Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 169

22.05.1478  / Freitag nach Trinitatis

Transkription

Jtem wienerhen(ne) hait ʃine(n) lip vor ʃin gut geʃtalt(en) nach
lijp vor dem anteß wolff off yne geheiʃch(e)n hait vnd will recht
ʃin gut ge geb(e)n vnd neme(n) etc des iʃt yme tag geʃtalt(en) an das neʃt
ʃtalt(en) gerichte

2 h Jtem dho(m)m(us) haubor als uo(n) ʃiner her(e)n wegen dut ʃin 2 h
off ʃmets karlen ut p(ri)ma

2 clage Jtem emas Criʃtma(n) dut ʃin 2 clage off kett(er)n henne(n) ʃone
von hattenheim ut p(ri)ma

2 clage Jtem enders kocher dut ʃin 2 clage off krűchen zű
heiʃeßheim ut p(ri)ma

Actu(m) off fritag nach dem ʃontage trinitat(is)

gelengt Jtem zuʃch(e)n anteß wolffen vnd wien(er)henne(n) iʃt gelengt bijß
off fritag nach ʃant Johans tage ʃic hodie

1 clage Jtem henne Ruße dut 1 clage vor iiij gld heiptgelt vnd x gld
ʃchaden off die jonffr(au) zűm nuwen kloʃter et om(n)ia

Jtem emas Criʃtma(n) dut ʃin 3 clage off kett(er)n henne(n) ʃone
3 clage von hattenheim ut p(ri)ma

Jtem hans ʃnyder als uo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft wegen h(er)n Conrat dieczen
von mencze dut 1 h vor eyn marg gelts off henne Rieß(e)n
1 h vnd off alleß das falters elʃe gelaiß(e)n hait do ʃie doit
vnd lebendig geweʃt(en) iʃt

Jtem nach dem francken cleßgin Jonffr(au) fieln ym(m) cloʃt(er) nehʃt
erf(olgt) vnd mals vor gericht erkant(en) vnd nit ußrachtű(n)ge gethain hait
offgeholt(en) dauo(n) ʃo erfolgt ʃie yne offs bűch vnd mag die gude
vnd vnd(er)phande nach als obe ʃie die gancze herheiʃch(e)n
zu yr nemen

Jtem cleʃe brope iʃt zűm Rechten gewiʃt(en) hait yme ʃnyt den wynt
widd(er) ge ʃinʃ zynßs von ij morgen ackers jn den ardt eckern nyt
no(m)men geb(e)n vnd ʃtehent die ecker noch zu ʃyne(n) hand(e)n ʃo mag
er ʃie zu yme nemen ʃi ita eʃt

p b Jtem Jeckel als uo(n) kiczhanʃe(n) wegen hait p b an rypphennen

Übertragung

Henne Wiener hat seinen Leib vor sein Gut gestellt, nachdem Anthis Wolff gegen ihn geklagt hat und will Recht geben und nehmen usw. Es ist ihm ein Termin gesetzt am nächsten Gerichtstag.

Thomas Haubor erhebt für seine Herren seine 2. Klage gegen Karl Schmied.

Cristman Emas erhebt seine 2. Klage gegen Henne Ketters Sohn [Clese] von Hattenheim.

Enders Kocher erhebt seine 2. Klage gegen [Henne] Kruche von Heidesheim.

Freitag 22. Mai 1478

Zwischen Anthis Wolff und Henne Wiener ist es verschoben worden bis 26. Juni.

Henne Ruße erhebt seine 1. Klage wegen 4 Gulden Hauptgeld und 10 Gulden Schaden gegen die Nonnen im Kloster auf alles.

Cristman Emas erhebt seine 3. Klage gegen Henne Ketters Sohn [Clese] von Hattenheim.

Hans Schneider als Vertreter von Herrn Konrad Dietze von Mainz erhebt seine 1. Klage wegen einer Mark Geld gegen Henne Rieß und auf alles, was Else Falter hinterlassen hat, als sie tot oder lebendig war.

Nachdem Clesgin Frank Jungfrau Fiel im Kloster letztens vor Gericht ihre Rechte anerkannt hat und ihr keine Entschädigung geleistet hat, hat sie ihren Anspruch eingeklagt und kann die Güter und Pfänder an sich nehmen, als ob sie sie ganz eingeklagt habe.

Clese Bropp wurde als Recht gewiesen: Hat ihm Snit den Wint seinen Zins nicht gegeben von 2 Morgen Acker in den Ardtäckern und stehen die Äcker noch in seinem Besitz, so kann er sie wieder an sich nehmen.

Jeckel für Hans Kitz hat Pfändung gefordert gegen Henne Ryp.

Registereinträge

Acker (Feld)   –   Ardtäcker (Erdäcker)   –   Bropp, Clese (Clesgin)   –   Dietze, Konrad   –   Emas, Cristman   –   Falter, Else   –   Fiel (Jungfrau/Frau)   –   Frank, Clesgin   –   Hand (Hände)   –   Haubor, Thomas   –   Jeckel (Name)   –   Jungfrau (Geweihte Jungfrau)   –   Ketter, Clese   –   Ketter, Henne   –   Kitz, Hans   –   Kloster (Ingelheim)   –   Kocher, Enders (Endres)   –   Kruche, Henne   –   Leib vor Gut stellen   –   Mainz (Stadt)   –   Morgen (Maß)   –   Recht (gleiches)   –   Rieß, Henne   –   Ruße, Henne   –   Ryp, Henne   –   Schmied, Karl (der)   –   Schneider, Hans   –   Snit den Wint, Contze   –   Wiener, Henne   –   Wolff, Anthis   –   Zins (Abgabe)   –