgins Besitz gestanden. Antze will es dabei lassen, es geschehe weiter, war Recht sei. Er legt es damit dem Gericht vor. Clesgin legt es auch dem Gericht vor. Das ist verschoben bis zum Zusammentreten des Vollgerichts.

Karl Schmied hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Clese Nonn. Pfändung gefordert. Festgehalten.

Heinrich Schmied hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Clese Noiße. Auch Pfändung gegen ihn gefordert.

Henchin Schneider erhebt die 1. Klage gegen Wiprecht wegen 4 Schilling und auf alles, was er hat.

Mathis Bender erkennt an, Jeckel Willrich 10 Albus zahlen zu müssen in 4 Wochen, wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Else Mantel klagt: Contz Pfeifer gebe ihr jährlich 3 ½ Schilling Heller von einem Wingert am Berg neben Henne Arnolt unten angrenzend. Nun gebe er ihr den Zins nicht. Sie begehrt, da der Wingert noch in ihrem Besitz sei, ob sie den nicht wieder an sich nehmen könne. Urteil: Ja, wenn es so ist, kann sie das tun. Festgehalten.

Carl Metzler beschuldigt Clese Noiße, er sei ihm 3 Gulden schuldig. Dass er ihm die nicht gibt oder anerkennt, das schade ihm 10 Gulden. Clese Noiße hat sich unschuldig erklärt und der Schultheiß hat ihm seine Unschuld gesetzt heute in 14 Tagen.

Thomas Haubor erkennt an, dass die Herren von Hausen ihre Bezahlung erhalten sollen von Clese Noiße. Das hat Clase Diem für seine Herren festhalten lassen und gefragt, wann. Urteil: In 14 Tagen.

Dutz von Algesheim hat sich verpflichtet, die Herren von Eberbach und Thomas für sie vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist.

Rudiger hat sich verpflichtet, Ketgin Ercker vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Dutz hat das Buch öffnen lassen, wie ursprünglich Anklage und Antwort gelautet haben und hat das Buch festhalten lassen und weiter 

Registereinträge

Algesheim, Dutz von   –   Arnolt, Henne   –   Aufholung (aufholen)   –   Bender, Mathis   –   Berg (Örtlichkeit)   –   Brief (Urkunde)   –   Diem, Clase   –   Drapp, Antze   –   Eberbach (Kloster/Mönche)   –   Ercker, Ketgin (Kette)   –   Gerichtsordnung   –   Haubor, Thomas   –   Ingelheimerhausen (Kloster)   –   Kocher, Enders (Endres)   –   Kremer, Clese (Clesgin)   –   Mantel, Else   –   Metzler, Karl (der)   –   Noiße, Clese   –   Nonn, Clese (Clase)   –   Pfeifer, Contze   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   Schmied, Heinrich (der)   –   Schmied, Karl (der)   –   Schneider, Henchin   –   sententia   –   Thomas (Name)   –   Unschuld (unschuldig)   –   Vollgericht   –   Willrich, Jeckel   –   Wingert (Weingarten)   –   Wiprecht (Name)   –   Zins (Abgabe)   –