Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 206

23.06.1480  / Freitag nach Albanus

Transkription

Jtem cleʃe broppe bubacks karlen vnd hanen cleʃe erkenne(n)
f(re)f(el) f(re)f(el) iglicher / henne bocken dem vnderʃcholteß(e)n eyn fref-
f(re)f(el) fel mit ʃyme liebe zuv(er)tedinge(n) in xiiij tag(en)

Actu(m) off fritag nach albani

1 h Jtem her Johan beinling dut 1 h vor xviij thornes gelts
nach lude eynßs gericht briffs off werten cleßgin
et ʃup(ra) pingn(or)a

Jtem werten hengin dut 1 clage vor xl gld heipt-
1 clage gelt vnd xl gld ʃchaden off peder czwillingen
zu ʃauwelnheim et om(n)ia

Jtem lorencze erk(ennt) mantelhenne(n) eyn freffel aym
erk(annt) no(ta) f(re)f(el) ʃcholteß(e)n abe zu tragen vnd zuu(er)detingen das hait
ma(n)telhenne verbot

Jtem zuʃchen henne rießen vnd cleʃe breitharden
Rieße cleʃe nach anʃprache antwort vnd beidertheile fűrbren-
breithart gunge ʃ(e)n(tent)ia daß henne rieße nit bij bracht(en) hait
nach lude des vorgewiʃten ortels das hait cleʃe
verbot vnd dem rechten gedanckt

Jtem zuʃch(e)n hans ʃnydern als uo(n) wegen h(er)n conrat
dieczen // peder műr(er)n vnd cleʃe breithart(en)
nach anʃprache antwort vnd beidertheil furbren-
gűnge // ʃ(e)n(tent)ia // brengt hans ʃnider als uo(n) mo(m)p(er)ʃchafft
wegen h(er)n conrat dieczen // bij als rechtb iʃt
daß peder műrer vnd cleʃe breithart eynche gude
jnhaben die yn(n) falters elʃen ʃeligen handt erʃtorb-
ben vnd vor die obgemelt(en) marg gelts verlachten
ʃint // ʃo geʃchee furter was recht iʃt // das ortel
haint ʃie von beidentheiln verbot furt(er) begeren
cleʃe vnd peder jn welcher zijt vnd mit wem
hans ʃnider eß bij brengen ʃolle // ʃ(e)n(tent)ia mit gericht
hait er des nit / hait er dan(n) briffe vnd ʃiegel do eyn
gericht off gewiʃen mag ʃo hait er auch bij bracht

Übertragung

Clese Bropp, Karl Bubock und Clese Han erkennen ein jeder an, Henne Back, dem Unterschultheißen, einen Frevel mit seinem Leib zu leisten in 14 Tagen.

Freitag 23. Juni 1480

Herr Johan Beinling erhebt die 1. Klage wegen 18 Turnosen Geld gemäß einer Gerichtsurkunde gegen Clesgin Wirt auf die Pfänder.

Hengin Wirt erhebt die 1. Klage wegen 40 Gulden Hauptgeld und 40 Gulden Schaden gegen Peter Zwilling zu Saulheim auf alles.

Lorenz erkennt gegenüber Henne Mantel an, einen Frevel gegenüber dem Schultheißen abzutragen. Das hat Henne Mantel festhalten lassen.

Zwischen Henne Rieß und Clese Breithart: Nach Anklage, Antwort und beider Vorbringungen ergeht das Urteil: Dass Henne Rieß den Beweis nicht erbracht hat gemäß dem Urteil. Das hat Clese festhalten lassen und dem Gericht gedankt.

Zwischen Hans Schneider für Herrn Konrad Dietze, Peter Maurer und Clese Breithart: Nach Anklage, Antwort und beider Vorbringungen ergeht das Urteil: Bringt Hans Schneider als Vertreter von Herrn Konrad Dietze den Rechtsbeweis, dass Peter Murer und Clese Breithart einige Güter innehaben, die sie von Else Falter geerbt haben und auf denen die Mark Geld liegt, so geschehe weiter, was Recht ist. Das Urteil haben sie von beiden Seiten festhalten lassen. Weiter fragen Clese und Peter bis wann und mit wem Hans Schneider den Beweis erbringen soll. Urteil: Durch Gerichtsbeweis. Hat er den nicht, hat er dann Brief und Siegel, auf die ein Gericht weisen kann, so hat er es auch erbracht. 

Registereinträge

Albanstag (Albani)   –   Back, Henne   –   Beinling, Johan   –   Breithart, Clese (von)   –   Brief und Siegel (Paarformel)   –   Bropp, Clese (Clesgin)   –   Bubock, Karl   –   Dietze, Konrad   –   Falter, Else   –   Freitag   –   Frevel (frevelich)   –   Gerichtsbrief   –   Han, Clese   –   Henckmantel, Henne   –   Leib (Körper)   –   Lorenz (Name)   –   Maurer, Peter   –   Rieß, Henne   –   Saulheim (Ort)   –   Schneider, Hans   –   sententia   –   Turnose   –   Unterschultheiß   –   Wirt, Clesgin   –   Wirt, Hengin   –   Zwilling, Peter   –