Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 091

03.09.1473  / Freitag nach Enthauptung des Johannes

Transkription

p b Jtem ʃyfert ʃwarczkopp hait p b an wertenhengin

Jtem ʃchillings  cleʃe hait cleʃe ʃmeden zu geʃproch(e)n
ʃchillings wie daß er eyn hoffreide vm(m)b yne geno(m)me(n) habe // alʃo daß
cleʃe er yme xiij ß gelts vervnd(er)phande(n) ʃolt / daß er des keyne(n)
ʃmets cleʃe ʃchad(e)n habe / des habe er nit gethan / das ʃchade yme xl gld
ʃmets cleʃe hait ʃin erkant(en) / das hait ʃchillings  cleʃe v(er)bot
vnd gefragt wan(n) erßs thűne ʃoll S(e)n(tent)ia jn xiiij tagen das
hait er auch verbot

Jtem hen(ne) von eltvijl hait ʃich verdingt ped(er) ʃwarczen vo(n)
wint(er)heim ʃin wort zu thune vnd hait ʃin vnd(er)tinge verbot
ped(er) ʃwarcze als recht iʃt vnd hait eyne(n) gerichts briff laiß(e)n leʃen / der
cleʃe noiße dan(n) beʃagen iʃt iiij malt(er) korne gűlte off cleʃe noiß(e)n vnd
enders barten vnd hait den verbot vnd begert mit recht
nach dem yme die gude gegifft vnd gegeb(e)n ʃint / obe er
die nit moge off holen nach lude des briffs // Dar off ʃpricht
cleʃe enders ʃihe laße jn ʃiner gulte / deʃhalb(e)n habe er vo(n)
enderß(e)n wegen ij m(a)l(te)r korns hinder gericht geʃtalt vnd
den ʃcholteß(e)n vm(m)b eyn heymb(er)gen gebetten / ped(er)n zu frage(n)
war er die gulte ʃchick(e)n ʃolle / alʃo habe der heymb(er)ge geʃagt
er ʃoll das korn gen(n) oppinheim jn des kalkborners huʃche
bij des lantʃchrybers huʃch thűne // vnd habe yme des ma(n)neʃ
name(n) nit gena(n)t vnd hofft er ʃoll yne nenne(n) vnd begert
auch mit recht dwile enders ʃo laße iʃt die gulte zu geb(e)n
obe er die gulte nit moge dar legen vnd die gude zu yme
neme(n) das iʃt gelengt noch hude zu iiij woch(e)n ʃic hodie
das haint ʃie beide verbot

no(n) reueni(r)e Jtem zuʃch(e)n hans blancken vnd pauwelʃen des probʃtes
knecht ʃall nit widd(er) an gericht ko(m)men / ʃcholtet(us) verbot

erk(annt) Jtem cleʃe noiß erk(ennt) hengin ʃnyd(er)n viij lb zu geb(e)n
in xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

gelengt Jtem zuʃch(e)n ancze drappen vnʃ(er)m mit ʃcheffen geʃell(e)n
iʃt gelengt noch hude zu iiij woch(e)n ʃic hodie

Jtem cleßgin bender hait hans ʃtroheck(er)n zu geʃproch(e)n
wie daß yne hans fernet gebett(en) habe / yme faße zu mach(e)n
cleßgin das habe er gethan do hait yme hans off die zijt gerett(en)
bender iij lb an ʃyne(n) ʃwegern abe zu thűne / daß er das nit gethan
hait das ʃchadt yme x gld vnd heiʃt yme des ey(n) ja ader ney(n)
hans ʃtro obe er yme gerett(en) habe die iij lb abe zu thune ader nyt
hauwer Dar off ʃpricht hanß eß moge ʃin daß er cleßgin habe heiß(e)n

Übertragung

Sifert Swartzkopp hat Pfändung gefordert gegen Hengin Wirt.

Clese Schilling hat Clese Schmied angeklagt, dass er eine Hofreite von ihm genommen habe und zwar so, dass er ihm 13 Schilling Geld mit Pfändern sichern solle, so dass er keinen Schaden habe. Das habe er nicht getan. Das schade ihm 40 Gulden. Clese Schmied hat seine Verpflichtung anerkannt. Das hat Clese Schilling festhalten lassen und gefragt, wann er es tun solle. Urteil: In 14 Tagen. Das hat er auch festhalten lassen.

Henne von Eltville hat sich verpflichtet, Peter Swartz von Winternheim vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Und er hat eine Gerichtsurkunde verlesen lassen, die 4 Malter Korngülte von Clese Noiße und Enders Bart benennt. Und er hat die festhalten lassen und fragt das Gericht, nachdem ihm die Güter übertragen und gegeben worden seien, ob er die nicht einziehen könne gemäß der Urkunde. Darauf sagten Clese, Enders lasse ihm seine Gülte auf. Deswegen habe er für Enders 2 Malter Korn bei Gericht hinterlegt und den Schultheißen um einen Heimbürgen gebeten, Peter zu fragen, wohin er die Gülte schicken solle. Darauf habe der Heimbürge gesagt: Er solle das Korn nach Oppenheim in das Haus des Kalkborners, neben das Haus des Landschreibers schicken; und er habe ihm nicht den Namen eines Mannes genannt. Und er hofft, er solle ihn nennen. Und er fragt auch das Gericht: Weil Enders die Gülte aufgelassen habe, ob er nicht die Gülte geben könne und die Güter zu sich nehmen. Das ist verschoben worden um 4 Wochen mit gleichem Recht wie heute. Das haben sie beide festhalten lassen.

Zwischen Hans Blanck und Paul, dem Knecht des Probstes, soll es nicht wieder an das Gericht kommen. Das hat der Schultheiß festgehalten.

Clese Noiße erkennt an, Hengin Schneider 8 Pfund zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Zwischen Antze Drapp, unserem Mitschöffen, ist es verschoben worden um 4 Wochen.
Clesgin Bender hat Hans Strohecker angeklagt, dass ihn Hans im letzten Jahr gebeten habe, ihm Fässer zu machen. Das habe er getan. Da habe ihm Hans damals versprochen 3 Pfund seinen Schwiegervater abzuzahlen. Dass er das nicht getan habe, das schade ihm 10 Gulden und er fordert von ihm ein Ja oder Nein, ob er ihm versprochen habe, die 3 Pfund abzuleisten oder nicht. Darauf sagt Hans: Es könne sein, dass er Clesgin aufgefordert habe,

Registereinträge

Bender, Clesgin   –   Blanck, Hans   –   Drapp, Antze   –   Eltville, Henne von   –   Fass (Fässer)   –   Gerichtshinterlegung   –   Guelt (Gült)   –   Haus (Gebäude)   –   Heimbürge   –   Hofreite   –   Kalkborner   –   Knecht (Knechte)   –   Korn (Getreide)   –   Korngülte   –   Landschreiber (Oppenheim)   –   Malter   –   Mann (Männer)   –   Noiße, Clese   –   Oppenheim (Stadt)   –   Paul (Name)   –   Propst im Saal   –   Recht (gleiches)   –   Schilling, Clese   –   Schmied, Clese   –   Schneider, Hengin   –   Schwager   –   Schwiegervater   –   Strohecker, Hans (der)   –   Swartz, Peter   –   Swartzkopp, Sifert   –   Winternheim (Ort)   –   Wirt, Hengin   –   Woche   –