Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 144

10.02.1477  / Montag nach Apollonie

Transkription

Anno etc LXXVIIo

erk(annt) Jtem wien(er) henne erk(ennt) nickelnhen(ne) als uo(n) der kyrchen wegen iiij lb hlr
zu geb(e)n in xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

erk(annt) Jtem wienerhen(ne) erk(ennt) h(er)n ebalden yne zu den gũden nach lude ʃyn(er) h
gehen zu laiß(e)n vnd keyne ynne legũnge zu thũn das hait her ebat[!] v(er)bot

p b Jtem cleʃe raup vnʃer mit ʃcheffen geʃelle hait p b an bartolme(us) noiß(e)n

Jtem zuʃchen hans ʃnyd(er)n vlʃuo(n)[!] mo(m)p(ar)ʃchafft wegen h(er)n Conrat dieczen
vnd henne Rießen nach anʃprach antwort vnd beʃage des gericht
hans ʃnyd(er) briffs ʃ(e)n(tent)ia ʃwert henne Rieße off den heilgen als recht iʃt daß
hen(ne) Rieße er von falters elʃen ʃeligen wegen nũʃte her erbten / ader zũ yme
geno(m)men habe ʃo iʃt er hans ʃnyd(er)n als uo(n) h(er)n conrat dieczen wegen
ʃ(e)n(tent)ia dieʃer anʃprache halber entbroch(e)n vnd nit ʃchuldijg dett rieße aber
die berechtigũnge wie obgemelt nit / ʃo ʃall er hans ʃnyd(er)n als uo(n) h(er)n
conrats wegen die gulte uß riechten ader yne zu ʃyner h
ko(m)men laiß(e)n das ortel haint ʃie beide verbot vnd iʃt furt(er) gelengt
bijß off montag nach Halp faʃten ʃic hodie das haint ʃie auch v(er)bot

1 clage Jtem hans Rampfũße dut 1 clage vor ij gld heiptgelt vnd x gld
ʃchad(e)n off bubocks karlen et om(n)ia

Jtem hans ʃynder hait hans Rampfußen zu geʃproch(e)n wie daß paũ-
wels becker ʃin ʃweher ʃelige yme ij gld zu thũn vnd ʃchuldig
hans ʃnyd(er) bleben ʃij nach dem er nũ erbe / vnd das ʃin geno(m)men habe
vnd yme ʃin anczale nit ußriecht das ʃchade yme iiij gld vnd obe er
Rampfuße dar zu ney(n) ʃagen wolt ʃo beziege er ʃich des off das gerichts bůche
daß er yme j gld off rechnu(n)ge erkant(en) hait vnd obe do mit nit genũg
were / ʃo woll er ʃin ʃcholt behalt(en) als recht iʃt daß yme die noch uß-
ʃtendijg vnd vnbezalten iʃt hans Rampfũß ʃagt er wiße von keyn(er)
vn ʃchulde nit dan(n) was er bij brenge als recht ʃij das woll er laißen
geʃcheen das iʃt gelengt bijß off fritag nach erbeiß ʃontage ʃic
hodie das haint ʃie verbot

erk(annt) Jtem hans Rampfuß erk(ennt) h(er)n ʃymont dem probʃt ym(m) Ʃale v gld
zu geb(e)n zuʃchen oiʃtern ʃi no(n) p erf(olgt)

1 h Jtem nickelnhen(ne) als uo(n) der kirchen wegen dut 1 h vor x ß gelts
off wilderichs kettern et om(n)ia

Jtem karlen ʃmett hait philips dũchʃcher(er)n zu geʃproch(e)n wie daß
ʃin hußfr(au) philipʃen frauwen brachten habe ix elen dũchs my(n)ner

Übertragung

[14]77

Henne Wiener erkennt gegenüber Henne Nickel für die Kirche an, 4 Pfund zahlen zu müssen binnen 14 Tagen, wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne Wiener erkennt gegenüber Herrn Ebalt an, ihn an die Güter greifen zu lassen gemäß seiner Klage und ihn daran nicht zu hindern. Das hat Herr Ebalt festhalten lassen.
Clese Raub, unser Mitschöffe, hat Pfändung gefordert gegen Bartholomeus Noiße.

Zwischen Hans Schneider als Vertreter von Herrn Konrat Dietze und Henne Rieß nach Anklage, Antwort und Verlesung der Gerichtsurkunde ergeht das Urteil: Schwört Henne Rieß auf die Heiligen, wie es Recht ist, dass er von der verstorbenen Else Falter nichts erbte oder an sich genommen hat, so ist er von der Anklage von Hans Schneider für Herrn Konrat Dietze freigesprochen und nichts schuldig. Täte Rieß den Eid aber nicht wie zuvor genannt, so soll er Hans Schneider für Herrn Konrat die Gülte ausrichten oder ihn zu seinem Klageverfahren kommen lassen. Das Urteil haben sie beide festhalten lassen. Und es ist verschoben worden bis zum 17. März. Das haben sie auch festhalten lassen.

Hans Rampfuß erhebt seine 1. Klage wegen 2 Gulden Hauptsumme und 10 Gulden Schaden gegen Karl Bubock auf alles.

Hans Schneider hat Hans Rampfuß angeklagt, dass sein verstorbener Schwiegervater Paul Becker ihm 2 Gulden schuldig geblieben sei. Nachdem er nun erbe und das Seine genommen habe und ihm seinen Anteil nicht bezahle, schade ihm das 4 Gulden. Und wenn er dazu Nein sagen wolle, so berufe er sich deswegen auf das Gerichtsbuch, dass er ihm 1 Gulden gegen Rechnung anerkannt hat. Und wenn es damit nicht genüge, so wolle er seine Schuld beeiden, wie es Recht ist, dass ihm die noch ausstehe und sie unbezahlt ist. Hans Rampfuß sagt, er wisse von keiner Schuld etwas, was er aber beweise, wie es Recht ist, dabei wolle er es lassen. Das ist verschoben worden bis zum 28. Februar. Das haben sie beide festhalten lassen.

Hans Rampfuß erkennt an, Herrn Simon, dem Probst im Saal, 5 Gulden zahlen zu müssen bis zum 6. April, wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne Nickel für die Kirche erhebt seine 1. Klage wegen 10 Schilling Geld gegen Ketter Wilderich auf alles.

Karl Schmied hat Philip Duchscherer angeklagt, dass seine Frau der Frau von Philip 9 Ellen Tuch weniger

Registereinträge

Becker, Paul   –   Bubock, Karl   –   Dietze, Konrad   –   Duchscherer, Philip   –   Ebalt (Ebolt)   –   Eidesleistung   –   Elle (Maß)   –   Erbessonntag   –   Falter, Else   –   Heilige   –   Nickel, Henne   –   Noiße, Bartholomäus   –   Ostern   –   Propst im Saal   –   Rampfuß, Hans   –   Raub, Clese   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Recht (gleiches)   –   Rieß, Henne   –   Saal (Saalgelände)   –   Schmied, Karl (der)   –   Schneider, Hans   –   Schwiegervater   –   Simon (Propst)   –   Tuch   –   Urteil   –   Wiener, Henne   –   Wilderich, Ketter   –