Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 158

10.11.1477  / Montag vor Martini

Transkription

Jtem hans ʃnyd(er) als uo(n) mo(m)perʃchafft wegen meiʃt(er) kűnen p(rese)ncze(n)
1 h meiʃt(er) zu ʃant peder zu mencze dut 1 h vor ey(n) gld an
golde / gelts nach lude yre regiʃter off francken cleßgin

p b Jtem adam von winheim hait p b an ʃnyt den winden

p b Jtem philips dűchʃcher(er) hait p b am hyrtenhenne(n)

gelengt Jtem die bewerunge zuʃch(e)n henne raben vnd enders bart(en)
iʃt gelengt noch hude zu xiiij tag(en) ʃic hodie

erf(olgt) Jtem ryn cleʃe erf(olgt) heiln cleʃen vnd henne heber(er)n off bűch

Jtem hen(ne) von eltujl als uo(n) enders barten wegen hait peder
anteß(e)n zu geʃproch(e)n wie daß er ʃin bedde von hen(ne) bocken
end(er)s bart entphange(n) habe vnd erkenne yme des nit das ʃchade end(er)ßen
ped(er) anteß x gld vnd heiʃt yme des ey(n) ja ader ney(n) dar off ʃagt pe-
der er erkenne / daß er enderß(e)n bedde von hen(ne) bocken ent
phange(n) habe / die ʃage vnd erk(enntnis) hait hen(ne) von eltujl als uo(n) enderßen
ad ʃocios wegen verbot vnd ped(er)n furt(er) zu geʃproch(e)n daß er die ʃelbe
ʃin ʃage vnd erkentniße nit bewert als recht iʃt das ʃchade
enderß(e)n x gld peder ʃagt nach dem er burg(er)meiʃt(er) off
die zijt geweʃt(en) vnd dar ober geʃworn habe / ʃo hoff er enderß(e)n
nit ʃchuldig zu ʃin / ey(n) ja ad(er) ney(n) zu thűn / ʃond(er)n ey(n) ʃlecht erkent-
nyße Jn maiß(e)n er yme vor gethain hait vnd ʃtilt das zu recht
hen(ne) von eltujl als uo(n) enderß(e)n wegen ʃagt nach dem er ped(er)n
geʃchuldiget vnd die and(er)n ʃich erbotten yre ʃage zu bewere(n) ʃo hoff
er peder ʃolle eß auch thűn vnd ʃtilt eß auch zu recht das iʃt
gelengt ad ʃocios das haint ʃie beide verbot

erk(annt) Jtem hans ramppűʃche erk(ennt) henne(n) von eltujl j gld off rechnű(n)g
zu geb(e)n in iiij tag(en) wochen ʃi no(n) p erf(olgt)

gelengt Jtem zuʃch(e)n henne bocken vnʃ(er)m myt ʃcheffen geʃellen vnd dong(us)
von bacherach iʃt gelengt ey(n) manet ʃic hodie

erf(olgt) Jt(em) zuʃch(e)n henne bocke n(oste)r ʃoci(us) erf(olgt) arnolts henne(n) vor j gld

Actu(m) off montag vor ʃant martins tage

2 h Jtem adam wolff vnßer mit ʃcheffen geʃelle dut ʃin 2 h off
mertin froʃʃen ut p(ri)ma

Jtem hans ʃnyder als uo(n) mo(m)p(er)ʃchafft wegen meiʃt(er) kűne(n) p(rese)ncze
2 h meiʃt(er) zu ʃant ped(er) zu mencze dut ʃin 2 h off francken
cleßgin ut p(ri)ma

Übertragung

Hans Schneider als Vertreter von Meister Kune, Präsenzmeister von St. Peter zu Mainz erhebt seine 1. Klage wegen 1 Goldgulden gemäß ihrem Register gegen Clesgin Frank.

Adam von Weinheim hat Pfändung gefordert gegen Snit den Wint.

Philip Duchscherer hat Pfändung gefordert gegen Henne Hirt.

Die Beeidung zwischen Henne Rabe und Enders Bart ist verschoben worden um 14 Tage.

Clese Ryne hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Clese Heil und Henne Heberer.
Henne von Eltville hat für Enders Bart Peter Anthes angeklagt, dass er seine Bede von Henne Back erhalten habe und erkenne ihm das nicht an. Das schade Enders 10 Gulden. Und er fordert von ihm ein Ja oder Nein. Darauf sagt Peter: Er erkenne an, dass er die Bede von Enders durch Henne Back empfangen hat. Die Aussage und das Geständnis hat Henne von Eltville für Enders festhalten lassen und Peter weiter angeklagt, dass er seine Aussage und das Geständnis nicht beeide, wie es Recht ist. Das schade Enders 10 Gulden. Peter sagt; Nachdem der Bürgermeister da war und er das geschworen habe, so hoffe er, Enders nicht schuldig zu sein, ein Ja oder Nein zu tun, sondern nur ein schlichtes Geständnis, wie er es zuvor gemacht hat. Das legt er dem Gericht vor. Henne von Eltville für Enders sagt: Nachdem er Peter beschuldigt hat und die anderen angeboten haben, ihre Aussage zu beeiden, so hoffe er, Peter solle es auch tun und legt es dem Gericht vor. Das ist verschoben worden bis zum Zusammentreten des Vollgerichts. Das haben sie beide festhalten lassen.

Hans Rampfuß erkennt an, Henne von Eltville 1 Gulden gegen Rechnung zahlen zu müssen in 4 Wochen, wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Zwischen Henne Back, unserem Mitschöffen und Thomas von Bacharach ist es verschoben worden um 1 Monat.

Henne Back, unser Mitschöffe, verklagt Henne Arnolt auf 1 Gulden.

Montag 10. November 1477

Adam Wolff, unser Mitschöffe, erhebt seine 2. Klage gegen Mertin Frosch.

Hans Schneider als Vertreter von Meister Kune, Präsenzmeister von St. Peter zu Mainz, erhebt seine 2. Klage gegen Clesgin Frank.

Registereinträge

Anthes, Peter   –   Arnolt, Henne   –   Bacharach, Thomas von   –   Back, Henne   –   Bart, Enders (Endres)   –   Buergermeister (Ingelheimer Grund)   –   Duchscherer, Philip   –   Eidesleistung   –   Eltville, Henne von   –   Frank, Clesgin   –   Frosch, Mertin   –   Goldgulden   –   Heberer, Henne   –   Heil, Clese   –   Hirt, Henne   –   Mainz (Stadt)   –   Martinstag (Martini)   –   Monat   –   Montag   –   Praesenzmeister (Präsenzmeister)   –   Rabe, Henne   –   Rampfuß, Hans   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Recht (gleiches)   –   Register   –   Ryne (Rhein), Clese (am)   –   Schneider, Hans   –   Snit den Wint, Contze   –   St. Peter (Mainz)   –   Vollgericht   –   Weinheim, Adam von   –   Winter, Kune   –   Wolff von Sponheim, Adam   –