Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 100

21.01.1474  / Freitag nach Anthonius

Transkription

emerich(e)n bijʃtandt gethan haint / vnd yne geweldicklich gefange(n)
ʃo hofft er ʃie ʃihen ʃachwelder mit joncker emerich(e)n vnd yr
ʃagen ʃoll yne nit yrren ancze alʃuo(n) vnʃ(er)s gnedigen heren
wegen hofft concze ʃoll eß nu(m)mer bij brengen daß ʃie ʃache-
welder ʃihen(n)t vnd haint do mit von beidentheiln eyn vnd
ander zű recht geʃtalt / emerich der ʃcholtes von vnʃ(er)s gnedig(en)
Ad ʃocios her(e)n wegen hait die antwort verbot / ʃo iʃt anʃprache vnd
antwort gelengt bijß off die geʃellen das haint ʃie beide
verbot

erf(olgt) Jtem karlen der meczler erf(olgt) Criʃtma(n)s ped(er)n von winheim
offs bűch

Jtem heinrich ʃnid(er) hait w(er)ten hengin ʃyme bruder zu geʃp[r]och(e)n
wie daß er yme eyn felt gegeb(e)n habe / oben an der ʃtraiß(e)n gefor
thomas ped(er)n vnd habe yme v d(enar) zinßs do off bena(n)t vnd auch
heinrich den heiptma(n) dem er den zynßs geb(e)n habe / daß er yne nű deʃ
ʃnyder feldes nit wertt das ʃchadt yme xx gld vnd heiʃt yme deʃ
w(er)ten heng(in) ey(n) ja ader ney(n) obe er yme das felt alʃo gegeb(e)n vnd auch off
geb(e)n woll ad(er) nit Dar off ʃpricht hengin er erkenne / daß hein-
rich ʃihe zu yme ko(m)men vnd habe yne vm(m)b das felt gebett(en)
do habe er yme geantwort // er habe ix gld vm(m)b das felt
geb(e)n / woll er yme czweier gld my(n)ner geb(e)n / ʃo woll erßs yme
laiß(e)n daß er czwene ader dryhe geʃellen dar bij neme daʃ
habe er nit gethain vnd habe ýme auch kein werʃchafft nit zű
geʃagt vnd wes er yne wider anlange des ʃihe er vnʃchuldig
die vnʃcholt iʃt geʃtalt noch hude zu xiiiij tagen a(m)bo v(er)bot

Jtem die vnʃcholt zuʃch(e)n peder hane(n) vnd thomas hauborn
alʃuo(n) mo(m)perʃchafft wegen der her(e)n von erbach ʃall nit widd(er)
no(n) reueni(r)e an gericht ko(m)men / ʃond(er)n an dem winkauff vnd yren entʃcheitʃ
luden vnd wen die zu yne neme(n)t bliben Ʃcholtes verbot etc

erf(olgt) Jtem arnolts hen(ne) erf(olgt) jeckel bropen vor xx gld

Actu(m) off fritag nach Anthonij

Jtem adam műrolff von dramerßheim dut 1 clage vor xxviii
1 clage gld heiptgelt vnd xxviij gld ʃchaden off henne ʃnorrern
von algeʃheim et om(n)ia

Jtem menczerhen(ne) erf(olgt) jekel broppen offs bűch vnd hait auch
erf(olgt) p b an yme phande berett

Übertragung

Emerich dabei gestanden hat und ihn gewaltsam gefangen nahm. Daher hoffe er, sie seien Sachwalter von Junker Emerich gewesen und ihre Aussage solle ihn nicht irre machen. Antze für unsern gnädigen Herrn hofft, Contze solle den Beweis niemals erbringen, dass sie Sachwalter sind. Und sie haben es damit von beiden Seiten dem Gericht vorgelegt. Emerich, der Schultheiß für unseren gnädigen Herrn, hat die Antwort festhalten lassen. Die Anklage und Antwort ist verschoben worden bis zum Zusammentreten des Vollgerichts. Das haben sie beide festhalten lassen.

Karl der Metzler hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Peter Cristman von Weinheim.
Heinrich Schneider hat Hengin Wirt, seinen Bruder, angeklagt, dass er ihm ein Feld gegeben habe, oben an der Straße, an Peter Thomas angrenzend. Und er hat ihm 5 Denar als Zins darauf genannt und auch den Hauptmann, dem er den Zins gegeben habe. Dass er ihm nun das Feld nicht sichere, das schade ihm 20 Gulden und er fordert von ihm ein Ja oder Nein, ob er ihm das Feld so gegeben habe und auch aufgeben wollte oder nicht. Darauf spricht Hengin: Er erkenne an, dass Heinrich zu ihm gekommen sei und habe ihn um das Feld gebeten. Da habe er geantwortet: Er habe 9 Gulden für das Feld gegeben. Wolle er ihm 2 Gulden weniger geben, so wolle er es ihm überlassen, so dass er 2 oder 3 Gesellen dazu nehme. Das habe er nicht getan und ihm auch keine Sicherheit zugesagt. Und wessen er ihn weiter belange, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld ist festgesetzt für 14 Tage. Das haben sie beide festhalten lassen.

Die Unschuld zwischen Peter Han und Thomas Haubor als Vertreter der Herren von Eberbach soll nicht wieder an das Gericht kommen, sondern bei dem Weinkauf und den Entscheidungsträgern bleiben und denjenigen, welche diese dazu nehmen. Das hat der Schultheiß festgehalten usw.

Henne Arnolt verklagt Jeckel Bropp auf 20 Gulden.

Freitag 21. Januar 1474

Adam Murolff von Dromersheim erhebt seine 1. Klage wegen 28 Gulden Hauptgeld und 28 Gulden Schaden gegen Henne Schnorr von Algesheim auf alles.

Henne Mentzer hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Jeckel Bropp und hat auch Pfändung gefordert.

Registereinträge

Algesheim (Ort)   –   Anthonius (Datumsangabe)   –   Arnolt, Henne   –   Bropp, Jeckel   –   Bruder (Brüder)   –   Cristman, Peter   –   Denar (d)   –   Dromersheim (Ort)   –   Duppengießer, Antze   –   Eberbach (Kloster/Mönche)   –   Engelstadt, Emerich von   –   Entscheidleute   –   Feld (Acker)   –   Freitag   –   Han, Peter   –   Haubor, Thomas   –   Hauptmann   –   Mentzer, Henne   –   Metzler, Karl (der)   –   Murolff, Adam   –   Pfalzgrafen bei Rhein   –   Sachwalter   –   Schefer, Contze (der)   –   Schneider, Hengin   –   Schnorr, Henne   –   Straßen und Wege   –   Thomas, Peter   –   Vollgericht   –   Weinheim (Frei-Weinheim)   –   Weinkauf   –   Wirt, Hengin   –   Zins (Abgabe)   –