Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 095v

03.12.1473  / Freitag nach Andree

Transkription

erf(olgt) erf(olgt) Jtem hans ʃnyd(er) erf(olgt) mantelhen(ne) vnd end(er)s barten offs buch

erf(olgt) p b Jtem hen(ne) gontru(m) erf(olgt) műrerß hen(ne) offs buch vnd hait auch
an yme pande berett

Jtem dieln peder der jonge von badenheim hait heringe(n) dem
hoffma(n) zu huʃen zu geʃproch(e)n wie daß er zu eyner zijt zu yme
ko(m)men ʃihe des hoffs halb(e)n zu hűʃen // yme den zu laißen
alʃo ʃihe dűrch yre beider frűnde dar ynne gerett / daß man(n)
dieln ped(er) den ʃamen zu oʃtern beʃeh(e)n ʃolt // geigen dem ʃame(n) den er
hering gehabt(en) hette alʃo ʃihe er zu den oʃt(er)n vm(m)b ʃant jorgen tag
als ma(n) dan(n) ʃolichs plegt zu beʃehen zu heringen ko(m)men
vnd ʃolichs begert // des hait er yme geweyert vnd nit wollen
thűne / deß er das gethain hait das ʃchadt yme xl gld vnd
obe er dar zu ney(n) ʃagen wolt / ʃo beziege er ʃich des off erber
lude die do bij ʃint geweʃt Dar off hait ʃich hen(ne) von eltvijl
verdingt heringen ʃin worte zu thűne vnd hait ʃin vnd(er)tinge
verbot als recht iʃt vnd ʃpricht alʃuo(n) herings wegen eß moge
ʃin daß er alʃwegs mit ped(er)n geretten habe // aber er habe ge-
ʃagt er woll yme nűʃte vor ʃin beßerűnge geb(e)n ʃonder daß
er ko(m)me zu oʃt(er)n vnd laiße die ecker meßen / wan(n) das geʃchee
finde ʃich dan(n) eynche oberűnge / das ʃoll an yren beyden
frűnden ʃteh(e)n / wer dem and(er)n nach ʃoll geb(e)n / do iʃt ped(er) zű
den oʃtern nit ko(m)men als ʃie dan(n) beide hatten offgeno(m)me(n)
vnd dwile er ʃich ʃelbeʃt geʃűmten hait ʃo hofft er yme dar
vm(m)b nit ʃchuldig zu ʃin vnd wes er yne erzugt als ey(n) gericht
erkent(en) das recht iʃt das woll er laiß(e)n geʃcheen / peder hait
verbot daß hering der redden bekentlich iʃt vnd hofft er ʃoll
yme noch hutbetage / nach ko(m)men vnd die felder laiß(e)n meß(e)n
gebure yme dan(n) her uß zu geb(e)n ader jn zu neme(n) das woll(e) er
thűne dan(n) er ʃihe die zijt bij herynge(n) geweʃt / do hait erßʃ
nit woll(e)n thűne vnd hofft er ʃoll eß noch thűne dwile erßʃ
ʃelbs bekentlich iʃt / vnd ʃoll keyner konde mehe bedorffen
hen(ne) von eltuil alʃuo(n) herings wegen ʃpricht er habe eß vor
zu recht geʃtalt dwile peder off erber lude zugt // die woll
er horen vnd leßt eß auch noch dab bij Dar off ʃpricht peder
nach dem(e) eß hering ʃelbeʃt bekentlich iʃt / ʃo hoff er daß er keyn(er)
konde mehe bedorffe vnd haint eß beide zu recht geʃtalt
das iʃt gelengt bijß off fritag nach dem achzeheʃten tag
ʃic hodie ambo verbot

erk(annt) Jtem jeckel broppe erk(ennt) mencz(er) henne(n) xxiiij ß zu geb(e)n
in xiiij tage(n) ʃi no(n) p erf(olgt)

Übertragung

Hans Schneider hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Henne Mantel und Enders Bart.

Henne Gontrum hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Henne Maurer und hat auch Pfändung gefordert.

Peter Diel der junge von Badenheim hat Hering, den Hofmann zu Hausen angesprochen, dass er vor einiger Zeit zu ihm gekommen sei wegen des Hofes zu Hausen, ihm den zu überlassen. Darauf sei durch ihrer beiden Freunde in der Sache beredet worden, dass man den Samen zu Ostern besehen sollte gegenüber dem Samen, den er hatte. Also sei er zu Ostern am 23. April, wenn man solches zu besehen pflegt, zu Hering gekommen und habe das gefordert. Da habe er es ihm verweigert und wollte es nicht tun. Dass er das getan hat, das schade ihm 40 Gulden und wenn er dazu Nein sagen wolle, so berufe er sich deswegen auf die ehrbaren Leute, die dabei waren. Darauf hat sich Henne von Eltville verpflichtet, Hering vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist und sagt für Hering: Es könne sein, dass er in der Sache mit Peter geredet habe. Aber er habe gesagt, er wolle ihm nichts für seine Besserung geben, sondern dass er an Ostern komme und lasse die Äcker messen. Wenn das geschehe, finde sich dann etwas übrig, so solle es an ihrer beiden Freunden sein, wer dem anderen noch etwas geben solle. Da ist Peter an Ostern nicht gekommen, wie sie dann beide besprochen hatten. Und weil er selbst säumig war, so hoffe er ihm deswegen nichts schuldig zu sein. Und was er ihm nachweist, wie es ein Gericht als Recht anerkennt, das lasse er geschehen. Peter hat festhalten lassen, dass Hering die Absprachen zugibt und hofft, er solle ihnen noch heute nachkommen und die Felder messen lassen. Gebühre ihm dann etwas herauszugeben oder einzunehmen, das wolle er ihm dann tun. Er sei zu der Zeit bei Hering gewesen, da habe er es nicht tun wollen. Und er hofft, er solle es noch tun, weil er es selbst zugibt und er solle keines Beweises mehr bedürfen. Henne von Eltville für Hering sagt: Er habe es zuvor dem Gericht vorgelegt, weil Peter sich auf ehrbare Leute beruft, die wolle er hören. Und er lässt es noch dabei. Darauf sagt Peter: Nachdem Hering es selbst zugibt, so hoffe er, dass er keines Beweises mehr bedürfe und hat es dem Gericht vorgelegt. Das ist verschoben worden bis zum 14. Januar. Das haben beide festhalten lassen.

Jeckel Bropp erkennt an, Henne Mentzer 24 Schilling zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Registereinträge

Acker (Feld)   –   Badenheim (Ort)   –   Bart, Enders (Endres)   –   Bropp, Jeckel   –   Diel, Peter   –   ehrbare Leute   –   Eltville, Henne von   –   Feld (Acker)   –   Freund (Freundschaft)   –   Georgius (Datumsangabe)   –   Gontrum, Henne   –   Hering, N. N.   –   Hofmann (Tätigkeit)   –   Ingelheimerhausen (Hofgut)   –   Mantel, Henne (Hengin)   –   Maurer, Henne (Hengin)   –   Mentzer, Henne   –   messen (Tätigkeit)   –   Ostern   –   Recht (gleiches)   –   Samen (samenkorn)   –   Schneider, Hans   –