Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 191

30.04.1479  / Freitag nach Misericordia Domini

Transkription

zeichniße in yrem bűch wie eß dan(n) berett(en) iʃt / das begeren
ʃie zu leʃen laißen / iʃt auch geʃcheen vnd hebet ʃich alʃo
an jch peder Hane vnd kette my(n) eliche hußfrauwe be-
kenne(n) daß myr hain geb(e)n ij gld an golde den Erʃamen
geiʃtlichen her(e)n zu erbach auch erkenne(n) wir vor uns vnd
vnʃere erb(e)n furter die obg(e)n(ann)t(e) gulte jerlich(e)n alle jare zu
geb(e)n vnd zu reichen zu ʃant mertins tage von ʃolichen
guden als hernach geʃchreb(e)n ʃtent zűm erßten maile
vom(m) huʃe hofe vnd garten gelegen zu nyederjngelnhey(m)
an der ʃtraißen gefor oben zu buʃers heinrich vnd vnd(e)n
zu gefor peders frauwe jn dem hoffe das dem ʃpittel
gulte gibt vnd eyn fertel felts gelegen aym pedeln gefor
romerßs kynden vnd(e)n zu vnd haint die vorg(e)n(ann)t(en) her(e)n vns
vorgeʃchr(iebenen) eluden vnd vnʃ(er)n erb(e)n vm(m)b brandes vnd ʃcha-
dens willen der vns geʃcheen iʃt ʃoliche genade gethain
daß vnʃer zynßs ʃall an gehen zu reichen vnd zu geben
wan(n) man(n) ʃchribet lxx jare da ʃollen wir bynne(n) dieʃer
zijt der gnad(e)n den vorg(e)n(ann)t(en) hoeff yn(n) buhe vnd yn(n) wonű(n)g
ʃtillen vnd yne furter ynne buhűnge halt(en) vngeuerlich
ʃo daß die vorg(e)n(ann)t(en) her(e)n yreßs zynßs mogen ʃicher ʃin
emerich von engelʃtadt vnʃer mit ʃcheffen geʃelle v(er)bot
daß in dem bűch ʃteet // zu(m) erßten male vom(m) huʃe hofe
vnd garten gelege(n) zu nyed(er)jngelnheim an der ʃtraiß(e)n
gefor ob(e)n zu buʃers heinrich vnd vnd(e)n zu gefor peders
frauwe jn dem hoffe das dem ʃpittel gulte gibt
ffurt(er) ʃagen die drijhe des fertel felts halb(e)n was ma(n) die
zijt yn(n) meynu(n)ge hyne uß zu geh(e)n das zu beʃeh(e)n dan(n) den her(e)n was
nit wißen dauo(n) // do ʃagt ped(er) hane er wűʃte eß wole
off das ʃo iʃt der beʃtandt vnd bereddűnge beʃloß(e)n ynne
maiß(e)n yeczűnt verleʃen die ʃage haint beide parthien
verbott vnd auch eyne(n) genűgen dar an gehabt das hant
die drij verbot furt(er) hait her Jacob das buch wie peder
hane yne geʃchuldiget laiß(e)n offen vnd ʃagt nach lude
der ʃchuldigunge daß ʃin her(e)n / ped(er)n das fertel felts

Übertragung

in ihrem Buch, wie es beredet wurde. Sie fordern das verlesen zu lassen. Das ist auch geschehen und es lautet wie folgt: »Ich, Peter Hane und Kette, meine Ehefrau, bekennen, dass wir 2 Gulden an Gold den ehrenwerten geistlichen Herren von Eberbach übergeben haben. Auch erkennen wir für uns und unsere Erben weiter an, die genannte Gülte jährlich, jedes Jahr an St. Martinstag zu zahlen von den Gütern wie folgt: Von Haus, Hof und Garten gelegen zu Nieder-Ingelheim an der Straße, oben an Heinrich Buser angrenzend und unten an den Hof von Peters Frau, der dem Spital Gülte gibt und von einem Viertel Feld gelegten am Pedel, das unten zu an den Besitz der Kinder von Romers angrenzt. Und die genannten Herren haben uns Eheleuten und unseren Erben wegen des Brandes und des Schadens, der uns geschehen ist, die Gnade getan, dass unser Zins beginnen soll in den 70er Jahren. Bis dahin soll wir den genannten Hof bebaut haben und bewohnen und sollen ihn weiter instand halten, so dass die genannten Herren ihren Zins sicher erhalten.« Emerich von Engelstadt, unser Mitschöffe hat festhalten lassen, was in dem Buch steht, zum einen von Haus, Hof und Garten, gelegen zu Nieder-Ingelheim an der Straße oben an Heinrich Buser angrenzend und unten an den Hof von Peters Frau, der dem Spital die Gülte gibt. Weiter sagen die drei: Wegen des Viertel Felds war man damals der Meinung hinaus zu gehen und das zu besehen, weil die Herren davon nichts wussten. Das sagte Peter Han, er wisse es wohl. Darauf ist die Einsetzung und Absprache beschlossen worden in der Form wie verlesen. Die Aussage haben beide festhalten lassen und hatten auch ein Genügen daran. Das haben die drei festhalten lassen. Weiter hat Herr Jakob das Buch, wie Peter Hane ihn beschuldigt hat, öffnen lassen und sagt: Gemäß der Anklage, dass seine Herren Peter das Viertel Feld

Registereinträge

Brand (Feuersbrunst)   –   Buser, Heinrich   –   Eberbach (Kloster/Mönche)   –   Eheleute   –   Engelstadt, Emerich von   –   Erbe (Erben)   –   Feld (Acker)   –   Frau (Frau)   –   Garten   –   Gnade   –   Goldgulden   –   Guelt (Gült)   –   Han, Kette   –   Han, Peter   –   Haus (Gebäude)   –   Hausfrau   –   Hof (Hofgut)   –   Jakob (Reitmeister)   –   Kind (Kinder)   –   Martinstag (Martini)   –   Nieder-Ingelheim (Dorf)   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Pedel (Örtlichkeit)   –   Romer (Name)   –   Spital (Nieder-Ingelheim)   –   Straßen und Wege   –   Viertel   –   Zins (Abgabe)   –