Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 151

30.05.1477  / Freitag nach Pfingsten

Transkription

3 tag Jtem hen(ne) von eltujl als uo(n) mo(m)p(er)ʃchafft wegen ped(er) ʃwarczen hait ʃin
erlaißen 3 tag furt(er) geheiʃch(e)n Rachtungs lude zu brenge(n) geigen cleʃe noiße(n)
vnd hait cleʃen der vnʃchulde erlaiß(e)n das hait cleʃe verbot

erf(olgt) Jtem hen(ne) von eltujl als uo(n) mo(m)perʃchafft wegen h(er)n ebalts erf(olgt) wie-
nerhen(ne) offs bűch

2 h Jtem nickelnhen(ne) als uo(n) der kyrchen wegen dut ʃin 2 h off Rut(er)
hengin vnd francken cleßgin ut p(ri)ma

2 h Jtem hans ʃnyder als uo(n) mo(m)perʃchafft wegen hans wolffen dut ʃin
2 h off enders barten ut p(ri)ma

erk(annt) zű Jtem hýrten hen(ne) erk(ennt) philips duchʃcher(er)n werʃchafft zu thűn eyn(er)
weren wieʃen jn xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt) vor xxx gld

2 tag Jtem gontrum hait ʃin 2 tag furt(er) geheiʃch(e)n konde zu brengen
geigen concze ʃchefern

Jtem concze ʃchefer hait das bűche geigen henne gontrüm laiß(e)n
offen vnd das verbot vnd hait műerhenne(n) zu geʃproch(e)n wie
concze ʃchef(er) daß er ýme den ʃelb(e)n acker jnhalt des bűchs verkaufft(en) habe
műer hen(ne) vnd dűhe yme nit werʃchafft nach lude des winkaűffs das
ʃchade yme xl gld vnd obe henne dar zu ney(n) ʃagen wolle ʃo
beziege er ʃich des off eyne(n) winkauff dar off ʃagt műer hen(ne)
er erkenne des kaűffs vnd hait conczen erkant(en) in xiiij vj wochen
tage(n) werʃchafft zu thun das hait concze verbot

erf(olgt) Jtem liebhen(ne) concze erf(olgt) adam von winheim offs bűch

Jtem die vnʃchulde zuʃch(e)n ancze drappen vnʃ(er)m mit ʃcheffen ge-
gelengt ʃellen vnd henne Hauborn ʃint gelengt noch hude zu iiij
wochen ʃic hodie

Jtem cleßgin ʃo(m)merlin hait matijs beýnlinge(n) dem burg(er)meiʃt(er) als uo(n)
cleßgin der gemey(n)den wegen zu geʃproch(e)n wie daß er yme als uo(n) der
ʃo(m)merlin gemeynde(n) wegen ʃchuldijg ʃihe vɉ lb hlr die ýn ʃyme huʃe
verzert(en) ʃint word(e)n vnd gebe yme die nit das ʃchade ýme
mathis iiij lb dar zu das iʃt gelengt noch hude zu iiij wochen

erf(olgt) Jtem heincze knobeloch erf(olgt) cleßgin Heber(er)n vor j gld ʃo f(er)re d(er) [?] etc

erf(olgt) Jtem hengin ʃnyder erf(olgt) broppen cleʃen vor xvj ß

1 h Jtem ʃtern cleʃe als uo(n) mo(m)perʃchafft wegen der Cartuʃer zu
mencze dut 1 h vor Viij gld gelts off ped(er) anteße(n) et ʃup(ra) ping(nora)

Übertragung

Henne von Eltville als Vertreter von Peter Swartz hat seinen 3. Termin erbeten, die Schiedsmänner beizubringen gegen Clese Noiße und hat Clese den Unschuldseid erlassen. Das hat Clese festhalten lassen.

Henne von Eltville als Vertreter von Herrn Ebalt hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Henne Wiener.

Henne Nickel erhebt für die Kirche seine 2. Klage gegen Hengin Ruter und Clesgin Frank.

Hans Schneider als Vertreter von Hans Wolff erhebt seine 2. Klage gegen Enders Bart.

Henne Hirt erkennt an, Philip Duchscherer Sicherheit zu leisten wegen einer Wiese binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung für 30 Gulden.

Gontrum hat seinen 2. Tag erbeten, Beweise beizubringen gegen Contze Scheffer.

Contze Scheffer hat das Buch gegen Henne Gontrum öffnen lassen und hat das festhalten lassen und hat Henne Maurer angeklagt, dass er ihm den Acker gemäß dem Buch verkauft habe und gebe ihm nun keine Sicherheit gemäß dem Weinkauf. Das schade ihm 40 Gulden. Und wenn Henne Nein dazu sagen wolle, so berufe er sich deswegen auf den Weinkauf. Henne Maurer sagt, er erkenne den Kauf an und er hat anerkannt Contze binnen 6 Wochen Sicherheit zu leisten. Das hat Contze festhalten lassen.

Contze Liebhenne hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Adam von Weinheim.

Die Unschuld zwischen Antze Drapp, unserem Mitschöffen, und Henne Haubor ist verschoben worden um 4 Wochen.

Clesgin Somerlin hat Mathis Beinling, den Bürgermeister, für die Gemeinde angeklagt, dass er ihm für die Gemeinde 5 ½ Pfund schuldig sei, die in seinem Haus verzehrt worden sind. Und er gebe ihm die nicht. Das schade ihm 4 Pfund dazu. Das ist verschoben worden um 4 Wochen.

Heintz Knoblauch verklagt Clesgin Heberer auf 1 Gulden.

Hengin Schneider verklagt Clese Bropp auf 16 Schilling.

Clese Stern als Vertreter der Kartäuser zu Mainz erhebt seine 1. Klage wegen 8 Gulden Geld gegen Peter Anthes auf die Pfänder.

Registereinträge

Acker (Feld)   –   Anthes, Peter   –   Bart, Enders (Endres)   –   Beinling, Mathis   –   Bropp, Clese (Clesgin)   –   Buergermeister (Ingelheimer Grund)   –   Drapp, Antze   –   Duchscherer, Philip   –   Ebalt (Ebolt)   –   Eltville, Henne von   –   Frank, Clesgin   –   Gontrum, Henne   –   Gunthrum, N. N.   –   Haubor, Henne   –   Haus (Gebäude)   –   Heberer, Clesgin   –   Hirt, Henne   –   Kartäuser-Kloster (Mainz)   –   Knoblauch, Heintze   –   Liebhenne, Contze   –   Mainz (Stadt)   –   Maurer, Henne (Hengin)   –   Nickel, Henne   –   Noiße, Clese   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Rachtungsleute   –   Recht (gleiches)   –   Ruter, Hengin   –   Schneider, Hans   –   Schneider, Hengin   –   Somerlin, Clesgin (Clese)   –   Stern, Clese   –   Swartz, Peter   –   Unschuld (unschuldig)   –   Unschuldseid   –   Weinheim, Adam von   –   Weinkauf   –   Wiener, Henne   –   Wiese (Grünland)   –   Woche   –   Wolff von Sponheim, Hans   –   Zehrung (verzehren)   –