Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 208

21.07.1480  / Freitag nach Maria Magdalena

Transkription

die konde verhort(en) wirt / geʃchee dan(n) furt(er) was recht
iʃt das haint ʃie von beiden theiln verbot

Jtem her heinrich myrr vica(r)i(us) vnd p(reʃe)ncze meiʃt(er) zu
ʃant pet(er) ʃant peder zu mencze hait eynen gerichts briff
wolle(n) offhole(n) beʃagen ober eyn gld gelts off francke(n) cleßgins
huʃche vnd etlichen under phanden mehe // laißen
jnfrage no(ta) leʃen vnd die vnd(er)phande wollen offholen dar yn(n)
rette nickelnhen(ne) vnd ʃagt er habe in den ʃelben
gud(e)n ligen vnd begert mit recht er wolle die gulte dar
legen / obe er dan(n) nit moge die and(er)n gude zu yme
neme(n) vnd ʃin gude beʃchudden Her heinrich hait
verbot daß nickelnhen(ne) erkent er woll die gulte dar
legen vnd hait do mit erkant er woll die gulte ne-
men das er auch alʃo gethan hait

Jtem enders von winheim hait ped(er)n vo(n) mýerßfelt zu
geʃproch(e)n wie daß er ey(n) hoffreide vm(m)b pedern
beʃtand(e)n habe vor eigen daß peder yme die nu nit
Enders vor eigen offgibt das ʃchade yme xx gld vnd
peder vo(n) heiʃt pedern des eyn ja ader ney(n) dar off ʃagt peder
mýrßfelt er habe enderßen nuʃte vor eigen zũ geʃagt vnd
wes er yne wider anlange des ʃij er vnʃchuldig
die vnʃcholt iʃt geʃtalt noch hude zu xiiij tagen
das haint ʃie beide verbot

Actu(m) off donerʃtag nach [a] marga(r)ete

Jtem nach dem ʃich henne Raben off konde geigen
tag v(er)hut(en) henne myrn jnhalt des buchs bezogen / die
ʃelbe konde hait er off hude zu geigen gehabt
des iʃt yne allen tag geʃtalt an das nehʃt gericht

Actu(m) off fritag nach marga(r)ete

Jtem diemen clas von mo(m)p(ar)ʃchafft wegen der her(e)n
4 h von huʃen dut ʃin fierde heiʃchunge off ruter
hengin ut p(ri)ma

Actu(m) off fritag vor ma(r)ie madlene

[a] Der Tag »Margarethe« 1480 war ein Donnerstag. Wenn man das folgende Datum betrachtet, könnte der Schreiber das »nach« irrtümlich geschrieben habe. Wenn dem nicht so war, ist der Tag auf den 20. Juli 1480 zu datieren.

Übertragung

die Zeugen gehört werden, dann geschehe weiter, was Recht ist. Das haben sie von beiden Seiten festhalten lassen.

Herr Heinrich Myer, Vikar und Präsenzmeister von St. Peter zu Mainz hat eine Gerichtsurkunde über einen Gulden Geld auf das Haus von Clesgin Frank und auf andere Pfänder mehr verlesen lassen und wollte die Pfänder einziehen. Dagegen redete Henne Nickel und sagte, er habe Besitz in den gleichen Gütern und fragt das Gericht, wenn er die Gülte geben wolle, ob er dann die anderen Güter nicht an sich nehmen könne und seine Güter benennen. Herr Heinrich hat festhalten lassen, dass Henne Nickel anerkennt, die Gülte zahlen zu müssen und hat anerkannt, er wolle sie nehmen. Das hat er so gemacht.

Enders von Weinheim hat Peter von Merßfeld angeklagt, dass er eine Hofreite von Peter als Eigen erworben habe. Dass Peter ihm die nun nicht als Eigen aufgibt, das schade ihm 20 Gulden und er fordert von Peter ein Ja oder Nein. Darauf sagt Peter: Er habe Enders nichts als Eigen versprochen und wessen er ihn weiter belange, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld ist gesetzt heute in 14 Tagen. Das haben sie beide festhalten lassen.

Donnerstag 13. Juli 1480

Nachdem sich Henne Rabe auf Beweise berufen hat gegenüber Henne Myer gemäß dem Gerichtsbuch, hat er diese heute hier gehabt. Es ist ihm ein Termin gesetzt am nächsten Gerichtstag.

Freitag 14. Juli 1480

Clase Diem erhebt als Vertreter der Herren von Hausen seine 4. Klage gegen Hengin Ruter.

Freitag 21. Juli

Registereinträge

Diem, Clase   –   Donnerstag   –   eigen (Eigengut)   –   Frank, Clesgin   –   Freitag   –   Gerichtsbrief   –   Guelt (Gült)   –   Haus (Gebäude)   –   Hofreite   –   Ingelheimerhausen (Kloster)   –   Mainz (Stadt)   –   Margarethe virginis   –   Merßfeld, Peter von   –   Myer, Heinrich   –   Myer, Henne   –   Nickel, Henne   –   Praesenzmeister (Präsenzmeister)   –   Rabe, Henne   –   Ruter, Hengin   –   St. Peter (Mainz)   –   Unschuld (unschuldig)   –   Vikare   –   Weinheim, Enders (Endres) von   –