Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 186

18.01.1479  / Montag vor Sebastianus

Transkription

hait das recht gethan nach lude des buchs als recht iʃt das hait
ʃteffan verbot

Jtem peder myerßfelt vnd adam von winhey(m) erkenne(n) Craffts cleß-
f(re)f(el) f(re)f(el) gin dem ʃcholteß(e)n yre yglicher vm(m)b eyn freffel gutliche mit
yme zuv(er)detingen jn xiiij tagen

Jtem elʃe hen(ne) mantels ʃeligen witwen hait henne krűchen
von heiʃeßheim zu geʃproch(e)n wie daß er yre als uo(n) ʃyner
ma(n)tels elʃe hußfrauw(e)n wegen ʃchuldig ʃihe iiij gld vnd gebe yr
hen(ne) krűche die nit das ʃchade yre alʃujl dar zu vnd heiʃt yme des eyn ja
ader ney(n) Daroff hait ʃich henne von eltujl verdingten
hen(ne) kruchen ʃin wort zu thűn vnd hait ʃin vnd(er)tynge v(er)bot
als recht iʃt vnd hait orlaűp geheiʃch(e)n ʃich zu bedencken
als ʃie widd(er) ko(m)men ʃint vnd haint wollen antwort(en), do hait
elʃe als durch yren furʃprech(e)n geredden laiß(e)n eß ʃoll ʃich
in dem bűch fynden daß henne(n) furfare / yrem hußwert
ʃeligen ʃoliche ʃcholt erkant habe // vnd er habe yne auch
dar vor erfolgt vnd ergange(n) vnd als er phande v(er)keiffen
wolt do wart er abe gedrongen dar off ʃagt henne von
eltujl als uo(n) krűchen wegen eß moge ʃin daß ʃin furfare ʃelig(en)
erfolgt ʃihe word(e)n vnd das ʃin dar vor verkaufft(en) dan(n) ʃin hűßfr(au)
wűße von der ʃchulde nit zu ʃagen vnd wes elʃe yne wider
anlange des ʃij er vnʃchuldig elʃe hofft nach dem ʃie ee
vnd zuuor dan kruche geantwort off das buch gezogen / er ʃoll
zu der vnʃchulde nit gehen / ʃonder man(n) ʃolle das bűch horen vnd
ʃtilt das zu recht henne von eltujl als uo(n) krűchen wegen ʃagt
nach dem elʃe yme anfangs ey(n) ja ader ney(n) geheiʃch(e)n vnd dar
off beʃloßen ʃo ʃolle ʃie yne do bij laiß(e)n vnd ʃtilt eß auch zű
recht das iʃt gelengt noch hude zu xiiij tag(en) ʃic hodie das
haint ʃie beide verbot

Jtem adam von winheim hait ped(er)n von myerßfelt zu geʃproch(e)n
adam wie daß ʃie bij eyne geʃeßen vnd gedroncken haint // do hab(e)n ʃie
ped(er) myrß eyne(n) gompel angehab(e)n // vnd eyner vnder yne / habe yne mit
felt eyme byeln geworffen daß eß yme ʃere wee deth do ʃtűnde
er off vnd beʃtűnde ʃich zu weren do habe peder yme faʃte

Übertragung

hat den Eid geleistet gemäß dem Buch, wie es Recht ist. Das hat Steffan festhalten lassen.

Peter Merßfeld und Adam von Weinheim erkennen an, Clesgin Crafft, dem Schultheißen, jeder einen Frevel gütlich zu verhandeln in 14 Tagen.

Else, die Witwe von Henne Mantel, hat Henne Kruche von Heidesheim angeklagt, dass er ihr von seiner Ehefrau her 4 Gulden schuldig sei und gebe ihr die nicht. Das schade ihr ebenso viel dazu. Und sie fordert von ihm ein Ja oder Nein. Darauf hat sich Henne von Eltville verpflichtet, Henne Kruche vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist und hat eine Pause gefordert darüber nachzudenken. Als sie wieder kamen und antworten wollten, da hat Else durch ihren Anwalt sagen lassen, es werde sich im Buch finden, dass der Vorfahre von Henne, ihrem verstorbenen Mann, die Schuld anerkannt habe. Und er habe gegen ihn auch vor Gericht seinen Anspruch eingeklagt und obsiegt und als er die Pfänder verkaufen wollte, da wurde er davon verdrängt. Darauf sagt Henne von Eltville für Kruche: Es könne sein, dass sei verstorbener Vorfahre vor Gericht verklagt worden und unterlegen sei und dass sein Besitz deshalb verkauft wurde. Aber seine Frau wisse von der Schuld nichts und wessen ihn Else weiter belange, dessen sei er unschuldig. Else hofft, nachdem sie vor Kruche geantwortet und sich auf das Buch berufen habe, er solle nicht mit der Unschuld davor stehen, sondern man solle das Buch hören und legt das dem Gericht vor. Henne von Eltville für Kruche sagt: Nachdem Else von ihm anfangs ein Ja oder Nein gefordert habe und das beschlossen wurde, so soll sie ihn dabei lassen. Das legt er auch dem Gericht vor. Das ist verschoben worden um 14 Tage. Das haben sie beide festhalten lassen.

Adam von Weinheim hat Peter von Merßfeld angeklagt, dass sie beieinander gesessen und getrunken haben. Da habe er einen Scherz angefangen. Und einer von ihnen habe ihn mit einem Beil beworfen, so dass es ihm sehr weh tat. Da stand er auf und war bereit sich zu wehren. Da habe Peter ihm sehr

Registereinträge

Beil   –   Eidesleistung   –   Eltville, Henne von   –   Frevel (frevelich)   –   Hausfrau   –   Hauswirt   –   Heidesheim (Ort)   –   Krafft, Clesgin   –   Kruche, Henne   –   Mantel, Else   –   Mantel, Henne (Hengin)   –   Merßfeld, Peter von   –   Recht (gleiches)   –   Scherz   –   Schuhmacher, Steffan   –   Unschuld (unschuldig)   –   Urlaub   –   Vorfahren   –   vorlesen (verlesen)   –   Weinheim, Adam von   –