Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 227v

04.06.1481  / Montag nach Christi Himmelfahrt

Transkription

2 h Jtem adam(m) wolff unʃe(r) mit ʃcheffin geʃelle 2 h off mertin froʃß vt p(ri)ma

p • b • Jtem mentz(e)r henne erf(olgt) bartholmeß off das buch vnd er hat auch pfandt off jme
beredt

2 h Jtem gu(n)thrum(m) ex p(ar)te eccleʃie 2 h off Ryeʃʃenn(n) ut p(ri)ma

Jtem antzen(n) henne erkent Somm(er)lin iiij gld jn xiiij tag(en) ʃi no(n) tu(n)c pfandt erfolgt

frage Jtem Endres wittwen(n) von(n) winheym(m) hait gefragt Jrem(m) hußwirt ʃelig(en) ʃij ettlich
pfande word(en) nemlich eyne ʃchübe wie ʃie damit thu(n) ʃoll das yderma(n) recht geʃche
S(e)n(tenti)a ʃie ʃoll die xiiij tage haltenn(n) vnnd widd(er) an gericht bringen(n) waß dan(n) furt(er)
recht ʃij daß ʃoll geʃcheen(n) das hait ʃie v(er)bott

2 h Jtem thomas Haubore ex p(ar)te d(omi)noru(m) Jn erbach 2 h off bubocks cleʃen vt p(ri)ma

Jtem zuʃʃenn(n) Sacks henne vnd eckart(en) iʃt ir tage gelengt noch hude zu xiiij tag(en)
zu allem(m) rechtenn als hude v(er)bott von beyden p(ar)tienn(n)

Jtem martin Herman vnnd henne Spaͤde alle gebrud(er) han(n) erkant nach dem(m)
pet(er) von(n) franckfürt ir Sweʃt(er) ʃelge gehabt hait vnnd er nü eyne and(er) huʃfrauwe(n)
genomme(n) hait aüch zwey kinder mit irer Sweʃt(er) gehabt / daß es jr gutt(er) will
pet(er) von franckfurt vnd v(er)hengniß iʃt vnd ʃin ʃoll / das er eyne kinde mit den zweyhen(n) jrer ʃweʃt(er)
ʃelgen(n) kindenn mit vnd mit ytz ʃin(er) huʃfrauwe(n) kynd(en) die ʃie zwey miteynander
furt(er) machen(n) gewynnen mogen(n) / machen(n) ʃoll vnd die drij obgenant(en) gebrud(er) ʃint auch gudt
würd(en) vo(n) jren brud(er) pet(er)n vnd katherina jr Sweʃter das es auch jr gutt(er) will ʃin
ʃoll vnnd das zulaʃʃenn(n) geen das hait pet(er) von(n) franckfurt v(er)bott

erf(olgt) Jtem Rudig(er) ex p(ar)te Hanß wolffen(n) erfolgt cleßgin hebber(er) vor xx gld

erf(olgt) Jtem Somm(er)lin erf(olgt) endres barthenn(n) vor xij gld

1 clage Jtem Emans Criʃtman(n) 1 clage off cleßgin zu hattenheim(er) off ij gld heuptgelts vnd
x gld ʃchadens

Actu(m) 2a p(os)t ex [a] Aʃcenʃio(nem) d(omi)ni

p b erf(olgt) Jtem Thomaß erfolgt noiʃʃenn(n) off das buch vnd hait auch pfand beredt an jme

gelengt Jtem zuʃʃen(n) claßman vnd h(er) wilhelm(m) iʃt gelengt xiiij tag zu allem(m) recht(en)
alß hude diß tages d(en) hab(e)n ʃie beyde v(er)bott

gelengt Jtem zuʃʃen(n) her wilhelm(m) vnd kethgin ercken(n) auch gelengt xiiij tage zu allem(m)
recht(en) alß hude diß tages d(en) haben(n) v(er)bott ʃie beyde

[a] Der Schreiber wollte offensichtlich zunächst nach dem Tag »Exaudi« datieren, hat sich dann aber für den Tag »Ascensio Domini« entschieden. In beiden Fällen ist der 4. Juni gemeint.

Übertragung

Adam Wolff, unser Mitschöffe, erhebt seine 2. Klage gegen Mertin Frosch.

Henne Mentzer hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Bartholomäus [Noiße] und er hat die Pfändung gefordert.

Gontrum erhebt für die Kirche die 2. Klage gegen [Henne] Rieß.

Henne Antze erkennt an, [Clese] Somerlin 4 Gulden zahlen zu müssen in 14 Tagen, wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Die Witwe von Enders von Weinheim hat gefragt: Ihr verstorbener Mann habe etliche Pfänder inne, nämlich einige Schuhe; was sie damit tun solle, damit jedermann Recht geschehe. Urteil: Sie soll die 14 Tage behalten und sie dann wieder an das Gericht bringen, was dann weiter Recht sei, das soll geschehen. Das hat sie festhalten lassen.
Thomas Haubor erhebt für die Herren von Eberbach seine 2. Klage gegen Clese Bubock.
Zwischen Henne Sack und Eckart ist ihr Gerichtstag um 14 Tage verschoben worden mit allen Rechten wie heute; von beiden Parteien festgehalten.

Martin, Herman und Henne Spade, Brüder, haben anerkannt: Als Peter von Frankfurt mit ihrer verstorbenen Schwester verheiratet war und nun eine andere Ehefrau hat, hat er zwei Kinder mit ihrer Schwester gehabt. Es ist ihr guter Wille und soll so sein, dass ein Einkindschaftverhältnis sei mit den zwei Kindern ihrer Schwester und mit den Kindern, die er und seine jetzige Frau miteinander haben werden. Und die drei genannten Brüder sind auch Bürgen für ihren Bruder Peter und ihre Schwester Katherina, dass die auch ihr guter Willen sein soll und sie das zulassen werden. Das hat Peter von Frankfurt festhalten lassen.

Rudiger verklagt für Hans Wolff Clesgin Heberer auf 20 Gulden.

Somerlin verklagt Enders Bart auf 12 Gulden.

Cristman Emas erhebt seine 1. Klage gegen Clesgin zu Hattenheim wegen 2 Gulden Hauptgeld und 10 Gulden Schaden.

Montag 4. Juni 1481

Thomas hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Noiß und hat Pfändung gefordert.

Zwischen Claseman und Herrn Wilhelm [Hode] ist es verschoben worden um 14 Tage mit allen Rechten wie heute. Das haben sie beide festhalten lassen.

Zwischen Herrn Wilhelm und Ketgin Ercker ist es verschoben worden um 14 Tage mit allen Rechten wie heute. Den haben sie beide festhalten lassen.

Registereinträge

Antze, Henne   –   Ascensio Domini (Datumsangabe)   –   Bart, Enders (Endres)   –   Bruder (Brüder)   –   Bubock, Clese   –   Buerge (Bürge, Bürgschaft)   –   Claseman (Clasman)   –   Eberbach (Kloster/Mönche)   –   Eckart (Name)   –   Emas, Cristman   –   Ercker, Ketgin (Kette)   –   Frankfurt (Stadt)   –   Frosch, Mertin   –   Gunthrum, N. N.   –   Hattenheim, Clesgin von   –   Haubor, Thomas   –   Hausfrau   –   Hauswirt   –   Heberer, Clesgin   –   heiraten (Heirat)   –   Hode, Wilhelm   –   Kind (Kinder)   –   Mentzer, Henne   –   Montag   –   Noiße, Bartholomäus   –   Noiße, N. N.   –   Peter von Frankfurt   –   Rieß, Henne   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   Sack, Henne   –   Schuh (Schuhe)   –   Schwester   –   sententia   –   Somerlin, Clesgin (Clese)   –   Spade, Henne   –   Spade, Herman   –   Spade, Katherina   –   Spade, Martin   –   Weinheim, Enders (Endres) von   –   Witwe   –   Wolff von Sponheim, Adam   –   Wolff von Sponheim, Hans   –