Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 129v

05.02.1476  / Montag vor Apollonie

Transkription

er ʃij claʃen nűʃte ʃchuldig wijl er yne do bij nit laißen / weʃ
er yne dan(n) wider anlange des ʃij er vnʃchuldig das iʃt ge
lengt noch hude zu funffe wochen das haint ʃie beide v(er)bot

Jtem enders bart vnd Conczgin becker hab(e)n beide yren tag vor
hut(en) nach dem ʃie ʃich off philipʃen den heymberge(n) bezogen
tag v(er)hut(en) no(ta) haint / des hait philips xiiij tage begert / ʃich dar off zu bedencke(n)
die ʃint ýme auch alʃo geʃtalt / das haint enders vnd Conczgin
verbot als recht iʃt

Jtem hen(ne) diederich der ʃpittelmeiʃt(er) alʃuo(n) des ʃpittels wegen
1 clag dut 1 clage vor x gld heiptgelt vnd x gld ʃchaden vff h(er)man
ʃtocken et om(n)ia

Jtem philips dűchʃcher(er) hait Concze ʃchef(er)n zu geʃproch(e)n wie daß er
ýme alʃuo(n) ʃins fűrfaren wegen ʃchuldig ʃij / iij gld vnd x alb
philips duch vor dűche vnd arbeit nach dem er nű die gude jn habe vnd yme
ʃchere nit ußrachtunge dűhe das ʃchade yme iij gld dar off ʃagt
Concze ʃchef(er) Concze er ʃij yme nűʃte ʃchuldig / vnd wes er yne philipʃ
wider anlange des ʃihe er vnʃchuldig die vnʃcholt iʃt geʃtalt
noch hude zu xiiiij tag(en) das haint ʃie beide verbot

erk(annt) Jtem froʃche mertin erk(ennt) bernhart bend(er)n gein jngelnheim
xxiiij alb zu geb(e)n jn eýme maende ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem dong(us) von bacherach erk(ennt) peder hane(n) eyn(n) lb vnd iij hlr zu
erk(annt) geb(e)n jn fűnffe wochen / obe er das nit deth ʃo mag ped(er) ʃyner
heiʃchunge nach gehen das hait ped(er) verbot

Jtem zuʃchen Romps cleßgin von winheim vnd cleßgin Ʃcher(er)n
gelengt iʃt gelengt noch hude zu funffe wochen

erk(annt) Jtem concze piffer erk(ennt) cleʃe breitharden viij lb hlr zu geben
zuʃchen oʃtern ʃi no(n) p erf(olgt)

erk(annt) Jtem nonne(n) cleʃe erk(ennt) hans ʃnyd(er)n alʃuo(n) der aptiʃch(e)n wegen
zu engelntale ɉ malt(er) korns zu geb(e)n in v woche(n) ʃi no(n) p erf(olgt)

p b Jtem anhenne hait p b an otilgen cleʃe bropen ʃelig(en) witwen

gelengt Jtem zuʃch(e)n nickelnhen(ne) vnd anczenhenne(n) iʃt gelengt noch
hude zu funffe woch(e)n ʃic hodie

Jtem hen(ne) eichenbaűm hait ʃich verdingt henne(n) von Ʃelʃen ʃin wort
zu thűne vnd hait ʃin vnd(er)tinge verbot als recht iʃt vnd hait
bůben ped(er)n zu geʃproch(e)n wie daß er yme iij gld vnd ey(n) orte
gelengt ʃchuldig ʃij vnd heißt yme des ey(n) ja ader ney(n) das iʃt gelengt
noch hude zu funffe wochen ʃic hodie

erf(olgt) Jtem Romps henne erf(olgt) ped(er)n von myerßfelt offs bűch

Übertragung

er sei Clase nichts schuldig. Will er ihn dabei nicht lassen, wessen er ihn weiter belange, dessen sei er unschuldig. Das ist verschoben worden um 5 Wochen. Das haben sie beide festhalten lassen.

Enders Bart und Contzgin Becker haben beide ihren Tag gewahrt, nachdem sie sich auf Philips, den Heimbürgen beriefen. Philips hat 14 Tage gefordert, darüber nachzudenken. Dies sind ihm so gesetzt worden. Das haben Enders und Contzgin festhalten lassen.
Henne Dietrich, der Spitalmeister, erhebt seine 1. Klage auf 10 Gulden Hauptgeld und 10 Gulden Schaden gegen Herman Stock auf alles.

Philip Duchscherer hat Contze Scheffer angeklagt, dass er ihm von seinem Vorfahren her 3 Gulden und 10 Albus für Tuch und Arbeit schuldig sei. Dass er nun die Güter innehabe und ihm das nicht erstatte, das schade ihm 3 Gulden. Darauf sagt Contze, er sei ihm nichts schuldig und wessen er ihn weiter belange, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld ist festgesetzt für 14 Tage. Das haben sie beide festhalten lassen.

Mertin Frosch erkennt an, Bernhard Bender in Ingelheim 24 Albus zahlen zu müssen binnen eines Monats, wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Thomas von Bacherach erkannt an, Peter Han 1 Pfund und 3 Heller zahlen zu müssen in 5 Wochen. Täte er das nicht, so kann Peter seine Klage fortführen. Das hat Peter festhalten lassen.

Zwischen Clesgin Romp von Weinheim und Clesgin Scherer ist es verschoben worden um 5 Wochen.

Contze Pfeifer erkennt an, Clese Breithart 8 Pfund Heller zahlen zu müssen bis zum 14. April, wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Clese Nonn erkennt an, Hans Schneider für die Äbtissin zu Engelthal ½ Malter Korn zahlen zu müssen binnen 5 Wochen, wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne Antze hat Pfändung gefordert gegen Otilge, die Witwe von Clese Bropp.

Zwischen Henne Nickel und Henne Antze ist es verschoben worden um 5 Wochen.
Henne Eichenbaum hat sich verpflichtet, Henne von Selz vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Und er hat Peter Bube angeklagt, dass er ihm 3 Gulden und 1 Ort schuldig sei. Und er fordert von ihm ein Ja oder Nein. Das ist verschoben worden um 5 Wochen.

Henne Romp hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Peter von Merßfelt.

Registereinträge

Aebtissinnen (Äbtissinnen)   –   Antze, Henne   –   Arbeit (arbeiten)   –   Bacharach, Thomas von   –   Bart, Enders (Endres)   –   Becker, Contzgin   –   Bender, Bernhard (der)   –   Breithart, Clese (von)   –   Bropp, Clese (Clesgin)   –   Bropp, Otilge   –   Bube, Peter   –   Diem, Clase   –   Dietrich, Henne   –   Duchscherer, Philip   –   Eichenbaum, Henne   –   Engelthal (Kloster)   –   Frosch, Mertin   –   Han, Peter   –   Heimbürge   –   Ingelheim (Dorf)   –   Korn (Getreide)   –   Malter   –   Merßfeld, Peter von   –   Monat   –   Nickel, Henne   –   Nonn, Clese (Clase)   –   Ostern   –   Pfeifer, Contze   –   Philip (Name)   –   Recht (gleiches)   –   Romp, Clesgin   –   Romp, Henne   –   Schefer, Contze (der)   –   Scherer, Clesgin   –   Schneider, Hans   –   Selz, Henne von   –   Spitalmeister   –   Stock, Herman   –   Tag wahren (verhüten)   –   Tuch   –   Unschuld (unschuldig)   –   Weinheim (Frei-Weinheim)   –   Witwe   –