Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 142

15.11.1476  / Freitag nach Martini

Transkription

gen // ʃo begere er ʃyn(er) tage die zu brenge(n) dar off ʃ(e)n(tent)ia dwile pet(er)
off konde zűgt ʃo ʃoll er die auch brenge(n) vnd das thűn in xiiii
tagen bedarff er dan(n) ʃyner tage furte vnd heiʃt die als recht
iʃt So ʃall ma(n) yme die furt(er) ʃtillen noch zu czweyen xiiij tag(en)
vnd ʃo die konde verhort(en) wirt beheltlich claʃen ʃin jnʃage
vnd geʃchee furt(er) ʃoujl als recht iʃt das haint ʃie verbot

erf(olgt) Jtem cleʃe Raup n(oʃte)r ʃoci(us) erf(olgt) bartolme(us) noiß(e)n vor iij gld

Actu(m) off fritag nach ʃant martins tage

Jtem gredgin Rußen cleʃen hußfr(au) hait yren ma(n) v(er)noitbot vnd wijl
v(er)noitbott das recht dar zu thűn daß er off dißs maile kranckheit halben
nyt ko(m)men mag des iʃt yre tag geʃtalt(en) noch hude zu xiiii
tag(en) das hait ʃie verbot peder beck(er) hait es auch verbot

1 h Jtem her Johan der pherner hie / dut 1 h vor iiij ß gelts off ancze(n)
henne(n) et ʃup(ra) pingn(or)a nach lude des ʃelebűchʃ

erk(annt) ey(n) rach Jtem cleʃe noiße erk(ennt) ped(er) wolenbern wan(n) er die fier Rachtűngs man(n)
tunge zű zuʃch(e)n oykels hanʃen zu wint(er)heim vnd yme / bij eyne brenge(n)
machen moge ʃo woll er auch dar bij ko(m)men das hait ped(er) verbot

erk(annt) Jtem dhom(us) hengin erk(ennt) claʃema(n) i gld vnd vi alb off rechnunge zu
geb(e)n in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

erk(annt) Jtem ʃchűßhenne erk(ennt) wýpprecht kerch(er)n ij gld zu geb(e)n zuʃchen wý-
nachten ʃi no(n) p erf(olgt)

erk(annt) Jtem peder ʃacke erk(ennt) cleʃe noißen iij alb zu geb(e)n in xiiij tag(en) ʃi no(n) p

Jtem henne ʃtrohecker hait pauwels den molner geʃchuldiget wie
daß ʃin hußfr(au) eyn halp malt(er) korns jn ʃin mole zu malen gethan
hen(ne) ʃtro- habe zu malen des ʃihe yme bracht(en) word(e)n ɉ malder meles vnd
hecker der ʃacke nit / das ʃchade yme i gld vnd heiʃt pauwelʃen eyn ja
ader ney(n) / obe der ʃacke ʃyhe yn ʃin mole kom(m)en / oder obe er yme
pauwels den habe widd(er) geb(e)n ader nyt dar off ʃagt pauwels er hab key-
moller ne(n) ʃacke der henne(n) ʃihe / vnd wes er yne wider anlange des ʃij
er vnʃchuldig die vnʃcholt iʃt geʃtalt noch hude zu xiiij tag(en)

erf(olgt) Jtem peder wolenbere erf(olgt) keßlers jeckeln vor j gld

Übertragung

so fordere er seine Termine die beizubringen. Darauf ergeht das Urteil: Weil Peter sich auf Beweise beruft, so soll er die auch beibringen und das tun in 14 Tagen. Bedürfe er Verlängerung und fordere sie, wie es Recht ist, so soll man ihm noch zweimal 14 Tage geben. Und wenn der Beweis gehört wird, vorbehaltlich Clasemans Gegenrede, dann geschehe es weiter, wie es Recht ist. Das haben sie festhalten lassen.

Clese Raub, unser Mitschöffe, verklagt Bartholomeus Noiße auf 3 Gulden.

Freitag 15. November 1476

Gredgin, die Frau von Clese Ruße hat ihren Mann wegen Not entschuldigt und ist zum Rechtsaustrag bereit, da er wegen Krankheit diesmal nicht kommen konnte. Es ist ihr ein Termin gesetzt in 14 Tagen. Den hat sie festhalten lassen. Peter Becker hat es auch festgehalten.

Herr Johan, der Pfarrer hier, erhebt die 1. Klage wegen 4 Schilling Geld gegen Henne Antze auf die Pfänder gemäß dem Seelbuch.

Clese Noiße hat gegenüber Peter Wolenber erkannt: Wenn er die vier Schiedsmänner in der Sache zwischen Hans Oykel von Winternheim und ihm beibringen könne, so wolle er auch dazu kommen. Das hat Peter festhalten lassen.

Hengin Thomas erkennt an, Claseman 1 Gulden und 6 Albus gegen Rechnung zahlen zu müssen binnen 14 Tagen, wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne Schaus erkennt an, Wiprecht Kercher 2 Gulden zahlen zu müssen bis Weihnachten, wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Peter Sack erkennt an, Clese Noiße 3 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen, wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne Strohecker hat Paul den Müller beschuldigt, dass seine Frau ½ Malter Korn in seine Mühle gebracht habe zum Mahlen. Davon sei ihm ½ Malter Mehl gebracht worden und der Sack nicht. Das schade ihm 1 Gulden. Und er fordert von Pauwel ein Ja oder Nein, ob der Sack in seine Mühle gekommen sei und ob er ihm den zurück gegeben habe oder nicht. Darauf sagt Pauwel, er habe keinen Sack, der Henne sei und wessen er ihn weiter belange, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld ist festgesetzt für 14 Tage.

Peter Wolenber verklagt Jeckel Keßler auf 1 Gulden.

Registereinträge

Antze, Henne   –   Becker, Peter (der)   –   Claseman (Clasman)   –   Freitag   –   Hausfrau   –   Johan (Pfarrer)   –   Kercher, Wiprecht (der)   –   Kessler, Jeckel   –   Korn (Getreide)   –   Krankheit (krank)   –   mahlen (Korn)   –   Malter   –   Mann (Ehemann)   –   Martinstag (Martini)   –   Mehl   –   Muehle (Mühle)   –   Muller, Paul (der)   –   Noiße, Bartholomäus   –   Noiße, Clese   –   Olm, Peter von   –   Oykel, Hans   –   Pfarrer (Ingelheimer Grund)   –   Rachtungsleute   –   Raub, Clese   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Ruße, Clese   –   Ruße, Gredgin   –   Sack (Säcke)   –   Sack, Peter   –   Schaus, Henne   –   Seelbuch   –   sententia   –   Strohecker, Henne   –   Thomas, Hengin (Henchin)   –   Unschuld (unschuldig)   –   Vernotbotung   –   Weihnachten   –   Winternheim (Ort)   –   Wolenber, Peter   –