Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 139v

13.09.1476  / Freitag vor Heilig-Kreuz-Tag

Transkription

yne auch nit beʃtympt(en) daß etwas dauo(n) jn dem bűche ʃtehe // alʃo hait
cleʃe raűp anczen ʃin maig dar geʃtalt(en) vor eyn heiptma(n) deʃ-
halb(e)n laißen ʃie yne auch hie uß / do haint ʃie die auwe zuʃchen yne
czweyen beʃehen vnd hant die alden gelecher geoffent wo ʃie
hait noit gedűchten doch nit wider dan(n) die fore hait / furgegange(n)
vnd haint ʃie geracht vm(m)b worte vnd wercke von der zijt an / bijß off
ʃant jorgen tag / der hűer gelegen was / alʃo daß cleʃe raup rabenʃ
cleyen ey(n) halp malt(er) korns geb(e)n ʃolt / ʃie ʃihen auch zu cleʃe rauben off
die zijt gangen vnd ýme den handel vorgelacht do hait er yne ge-
danckt vnd geʃagt / er woll eß halten die ʃage hait rabens cleʃe v(er)bot
vnd den dryen furt(er) zu geʃproch(e)n wie daß ʃie die ʃelbe yr ʃage nyt
beweren als recht iʃt das ʃchade yme von yr iglichem x gld dar
off ʃagen ʃie alle drij was ʃie geʃagt hab(e)n das wollen ʃiea auch
mit recht beweren wan(n) des noit ʃihe das hait cleʃe auch verbot vnd
gefragt wan(n) ʃie eß thűn ʃoll(e)n dar off ʃ(e)n(tent)ia in xiiij tag(en) das hait cleʃe
auch verbot furter ʃagt Rabens henne ʃie haben an der ober fore
nűʃte gemacht(en) das hait cleʃe raűp durch ʃyne(n) furʃprech(e)n verbot
vnd hofft nach lude ʃyner anʃprache vnd dwyle clerlich jn dem bűch
ʃtehe daß der phern(er) ʃin gefűre ʃihe ʃo habe er auch an dem ende
nűʃte an ʃie geʃtalt(en) dan(n) wie er vor gerett(en) hait vnd hofft daß yme
die rachtunge an dem ende nit yrren ʃoll vnd ʃtilt das zu recht
Rabens cleʃe ʃagt / cleʃe raűp habe vor erkant(en) wes yne die konde
beʃage do woll erßs bij laißen vnd doch nű wider rett do hoff er daß
ad ʃocios cleʃe raűp das vnbilche dűhe nach dem erßs dan(n) verbott(en) hait vnd
ʃtilt eß auch zu recht das alleß auch die bewerűnge mit der konde
iʃt gelengt ad ʃocios das haint beide p(ar)thien verbot

Jtem nickelnhen(ne) alʃuo(n) der kyrchen wegen dut ʃin 2h off craʃʃen
2 h kýlian ut p(ri)ma

1 h Jtem nickeln henne alʃuo(n) der kirchen weg(en) dut 1 h vor xij ß gelts
off h(er)n ped(er)n ʃműßer zu heiʃeßheim alʃuo(n) der frűhmeʃʃe weg(en)
vnd off alleß das die frűhmeʃʃe hait

erf(olgt) Jtem Craffts cleßgin erf(olgt) eberten zu winheim vor ɉ gld off den
ʃcholteß(e)n

erf(olgt) Jtem henne haubor erf(olgt) hülgins cleßgin vor iiij gld

erf(olgt) Jtem jonffrauwe fiel ym(m) cloʃter erf(olgt) cleʃe noißen vor xx gld

Actu(m) off fritag vor des heilg(en) Cruczes tage
exaltac(i)o(n)is

Übertragung

es auch nicht so bestimmt, dass davon etwas im Buch stehe. Darauf hat Clese Raub, Antze, seinen Verwandten, als einen Hauptmann gesetzt. Deshalb lassen sie ihn hier auch raus. Da haben sie die Aue zwischen ihnen in Augenschein genommen und haben die alten Löcher geöffnet, wo ihnen das notwendig schien, aber nicht weiter als bis zu den Angrenzern. Und sie haben sie verglichen wegen Worten und Werken bis zum 23. April in der Form, dass Clese Raub Clese Rabe ½ Malter Korn geben sollte. Sie seien auch zu Clese Raub damals gegangen und haben ihm den Vergleich vorgelegt. Da habe er ihnen gedankt und gesagt, er wolle das einhalten. Die Aussage hat Clese Rabe festhalten lassen und die drei weiter angeklagt, dass sie ihre Aussage nicht beeiden, wie es Recht ist, das schade ihm von jedem von ihnen 10 Gulden. Darauf sagen sie alle drei, was sie gesagt haben, das wollen sie auch vor Gericht beeiden, wenn es notwendig sei. Das hat Clese auch festhalten lassen und gefragt, wann sie es tun sollen. Darauf ergeht das Urteil: in 14 Tagen. Das hat Clese auch festhalten lassen. Weiter sagt Henne Rabe, sie haben an der oberen Begrenzung nichts gemacht. Das hat Clese Raub durch seinen Anwalt festhalten lassen und hofft, gemäß seiner Anklage und weil klar in dem Gerichtsbuch stehe, dass der Pfarrer sein Angrenzer sei, so habe er ihnen am Ende auch nichts zugestanden als das, was er zuvor gesagt habe. Und er hofft, dass ihn der Vergleich am Ende nicht irre machen solle und legt das dem Gericht vor. Clese Rabe sagt, Clese Raub habe zuvor anerkannt, was die Zeugen sagen, dabei wolle er es lassen und er hat nun doch dagegen geredet. Daher hoffe er, dass Clese Raub das unbilligerweise tue, nachdem er zuvor das hat festhalten lassen und legt es auch dem Gericht vor. Das alles auch mit der Beeidung der Zeugenaussage ist verschoben worden bis zum Zusammentreten des Vollgerichts. Das haben beide Parteien festhalten lassen.
Henne Nickel erhebt für die Kirche seine 2. Klage gegen Kilian Crass.

Henne Nickel für die Kirche erhebt seine 1. Klage wegen 12 Schilling Geld gegen Herrn Peter Smußer von Heidesheim wegen der Frühmesse und auf alles was die Frühmesse hat.

Clesgin Krafft verklagt Ebert zu Weinheim auf ½ Gulden auf den Schultheißen.

Henne Haubor verklagt Clesgin Hulgin auf 4 Gulden.

Jungfrau Fiel im Kloster verklagt Clese Noiße wegen 20 Gulden.

Freitag 13. September
1476

Registereinträge

absteinen   –   Drapp, Antze   –   Eidesleistung   –   Exaltatio Sancte Crucis (Kreuztag)   –   Fiel (Jungfrau/Frau)   –   Freitag   –   Fruehmesser (Frühmesse)   –   Georgius (Datumsangabe)   –   Haubor, Henne   –   Heidesheim (Ort)   –   Hulgin, Clesgin   –   Kloster (Ingelheim)   –   Korn (Getreide)   –   Krafft, Clesgin   –   Krass, Kilian   –   Malter   –   Nickel, Henne   –   Noiße, Clese   –   Pfarrer (Ingelheimer Grund)   –   Rabe, Clese (Clesgin)   –   Raub, Clese   –   sententia   –   Smußer, Peter   –   Vollgericht   –   Weinheim, Ebert von (zu)   –