Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 116

10.03.1475  / Freitag nach Letare

Transkription

Jtem joh(ann)es faut alʃuo(n) mo(m)perʃchafft wegen hern heinrich wolffs
Joh(ann)es faut ritter vnʃers mit ʃcheffen geʃellen hait peder anteß(e)n dem
ped(er) anteß jongen zu geʃproch(e)n wie daß er vnd ʃin vatter bij ʃyme her(e)n
geweʃt(en) ʃihen jn bij weʃen cleßgin des ʃchuczen zu ʃporckenhey(m)
do habe der jonge ey(n) huʃche vnd hoeff mit ʃyme begriffe wie
eß dan(n) hans ʃtrohecker vor jngehabten hait vm(m)b h(er)n heynriche(n) beʃta(n)d(e)n jars vor iiij lb
gelts des habe er cleßgin dem ʃchuczen obg(e)n(ann)t(en) eyne(n) zinßs
ußgeracht(en)
vnd ʃihe ýme noch czwene ʃchuldijg daß er ýme die nit gebe
das ʃchade yme xx gld vnd obe er dar zu ney(n) ʃagen woll / ʃo be-
ziege er ʃich des off den gemelt(en) cleßgin dem er dan(n) eynen
zinßs geb(e)n habe dar off hait ʃich henne von eltuil verdingt ped(er)n
ʃin wort zu thűne vnd hait ʃin vnd(er)tinge verbot als recht iʃt vnd
ʃagt peder ʃihe zu h(er)n heinrich(e)n ko(m)men vnd ýne gebetten vm(m)b
ey(n) lichterunge do yme die nit hait mogen geʃcheen / do ʃihe er
widder enweg gangen / dan(n) er habe die beßerunge off dem hűʃe
gekaufft vor ʃehs gld / das gebe h(er)n heinrich(e)n iiij lb gelts vnd
erkent(en) daß er cleßgin eyne(n) zinßs geb(e)n habe / So ʃihe er noch eyne(n)
zinße ʃchuldijg vor den dritten / do habe er off das huʃche geheiʃch(e)n
do wijl erßs auch vor laiß(e)n ligen // vnd habe mit ʃyme kauffe genűg
verloren vnd hofft joh(ann)es alʃuo(n) ʃins her(e)n wegen nit wider ʃchuldig
zu ʃin joh(ann)es hait verbot daß peder erkant(en) hait daß er den eyne(n)
zinßs geb(e)n habe auch daß er noch eyne(n) zinßs ʃchuldijg ʃihe vnd
als peder ʃagt / er habe das huʃche vm(m)b hanʃen kaufft / do
hette hans ʃyme her(e)n / das bilche vor gebott(en) / ʃo eß ey(n) be-
ʃtentniße iʃt vnd ʃin here habe eß hanʃen auch nit machte
geb(e)n vnd hofft dwile eß peder vm(m)b ʃin her(e)n jn bij weʃen
des ʃchuczen beʃtanden / vnd den zinßs eynßs geb(e)n habe / ʃo
ʃoll er den auch furt(er) geb(e)n vnd ʃtilt das zu recht henne von
eltuil alʃuo(n) peders wegen ʃagt / er habe ey(n) huʃche vm(m)b hanʃe(n)
gekaűfft vm(m)b vj vj gld das gebe h(er)n heinrich(e)n fier phondt
geldes vnd habe nűʃte vm(m)b h(er)n heinrich(e)n beʃtande(n) / nű habe
er mit ʃyme kauffe verloren genűg / vnd hofft yme nit
wider ʃchuldijg zu ʃin vnd ʃtilt das auch zu recht das iʃt ge-
lengt bijß uff fritag nach der oʃter woch(e)n ʃic hodie das haint
ʃie beide verbott

Jtem peter anteß der jonge erk(ennt) joh(ann)es faűten alʃuo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft
erk(annt) wegen h(er)n heinrich wolffs Rytter iiij lb hlr zu geben in
xiiij tag(en) ʃi no(n) ping(nora) erfo[l]gt

b(ur)gen recht Jtem hen(ne) bock erk(ennt) cleʃe breitharde(n) noch daling burge(n) recht
thűne zu thűne vor ey(n) gld vnd vi alb vor wienerhenne(n)

Übertragung

Johannes Faut als Vertreter von Herrn Heinrich Wolff, Ritter, unseres Mitschöffen, hat Peter Anthes den jungen angeklagt, dass er und sein Vater bei seinem Herrn gewesen seien in Anwesenheit von Clesgin, des Schützen zu Sporkenheim. Da hat der junge Peter ein Haus und Hof mit Zubehör, wie es zuvor Hans Strohecker innehatte von Herrn Heinrich gepachtet, jährlich für 4 Pfund Geld. Davon habe er Clesgin, dem genannten Schützen, einen Zins bezahlt und sei ihm noch zwei schuldig. Dass er ihm die nicht gebe, das schade ihm 20 Gulden. Und wenn er dazu Nein sagen wolle, so berufe er sich deswegen auf den genannten Clesgin, dem er einen Zins gegeben habe. Darauf hat sich Henne von Eltville verpflichtet, Peter vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Und er sagt: Peter sei zu Herrn Heinrich gekommen und habe ihn um eine Erleichterung gebeten. Da er die nicht erhalten konnte, sei er wieder weg gegangen, denn er habe die Besserung auf dem Haus gekauft für 6 Gulden. Das Haus geben Herrn Heinrich 4 Pfund Geld und er erkennt an, dass er Clesgin einen Zins gegeben habe und er sei ihm noch einen Zins schuldig vor dem dritten. Da habe er auf das Haus geklagt. Dabei will er es auch lassen. Und er habe mit seinem Kauf genug verloren und hofft, Johannes für seinen Herrn nichts weiter schuldig zu sein. Johannes hat festhalten lassen, dass Peter anerkannt hat, dass er einen Zins gegeben habe, auch dass er noch einen Zins schuldig sei. Und wenn Peter sage, er habe das Haus von Hans gekauft, da hätte Hans, sein Herr, das billig angeboten, wenn es eine Pacht ist. Und er habe Hans auch keine Macht gegeben. Und er hofft, weil es Peter von seinem Herrn in Anwesenheit des Schützen gepachtet habe und den Zins einmal gegeben habe, so soll er den auch weiter geben und legt das dem Gericht vor. Henne von Eltville für Peter sagt, er habe ein Haus von Hans gekauft für 6 Gulden, das gebe 4 Pfund Geld für Herrn Heinrich und er habe nichts von Herrn Heinrich gepachtet. Nun habe er mit seinem Kauf genug verloren und er hofft, ihm nichts weiter schuldig zu sein und legt das auch dem Gericht vor. Das ist verschoben worden bis zum 31. März. Das haben sie beide festhalten lassen.

Peter Anthes der junge erkennt an, Johannes Faut als Vertreter von Herrn Heinrich Wolff, Ritter, 4 Pfund Heller zahlen zu müssen binnen 14 Tagen, wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne Back erkennt an, Clese Breithart noch heute Bürgenrecht zu leisten für 1 Gulden und 6 Albus wegen Henne Wiener.

Registereinträge

Anthes, Peter   –   Back, Henne   –   Besserung   –   Breithart, Clese (von)   –   Buergenrecht (Bürgenrecht)   –   Clesgin (Name)   –   Eltville, Henne von   –   Faut, Johannes   –   Freitag   –   Haus (Gebäude)   –   Hof (Hofgut)   –   Ostern   –   Recht (gleiches)   –   Sporkenheim (Ort)   –   Strohecker, Hans (der)   –   Vater   –   Wiener, Henne   –   Wolff von Sponheim, Heinrich   –   Zins (Abgabe)   –