Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 124v

15.09.1475  / Freitag nach Heilig-Kreuz-Tag

Transkription

des ýme doch nit wißen ʃij / dűhe er des nit / wes yne dan(n) thomaʃ
anlange des ʃij er vnʃchuldijg die vnʃcholt iʃt geʃtalt(en) bijß off
montag vor mart(in)i

Jtem nickelnhen(ne) hait anczenhen(ne) geʃproch(e)n wie daß ʃie mit ey(n)
nickeln hen(ne) faße kaufft(en) hab(e)n nach lude eynßs verʃiegelt(en) briffs / nű habe
anczen hen(ne) er ʃin theile bezalt(en) / daß nű hen(ne) ʃin theile nit auch bezalt
vnd ýne von ʃchaden dűt / das ʃchadt ýme x gld vnd obe er
dar zu ney(n) ʃagen wolt ʃo beziege er ʃich des off den briff
anczen hen(ne) ʃagt eß moge ʃin daß ʃie faße mit ey(n) kaufft hab(e)n
do habe er ʃin theile auch bezalt(en) als er meyne // dan(n) er habe
yne nit verʃaczt vnd begert den jhene(n) zu brenge(n) dem ma(n)
die faße ʃchuldijg iʃt / ʃo woll er mit yme rechen / ʃihe er yme
dan(n) etwas ʃchuldijg das woll er ýme geb(e)n vnd hofft er ʃoll
yne brenge(n) vnd ʃtilt das zu recht nickelnhen(ne) ʃagt er habe
off eyne(n) briff gezogen do hoff er daß eß do bij bliben vnd hofft
anczenhen(ne) ʃoll den jhene(n) brenge(n) vnd ʃtilt das auch zu recht
das iʃt gelengt an das nehʃte gerichte das haint ʃie v(er)bot

Jtem hen(ne) von eltuil begert mit recht / nach dem ʃtern cleʃen
entbroch(e)n vnd ýme an das nehʃte gerichte tag geʃtalt(en) ʃij / vnd cleʃe nit
eltuil hie iʃt / obe er nit von yme entbrochen ʃij / S(e)n(tent)ia ja dieʃer
anʃprache halb(e)n das hait henne verbot

erf(olgt) Jtem giʃen hen(ne) ancze erf(olgt) ʃnyt den winde(n) vor ɉ gld off rechn(un)g

erf(olgt) erf(olgt) Jtem philips dűchʃcher(er) erf(olgt) henne(n) / concze ʃchefers knecht vor
x gld vnd cleßgin ʃacken vor ij gld

erf(olgt) Jtem heinrich ʃnyder erf(olgt) clas bend(er)n von oʃterich vor viij alb

erf(olgt) Jtem hengin ʃnyder erf(olgt) otilgen cleʃe broppen ʃeligen witwe(n)
vor vi lb hlr

Actu(m) off fritag nach des heilge(n)
Cruczes tage exaltac(i)o(n)is

2 h Jtem jonffr(au) fiel ym(m) cloʃt(er) zu engelntale alʃuo(n) yrßs Couents
wegen dut yre 2 h off francken cleßgin ut p(ri)ma

2 h Jtem cleʃe ʃo(m)merlin dut ʃin 2 h off ʃacks neʃgin ut p(ri)ma

2 h Jtem thomas haubor alʃuo(n) ʃyner her(e)n wegen von erbach
dut ʃin 2 h off ʃchillings  henne(n) ut p(ri)ma

Jtem nach dem hen(ne) von eltuil alʃuo(n) mo(m)perʃchafft wegen
emerichs von Engelʃtadt vnß(er)s mit ʃcheffen geʃellen

Übertragung

was er doch nicht wisse; tue er das nicht, wessen ihn Thomas belange, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld ist festgesetzt bis zum 6. November.

Henne Nickel hat Henne Antze angeklagt, dass sie miteinander ein Fass gekauft haben gemäß einer besiegelten Urkunde. Nun habe er seinen Teil bezahlt. Dass nun Henne seinen Teil nicht auch bezahlt und ihn aus dem Schaden nehme, das schade ihm 10 Gulden. Und wenn er dazu Nein sagen wolle, so berufe er sich deswegen auf die Urkunde. Henne Antze sagt: Es könne sein, dass sie das Fass zusammen gekauft hätten. Da habe er seinen Teil bezahlt, wie er meine, denn er habe ihn nicht versetzt. Und er fordert, jenen beizubringen, dem man das Fass schuldig ist, dann wolle er mit ihm abrechnen. Sei er ihm noch etwas schuldig, wolle er ihm das geben. Und er hofft, er solle ihn beibringen und legt das dem Gericht vor. Henne Nickel sagt, er habe sich auf eine Urkunde bezogen, da hoffe er, dass er dabei bleiben könne. Und er hofft, Henne Antze solle jenen beibringen und legt das auch dem Gericht vor. Das ist verschoben worden bis zum nächsten Gerichtstag. Das haben sie festhalten lassen.

Henne von Eltville fragt das Gericht: Nachdem Clese Stern und ihm ein Termin am nächsten Gerichtstag gesetzt worden sei und Clese nicht hier ist, ob er nicht von dessen Forderung freigesprochen sei. Urteil: Ja, er ist wegen dieser Klage freigesprochen. Das hat Henne festhalten lassen.

Antze Gysenhenne verklagt Snit den Wint auf ½ Gulden.

Philips Duchscherer verklagt Henne, den Knecht von Contze Schefer auf 10 Gulden und Clesgin Sack auf 2 Gulden.

Heinrich Schneider verklagt Clas Bender von Östrich auf 8 Albus.

Hengin Schneider verklagt Otilge, die Witwe von Clese Bropp auf 6 Pfund Heller.

Freitag 15. September 1475

Jungfrau Fiel im Kloster Engelthal erhebt für ihren Konvent die 2. Klage gegen Clesgin Frank.

Clese Somerlin erhebt seine 2. Klage gegen Nesgin Sack.

Thomas Haubor für die Herren von Eberbach erhebt seine 2. Klage gegen Henne Schilling.

Nachdem Henne von Eltville als Vertreter von Emerich von Engelstadt, unseres Mitschöffen,

Registereinträge

Antze, Henne   –   Brief (Urkunde)   –   Bropp, Clese (Clesgin)   –   Bropp, Otilge   –   Duchscherer, Philip   –   Eberbach (Kloster/Mönche)   –   Eltville, Henne von   –   Engelstadt, Emerich von   –   Engelthal (Kloster)   –   Exaltatio Sancte Crucis (Kreuztag)   –   Fass (Fässer)   –   Fiel (Jungfrau/Frau)   –   Frank, Clesgin   –   Freitag   –   Gysenhenne, Antze   –   Haubor, Thomas   –   Henne (Name)   –   Jungfrau (Geweihte Jungfrau)   –   Knecht (Knechte)   –   Martinstag (Martini)   –   Montag   –   Nickel, Henne   –   Sack, Clesgin   –   Sack, Nesgin   –   Schefer, Contze (der)   –   Schilling, Henne   –   Schneider, Heinrich (der)   –   Schneider, Hengin   –   sententia   –   Siegel (besiegeln)   –   Snit den Wint, Contze   –   Somerlin, Clesgin (Clese)   –   Stern, Clese   –   Unschuld (unschuldig)   –   Witwe   –