Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 126

22.01.1476  / Montag nach Vincentius

Transkription

Anno etc lxx ʃexto

Jtem nach dem wigant ʃtorczkop ʃin 4 h off hen(ne) helffrich(e)n gethan
offgeholt alʃo hait er die gude nach lude ʃyner heiʃchűnge off geholt(en)
vnd der ʃcholtes hait yme ban(ne) vnd freden dar ober gethan daʃ
hait er alleß verbot als recht iʃt

Jtem wigant ʃtorczkopp dut 1 h vor xiiij ß gelts off bartolme(us)
1 h // noißen et ʃup(ra) pingn(or)a

1 h Jdem dut 1 h vor iiiɉ ß gelts off ped(er)n fegeʃack et ʃup(ra) pingn(or)a

Jtem her johan beynling ʃagt er habe off wienerhen(ne) vnd h(er)n johan
wiener ʃelig(en) geclagt vnd habe ʃoliche gűde auch erwonnen
h(er) johan bey(n) nach lude des bűchs als recht iʃt vnd yme die auch laiß(e)n ver-
ling eyn bieden / des habe er nye geachten vnd gehe doch off die gude
clage dauo(n) beger er mit recht zu beʃcheid(e)n wie er furt(er) thűn ʃoll daß
ym recht geʃchee // die ʃage hait der ʃcholtes von vnʃ(er)s gnedigen
her(e)n vnd auch das gerichtes wegen verbot als recht iʃt / ffurt(er)
ʃagt wiener hen(ne) wie daß her johan(n) yme die gude widder ge-
luhen habe do ʃij oykels hans zu wint(er)heim bij geweʃt(en) vnd
er habe auch ʃin win dar ober geb(e)n vnd zugt ʃich des off hanʃe(n)
vnd hofft ma(n) ʃoll yme ʃin tage ʃtillen yne zu brenge(n) vnd ʃtilt
das zu recht her johan(n) ʃagt er habe yn xiiij tage ziel gebett(en)
doch was er bij brenge als recht iʃt das woll er laiß(e)n geʃcheen
dar off iʃt mit recht gewiʃt(en) dwile wien(er)hen(ne) off konde zűgt
ʃo ʃall er die auch brengen vnd das thűn in xiiij bedarff er
dan(n) ʃyner tage furte vnd heiʃt die als recht iʃt ʃo ʃall ma(n) ym
die furt(er) ʃtillen noch zu czweyen xiiij tagen vnd ʃo die konde
verhort(en) wirt beheltlich h(er)n johan(n) ʃin jnʃage vnd geʃchee fur
ter ʃouijl als recht iʃt das haint ʃie beide verbot

erf(olgt) p b Jtem cleʃe raup vnʃer mit ʃcheffen geʃelle erf(olgt) ped(er) Ʃacken
offs bűch vnd hait an ym p b

Jtem hen(ne) von eltuil alʃuo(n) mo(m)per ʃchafft wegen Emerich von
Engelʃtats vnʃers mit ʃcheffen geʃellen hait peder hane(n) zu
Engelʃtat geʃproch(e)n nach dem er alʃuo(n) ʃins jonck(er)n wegen off yne ge-
ped(er) hane heiʃch(e)n vnd peder yme die heiʃchunge gebroch(e)n habe da hoff
er / peder ʃoll ým ʃin gulte geb(e)n ader die heiʃchunge laiß(e)n geh(e)n
vnd obe peder etwas dar widder redden wolt / ʃo woll joncker
emerich ʃin gűlte off dem huʃe nach lude ʃyner h
behalt(en) als recht iʃt / daß ʃie faʃt naher dan(n) in xx jaren h(er)n
adam ke(m)mer(er) ʃelig(en) gegeb(e)n ʃihe vnd ʃtilt das zu recht dar off

Übertragung

Nachdem Wigant Stortzkopp seine 4. Klage gegen Henne Helffrich gemacht hat, hat er die Güter gemäß seiner Klage eingezogen und der Schultheiß hat ihm Bann und Frieden darüber gemacht. Das hat er alles festhalten lassen, wie es Recht ist.

Wigant Stortzkopp erhebt seine 1. Klage wegen 14 Schilling Geld gegen Bartholomeus Noiße auf die Pfänder.

Derselbe erhebt seine 1. Klage wegen 3 ½ Schilling Geld gegen Peter Fegesack auf die Pfänder.

Herr Johan Beinling sagt, er habe gegen Henne Wiener und den verstorbenen Herrn Johan Wiener geklagt und habe die Güter auch gewonnen, wie es Recht ist gemäß dem Gerichtsbuch und hat ihm die auch verbieten lassen. Das beachte er nicht und gehe doch auf die Güter. Daher fordere er einen Rechtsbescheid, wie er weiter tun soll, damit ihm Recht geschehe. Die Aussage hat der Schultheiß für unseren gnädigen Herrn und das Gericht festhalten lassen, wie es Recht ist. Weiter sagt Henne Wiener, dass Herr Johan ihm die Güter weiter geliehen habe. Dabei sei Hans Oykel zu Winternheim gewesen und er habe auch seinen Wein dazu gegeben. Deswegen beruft er sich auf Hans und hofft, man solle ihm seine Termine geben, ihn vor Gericht zu bringen und legt das dem Gericht vor. Herr Johan sagt, er habe ihm 14 Tage Zeit angeboten, doch was er beibringe, wie es Recht ist, das wolle er geschehen lassen. Darauf wurde gewiesen: Weil sich Henne Wiener auf Beweise beruft, solle er die auch beibringen und das tun in 14 Tagen. Bedürfe er Verlängerung und fordere sie, wie es Recht ist, so soll man ihm noch zweimal 14 Tage geben. Und wenn die Beweise gehört werden, vorbehaltlich der Gegenrede von Herrn Johann, geschehe es weiter, wie es Recht ist. Das haben sie beide festhalten lassen.

Clese Raub, unser Mitschöffe, hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Peter Sack und hat Pfändung gefordert.

Henne von Eltville als Vertreter von Emerich von Engelstadt, unseres Mitschöffen, hat Peter Han angeklagt: Nachdem er wegen seines Junkers gegen ihn geklagt hat und Peter ihm das Klageverfahren gebrochen habe, da hoffe er, Peter solle ihm seine Gülte geben oder die Klage weiter gehen lassen. Und wenn Peter etwas dagegen reden wolle, so wolle Junker Emerich seine Gülte auf dem Haus gemäß seiner Klage bestätigen, wie es Recht ist, dass sie fast 20 Jahre lang dem verstorbenen Herrn Adam Kemerer gegeben worden sei. Das legt er dem Gericht vor. Darauf

Registereinträge

Bann und Frieden (Paarformel)   –   Beinling, Johan   –   Eltville, Henne von   –   Engelstadt, Emerich von   –   Fegesack, Peter   –   Han, Peter   –   Helffrich, Henne   –   Kemerer, Adam   –   Noiße, Bartholomäus   –   Oykel, Hans   –   Pfalzgrafen bei Rhein   –   Raub, Clese   –   Sack, Peter   –   Stortzkopp, Wigand   –   Wein (Wein)   –   Wiener, Henne   –   Winternheim (Ort)   –