Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 206v

07.07.1480  / Freutag nach Peter und Paul

Transkription

hait er der auch nit / hait er dan drij ader mehe
vnbeʃprochen bederbe man(n) die jnlendig vnd
ʃ(e)n(tent)ia nit von parthien ʃint / auch nit deyle vnd gemey(n)
dar an haint // vnd beʃagen nach lude vnʃers vor-
gewiʃten ortels vnd beweren die ʃelbe yr ʃage
off den heilgen als recht iʃt das haint beide
ʃo hait er aber bij bracht die ortel haint beide
parthien verbot

Jtem zuʃchen cleʃe rauben vnʃ(er)m mit ʃcheffen geʃelle(n)
cleʃe raup vnd biczeln elʃen / nach anʃprach antwort vnd
biczeln elʃe beidertheyl furbrengűnge // ʃ(e)n(tent)ia // ʃwert biczeln
elʃe off den heilgen als recht iʃt / daß ʃie ʃich
der gude / yre ʃtieffvatter vnd műter jngehabt
ʃ(e)n(tent)ia nach yrer beider doite / nit gebrucht ader ge-
noßen nach lude yrer antwort So iʃt ʃie cleʃe
raűben dieʃer anʃprache halben entbrochen vnd
ʃ(e)n(tent)ia nit ʃchuldig dett ʃie aber der berechtigűnge
yn(n) maißen yr hertheilt nit // ʃo erfolgt ʃie cleʃe
raup doch nit heer dan(n) ʃin anʃprache vor gericht
gelut(en) hait das ortel hait cleʃe raup verbot
vnd mit recht begert dwile elʃe nit zugeigen
ʃ(e)n(tent)ia vnd krancke iʃt wan(n) ʃie das recht thűn ʃolle // ʃ(e)n(tent)ia
noch hude zu xiiij tagen das hait cleʃe raup
auch verbot

Actu(m) off fritag nach pet(er) vnd pauli app(oʃto)lo(rum)

Jtem anteß wolff emerich von crucze(n)nach wien(er)-
tag v(er)hut(en) henne vnd Lorencze haint alle yren tag v(er)hut(en)
des iʃt yne tag geʃtalt an das nehʃte gericht

3 h Jtem diemen clas dut ʃin 3 h off ruter hengin
ut p(ri)ma

3 tag Jtem henne Raben hait ʃin 3 tag furt(er) geheiʃch(e)n
rachtűngs lude zu brengen geigen hen(ne) myrrn

Actu(m) off fritag nach ʃant vlrichs tage

Übertragung

Hat er das auch nicht, hat er dann drei oder mehr unbescholtene, ehrenwerte Männer, die einheimisch und nicht parteiisch sind, auch keinen Anteil oder eine Gemeinschaft daran haben und sagen die aus gemäß dem vorgenannten Urteil und beeiden ihre Aussage auf die Heiligen, wie es Recht ist, so hat er auch den Beweis erbracht. Das Urteil haben beide Parteien festhalten lassen.

Zwischen Clese Raub, unserem Mitschöffen und Else Bitzel: Nach Anklage, Antwort und beider Vorbringungen ergeht das Urteil: Schwört Else Bitzel auf die Heiligen, wie es Recht ist, dass sie die Güter von ihrem Stiefvater und ihrer Mutter nach beider Tod nicht innehatte oder genutzt hat gemäß ihrer Antwort, so ist sie Clese Raub wegen seiner Anklage nichts schuldig und freigesprochen. Täte sie das aber nicht in der geforderten Form, so hat Clese Raub seinen Anspruch eingeklagt, jedoch nicht höher als die Klage lautet. Das Urteil hat Clese Raub festhalten lassen und das Gericht gefragt, da Else nicht da ist, weil sie krank ist, wann sie das tun solle. Urteil: Heute in 14 Tagen. Das hat Clese Raub auch festhalten lassen.

Freitag 30. Juni 1480

Anthis Wolff, Emerich von Kreuznach, Henne Wiener und Lorenz haben alle ihren Tag gewahrt. Es ist ihnen ein Termin gesetzt am nächsten Gerichtstag.

Clase Diem erhebt seine 3. Klage gegen Hengin Ruter.

Henne Rabe hat seinen 3. Termin gefordert, die Schiedsmänner beizubringen gegen Henne Myer.

Freitag 7. Juli 1480

Registereinträge

Bitzel, Else (die Bitzelsen)   –   Diem, Clase   –   ehrbare Leute   –   Eidesleistung   –   Freitag   –   Krankheit (krank)   –   Kreuznach, Emerich von   –   Lorenz (Name)   –   Mutter (Mütter)   –   Myer, Henne   –   Peter- und Paulstag   –   Rabe, Henne   –   Raub, Clese   –   Ruter, Hengin   –   sententia   –   Stiefvater   –   Ulrichstag   –   Urteil   –   Wiener, Henne   –   Wolff, Anthis   –