Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 147

24.03.1477  / Montag nach Judica

Transkription

yme laiß(e)n offen vnd das verbot vnd hait gontrũ(m) vnd heng(in) ʃnyd(er)n
laiß(e)n offen vnd das ver zu geʃproch(e)n wie daß ʃie bij ʃoliche Redde(n)
philips nach jnhalt des buchs geweʃt ʃihen vnd ʃagen nit wie eß gelut(en)
duchʃcher(er) hait das ʃchade ýme von ýre yglichem x gld Dar off ʃagt gontrũ(m)
karlen vnd(er) and(er)n wort(en) / karlen vnd er hab(e)n dũch jn hengin ʃnyders hũʃch
gehabt(en) / ʃij etlich gezenke vm(m)b geweʃt(en) / dar zu habe philips dũch-
ʃcher(er) karlen helffen grahe dũch keiffen etc nũ ʃij berett worden
daß philips das ʃelbe grahe dũche neme(n) ʃolle vnd ʃoll karlen das
konde gelt widder geb(e)n furt(er) ʃagt hengin ʃnyder karles fraũwe ʃij zu
yme ko(m)men vnd habe yme fud(er) dũch bracht vnd(er) die broʃt zu fũdern
vnd habe yne auch beʃcheid(e)n den Rocke zu machen vnd geʃagt
philips ʃoll ýne das gelt vor das grahe dũch widder geb(e)n die beide
ʃagen hait philips verbot vnd yne furt(er) zu geʃproch(e)n daß ʃie
die ʃelbe yre ʃage nit beweren nit be als recht iʃt das ʃchade
yme von ýre iglichem x gld dar off ʃagen ʃie alle beide was
ʃie geʃagt hab(e)n das wollen ʃie auch mit recht beweren wan(n)
des noit ʃij das hait philips auch verbot vnd gefragt wan(n)
ʃie eß thũn ʃollen ʃ(e)n(tent)ia in xiiij das hait philips auch verbot

erf(olgt) Jtem Johan der poller(er) vnd peder winworm erf(olgen) hen(ne) Helffrichen
vnd francke(n) cleßgin offs bũch

erk(annt) Jtem cleʃe fegeʃack erk(ennt) wipprecht kerch(er)n j gld vnd iiij alb zu geb(e)n
in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

1 h Jtem wipprecht kercher dut 1 h vor ix ß gelts off grahen philipʃen
von eʃenheim et om(n)ia

erf(olgt) Jtem henne Haubor erf(olgt) frederich beck(er)n vor funffe gld

Actu(m) off ʃamßtag nach Leta(r)e

Jtem Rypphenne hait ʃyne(n) lijp vor ʃin gut geʃtalt(en) nach dem
hans ʃnyder als uo(n) h(er)n Johan wilts wegen off yne geheiʃch(e)n
hait vnd wijl recht geb(e)n vnd neme(n) als der ʃcheffen hier vor
lip vor ʃin ey(n) recht wiʃet etc des iʃt yme tag geʃtalt(en) an das nehʃte
gut geʃtalt(en) das haint ʃie beide verbot

Actu(m) off montag nach Judica

Übertragung

ihm öffnen lassen und das festhalten lassen. Und er hat Gontrum und Hengin Schneider angeklagt, dass sie bei den Beredungen gemäß dem Buch dabei waren und sagen nicht, wie es gelautet habe. Das schade ihm von jedem von ihnen 10 Gulden. Darauf sagt Gontrum mit anderen Worten: Karl und er haben Tuch in dem Haus von Hengin Schneider gehabt. Da sei viel Gezänk deshalb gewesen. Zudem habe Philip Duchscherer Karl geholfen, graues Tuch zu kaufen usw. Nun sei beredet worden, dass Philip dieses graue Tuch nehmen sollte und sollte Karl das Geld zurückgeben. Weiter sagt Hengin Schneider: Karls Frau sei zu ihm gekommen und habe ihm Futtertuch gebracht, um die Brust zu unterfüttern und habe ihm auch den Auftrag erteilt, einen Rock zu machen. Und sie habe gesagt, Philip soll ihnen das Geld für das graue Tuch zurückgeben. Die beiden Aussagen hat Philip festhalten lassen und sie weiter angeklagt, sie beeiden ihre Aussagen nicht, wie es Recht ist, das schade ihm von jedem von ihnen 10 Gulden. Darauf sagen sie alle beide, was sie gesagt haben, dass wollen sie auch beeiden, wenn das notwendig sei. Das hat Philip auch festhalten lassen und gefragt, wann sie es tun sollen. Urteil: In 14 Tagen. Das hat Philip auch festhalten lassen.

Johan der Pollerer und Peter Winworm haben ihren Anspruch eingeklagt gegen Henne Helffrich und Clesgin Fran.

Clese Fegesack erkennt an, Wiprecht Kercher 1 Gulden und 4 Albus zahlen zu müssen in 14 Tagen, wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Wiprecht Kercher erhebt seine 1. Klage wegen 9 Schilling Geld gegen Philips Gra von Essenheim auf alles.

Henne Haubor verklagt Frederich Becker auf 5 Gulden.

Samstag 22. März 1477

Henne Ryp hat seinen Leib vor sein Gut gestellt, nachdem Hans Schneider für Herrn Johan Wijlt gegen ihn geklagt hat und will Recht geben und nehmen, wie es die Schöffen hie als Recht weisen usw. Es ist ihm ein Termin gesetzt am nächsten Gerichtstag. Das haben sie beide festhalten lassen.

Montag 24. März 1477

Registereinträge

Becker, Friedrich (der)   –   Bubock, Karl   –   Busen (Brust)   –   Duchscherer, Philip   –   Eidesleistung   –   Essenheim (Ort)   –   Fegesack, Clese   –   Frank, Clesgin   –   Frau (Frau)   –   Futtertuch   –   Gra, Philip   –   grau (Farbe)   –   Gunthrum, N. N.   –   Haubor, Henne   –   Haus (Gebäude)   –   Helffrich, Henne   –   Judica   –   Kercher, Wiprecht (der)   –   Leib vor Gut stellen   –   Letare Hierusalem   –   Montag   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Pollerer, Johan (der)   –   Rock   –   Ryp, Henne   –   Samstag   –   Schneider, Hengin   –   sententia   –   Tuch   –   Wijlt, Johan   –   Winworm, Peter   –