Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 121v

16.06.1475  / Freitag nach Vitus

Transkription

als recht iʃt vnd ʃagt ped(er) habe die gulte nye geb(e)n widd(er) h(er)n adam
ʃelig(en) ad(er) auch joncker Emerich(e)n vnd wiße von keyner gulte
er gewynne ʃie dan(n) als recht iʃt vnd hofft yme wid(er) nit ʃchuldig
zu ʃin vnd ʃtilt das zu recht Emerich hofft peder habe yme nit
geantwort vnd ʃtilt das zu recht hans ʃnider alʃuo(n) ped(er)s wegen
ʃagt / habe jonck(er) emerich konde die wolle peder gern horen doch
beheltlich yme ʃin jnʃage vnd hofft er habe geantwort vnd ʃtilt
vnd ʃtilt eß auch zu recht nach anʃprach vnd antwort dar off
ʃ(e)n(tent)ia iʃt mit recht gewiʃt(en) daß hans ʃnid(er) alʃuo(n) ped(er) hane(n) wegen
emerich(e)n geantwort hait / das hait hans ʃnid(er) alʃuo(n) ped(er)s weg(en)
verbot ffurt(er) begert emerich jn welcher zijt er die konde ne(m)lich
das regiʃt(er) brenge(n) ʃoll dar off ʃ(e)n(tent)ia jn xiiij tage(n) bedarf er dann
ʃyn(er) tage furte vnd heiʃt die als recht iʃt / ʃo ʃall ma(n) yme die
furt(er) ʃtillen noch zu czweyen xiiij tag(en) vnd ʃo das regiʃt(er) verhort(en)
wyrt beheltlich ped(er)n ʃin jnʃage vnd geʃchee furt(er) ʃoujl als recht
iʃt das haint ʃie beide verbot

Jtem francken cleßgin / Claʃema(n) vnd hen(ne) helffrich erkenne(n) meiʃt(er)
johan dem poller(er) / ʃoliche verʃchribűnge / hengin vngefűge zu
erk(annt) von mencze von ýne vnd and(er)n jnne hait zu loʃen / vnd yne von
ʃchad(e)n thűn koʃten vnd ʃchad(e)n jnhalt der ʃelb(e)n v(er)ʃchribűnge zu thune zuʃch(e)n
poller(er) hie vnd ʃant jacobs tag / ʃi no(n) ping(nora) erf(olgt) nach lude der obge-
rorten verʃchribűnge das hait meiʃt(er) johan verbot

erk(annt) Jtem francke(n) cleßgin erk(ennt) dem bicht(er) zu Engelntale iiij ß zu ge-
ben in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

1 h Jtem der bicht(er) alʃuo(n) der p(reʃe)ncze wegen dut 1 h vor iiij ß hlr gelts
off francken cleßgin et ʃup(ra) ping(nora)

1 h Jtem jdem dut 1 h vor i gld gelts off die kyrche zu winhey(m) et ʃup(ra) ping(nora)

Jtem Claʃema(n) erk(ennt) Emeriche(n) von Engelʃtaft n(oʃt)ri ʃocio xij ß
erk(annt) das hait er verbot vnd gefragt wan(n) claʃema(n) yme die geben
ʃoll ʃ(e)n(tent)ia in xiiij tagen

erf(olgt) Jtem enders bart erf(olgt) ped(er) ʃacken vor jc gld

Actu(m) off d frytag nach ʃant vit(us) tage

Jtem peder hane ʃagt / er ʃihe gewiʃt(en) thomas haubor / jn xiiii
tag v(er)hut tagen ey(n) recht zu thűne // des ʃij er nű bodijg / nach dem dan(n)
ped(er) hane nit gericht iʃt // ʃo hait er mit recht begert / wie er ʃich halt(en)
ʃoll / daß er nit ʃűmyg werde Dar off iʃt er beʃcheid(e)n an das
nehʃte gerichte das hait er verbot

Übertragung

wie es Recht ist. Und er sagt: Peter habe dem verstorbenen Herrn Adam oder auch Junker Emerich nie eine Gülte gegeben und er wisse von keiner Gülte, er erhalte sie denn, wie es Recht ist und er hofft, ihm nichts weiter schuldig zu sein und legt das dem Gericht vor. Emerich hofft, Peter habe ihm nicht geantwortet und legt das dem Gericht vor. Hans Schneider für Peter sagt: Habe Junker Emerich den Beweis, den wolle Peter gerne hören, doch vorbehaltlich seiner Gegenrede und er hofft, er habe geantwortet und legt das auch dem Gericht vor. Nach Anklage und Antwort wurde als Recht gewiesen: Dass Hans Snider für Peter Han Emerich geantwortet hat. Das hat Hans Schneider für Peter festhalten lassen. Weiter fragt Emerich, zu welcher Zeit er den Beweis, nämlich das Register, erbringen soll. Darauf ergeht das Urteil: In 14 Tagen. Bedürfe er Verlängerung und fordere sie, wie es Recht ist, so soll man ihm die noch zweimal 14 Tage geben. Und wenn das Register gehört wird, vorbehaltlich Peter seine Gegenrede, dann geschehe es weiter, wie es Recht ist. Das haben sie beide festhalten lassen.

Cleßgin Francke, Claseman und Henne Helffrich erkennen gegenüber Meister Johan dem Pollerer an, die Verschreibung zu lösen, die Hengin Ungefuge zu Mainz von ihnen und von anderen innehat und ihm die Kosten und den Schaden, die er wegen dieser Verschreibung hatte, zu erstatten bis zum 25. Juli; wenn nicht erfolgt die Pfändung gemäß der Verschreibung. Das hat Meister Johan festhalten lassen.

Clesgin Frank hat anerkannt, dem Beichtvater zu Engelthal 4 Schilling zahlen zu müssen binnen 14 Tagen, wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Der Beichtvater erhebt für die Präsenz seine 1. Klage wegen 4 Schilling Heller Geld gegen Clesgin Frank auf die Pfänder.

Derselbe erhebt seine 1. Klage wegen 1 Gulden Geld gegen die Kirche zu Weinheim auf die Pfänder.

Claseman erkannt an, Emerich von Engelstadt, unserem Mitschöffen, 10 Schilling. Das hat er festhalten lassen und gefragt, wann Claseman ihm die geben soll. Urteil: In 14 Tagen.

Enders Bart verklagt Peter Sack auf 100 Gulden.

Freitag 16. Juni 1475

Peter Han sagt, ihm sei gewiesen worden, Thomas Haubor in 14 Tagen zu Recht zu stehen. Das wolle er heute tun. Da aber heute kein Gericht ist, so fragt er das Gericht, wie er sich verhalten soll, damit er nicht säumig werde. Darauf ist ihm der nächste Gerichtstag beschieden worden. Das hat er festhalten lassen.

Registereinträge

Bart, Enders (Endres)   –   Beichter (Beichtvater)   –   Claseman (Clasman)   –   Engelstadt, Emerich von   –   Engelthal (Kloster)   –   Frank, Clesgin   –   Guelt (Gült)   –   Han, Peter   –   Haubor, Thomas   –   Helffrich, Henne   –   Jakobstag (Jacobi)   –   Kemerer, Adam   –   Kirche (Weinheim)   –   Mainz (Stadt)   –   Pollerer, Johan (der)   –   Praesenz (Präsenz)   –   Register   –   Sack, Peter   –   Schneider, Hans   –   sententia   –   Ungefuge, Hengin   –   Verschreibung   –   Weinheim (Frei-Weinheim)   –