Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 148v

02.05.1477  / Freitag nach Jubilate

Transkription

clas wider a(n)lange des ʃij er vnʃchuldig die vnʃcholt iʃt geʃtalt
noch hude zu xiiij tag(en) das haint ʃie beide verbot

Jtem henne von eltujl als uo(n) mo(m)perʃchafft wegen ped(er) ʃwarczen
hait cleʃe noißen zu geʃproch(e)n wie daß ey(n) rachtűnge zuʃche(n) yne
henne von gemacht(en) ʃij word(e)n daß er ped(er)n vj gld gegeb(e)n ʃolt hain der
eltujl habe er yme ij gld geb(e)n daß er das ander nit auch gibt das
cleʃe noiße ʃchade ýme als uo(n) peders wegen iiij gld vnd obe cleʃe dar zũ
ney(n) ʃagen wolt ʃo beziege er ʃich des off die rachtungs lude
cleʃe ʃagt er habe behalt(en) daß eß iiij gld vnd iiij alb ʃihen / des
habe er ij gld erkant(en) gegeb(e)n vnd woll yme das ander erke(n)ne(n)
henne von eltujl begert die rachtu(n)ge zu horen / dar off iʃt mit
recht gewiʃt(en) dwile hen(ne) von eltujl als uo(n) ʃwarczen peders we-
gen off rachtũngs lude zugt ʃo ʃprech(e)n wir zűm rechten daß er
die auch vor gericht brengen ʃall vnd das thũn in xiiij tagen
bedarff er dan(n) ʃiner tage furte vnd heiʃt die als recht iʃt / ʃo ʃall
ma(n) yme die furt(er) ʃtillen noch zu czweyen xiiij tag(en) vnd ʃo die
rachtu(n)gs lude verhort(en) werd(e)n beheltlich cleʃen ʃin jnʃage vnd
geʃchee dan(n) furt(er) ʃoujl als recht iʃt das haint ʃie beide v(er)bot

Jtem henne von eltujl als uo(n) peder ʃwarczen wegen hait cleʃen furt(er)
zu geʃprochen wie daß enders barte vnd er ped(er)n ʃchuldig ʃihen
hen(ne) vo(n) eltujl lx malt(er) korns verʃeßner gulten daß er nũ ʃin anczel nit uß-
cleʃe noiße richte das ʃchade yme als uo(n) peders wegen x gld vnd heiʃt yme
des eyn ja ader ney(n) dar off ʃagt cleʃe er ʃij h(er)n dieczen Ʃteyn[-]
meczen ʃchuldig geweʃt(en) alʃo habe er yme x malt(er) korns zu
Oppinheim geb(e)n / die habe er vm(m)b wipprecht kyrne entno(m)men
ʃo habe er henne ʃchoppen viij malt(er) korns geb(e)n vnd ʃijt ped(er)n
die gulte zu geʃtalt(en) iʃt ʃo habe er ýne auch bezalt(en) vnd wes
yne henne von eltujl wider anlange des ʃij er vnʃchuldijg
die vnʃcholt iʃt geʃtalt noch hude zu xiiij tag(en) a(m)bo verbot

Jtem concze ʃtorczkoppe hait adam von winheim zu geʃprochen
wie daß yme etliche gũde off eyme hinlich zu ʃiner hußfr(au)
concze ʃtorcz word(e)n ʃihent do habe er ij gld gelts off / nũ ʃtehe yme
koppe noch dauo(n) uß X½ gld verʃeßens zinßs daß yme adam die
nit gebe das ʃchade yme alʃujl dar zu vnd heiʃt yme ey(n) ja
adam von ad(er) ney(n) / obe er auch den zinßs gegeb(e)n habe auch obe yme das gũt
winheim alʃo mit der gult(en) word(e)n ʃij Dar off hait ʃich hen(ne) von eltujl
verdingt adam ʃin wort zu thũn vnd hait ʃin vnd(er)tinge v(er)bot
als recht iʃt vnd ʃagt er erkenne daß yme die gude mit d(er)

Übertragung

Clas weiter belange, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld ist festgesetzt für 14 Tage. Das haben sie beide festhalten lassen.

Henne von Eltville als Vertreter von Peter Swartz hat Clese Noiße angeklagt, dass ein Vergleich zwischen ihnen gemacht worden sei, dass er Peter 6 Gulden geben sollte. Davon habe er ihm 2 Gulden gegeben. Dass er ihm das übrige nicht auch gibt, das schade ihm für Peter 4 Gulden. Und wenn Clese dazu Nein sagen wolle, so berufe er sich auf die Schiedsmänner. Clese sagt, er habe behalten, dass es 4 Gulden und 4 Albus seien. Davon habe er 2 Gulden gegeben und wolle das Übrige anerkennen. Henne von Eltville fordert, die Schiedsmänner zu hören. Darauf wurde als Recht gewiesen: Weil Henne von Eltville sich für Peter Swartz auf die Schiedsmänner beruft, so solle er die auch vor Gericht bringen und das tun in 14 Tagen. Bedürfe er dann Verlängerung und fordere sie, wie es Recht ist, so soll man sie ihm noch zweimal 14 Tage gebe. Und wenn die Schiedsmänner gehört werden, vorbehaltlich der Gegenrede von Clese, dann geschehe es weiter, wie es Recht ist. Das haben sie beide festhalten lassen.

Henne von Eltville hat für Peter Swartz Clese weiter angeklagt, dass Enders Bart und er Peter 60 Malter ausstehende Korngülte schuldig seien. Dass er nun seinen Anteil nicht ausrichte, das schade ihm für Peter 10 Gulden und er fordert von ihm ein Ja oder Nein. Darauf sagt Clese: Er sei Herrn DietzSteinmetz schuldig gewesen. Darauf habe er ihm zu Oppenheim 10 Malter Korn gegeben. Die habe er wegen Wiprecht Kirn genommen. Darauf habe er Henne Schopp 8 Malter Korn gegeben. Und seit Peter die Gülte zu organisieren habe, habe er auch ihn bezahlt. Und wessen Henne von Eltville ihn weiter belange, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld ist festgesetzt für 14 Tage. Beide festgehalten.

Contze Stortzkopp hat Adam von Weinheim angeklagt, dass er etliche Güter bei der Eheabsprache mit seiner Frau erhalten habe. Davon habe er 2 Gulden Geld. Nun stehen noch 10 ½ Gulden überfällige Zinsen aus. Dass Adam die nicht gebe, das schade ihm ebenso viel dazu und er fordert von ihn ein Ja oder Nein, ob er auch den Zins gegeben habe und ob er das Gut mit den Gülten erhalten habe. Darauf hat sich Henne von Eltville verpflichtet, Adam vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist und sagt: Er erkenne an, dass er die Güter mit den 

Registereinträge

Bart, Enders (Endres)   –   Eltville, Henne von   –   Hausfrau   –   Hinlich   –   Kirn, Wiprecht   –   Korn (Getreide)   –   Korngülte   –   Malter   –   Noiße, Clese   –   Oppenheim (Stadt)   –   Rachtung   –   Rachtungsleute   –   Remß, Clas   –   Schopp, Henne   –   Steinmetz, Dietz   –   Stortzkopp, Contze   –   Swartz, Peter   –   Unschuld (unschuldig)   –   Weinheim, Adam von   –   Zins (Abgabe)   –