Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 083

11.11.1472  / Mittwoch vor Martini

Transkription

erf(olgt) Jtem Romps cleßgin alʃuo(n) der kyrchen wegen zu winheim erf(olgt)
ped(er)n von hoeʃt vor i gld off rechnu(n)g // off den ʃcholteß(e)n

Actu(m) off fritag nach Egidij

1h 1h Jtem her gewere der phern(er) dűt ij erʃte heiʃchűnge igliche vor iij ß
geldes off anczen henne(n) et ʃup(ra) pingn(or)a

Jtem Ancze hait ʃich verdingt wertenhengin ʃin worte zu thűne
ʃo hait ʃich hen(ne) von eltuil verdingt ʃyfert ʃwarczkoppen ʃin wort
w(er)ten heng(in) zu thűne vnd haint beide yre vndertinge verbot als recht iʃt
vnd hait ancze alʃuo(n) hengins wegen das bűch laiß(e)n offen vnd daʃ
ʃyfert verbot furt(er) ʃo hab(e)n ʃie beide begert den heymbergen zűűerhoren
Dar off hait cleßgin der heymberge geʃagt // wie daß werten hengin
zu yme kom(m)en ʃihe / vnd habe yne gebetten / er ʃoll myt ʃyferten
kontʃchafft rechen daß er dar bij gehe vnd hore zű // alʃo ʃint ʃie zu ʃa(m)men ko(m)men
do hait ʃifert / cleßgin den heiptma(n) do bij gehabt alʃo habe yme
hengin gerechent / was er dort neden habe jngenno(m)me(n) / wie er dan(n)
mit recht gewiʃt iʃt word(e)n / ýe doch ʃint ʃie der rechnű(n)ge nit eynßs
word(e)n do ʃpreche ʃifert // yr ʃint yeczűnt beide bij eyn ander ge-
dencket daß ich loiß werde dan(n) ich wijl loiß ʃin die ʃage hait henne
von eltuil alʃuo(n) ʃyferts wegen verbot vnd hofft daß die ʃage ʃiferten
an ʃyme recht(en) nit yrren ʃoll vnd ʃtilt das zu recht // Ancze alʃuo(n)
heng(in) wegen hait die ʃage auch verbot vnd hofft dwile er gewiʃt(en)
ʃihe ʃiferten eyn rechnű(n)ge zu thűne / die habe er ýme auch gethan
ynne rechter zijt / jn bijweʃen des heymbergen / vnd hofft yme wid(er)
Ad ʃocios nit ʃchuldig zu ʃin das iʃt gelengt ad ʃocios Ambo verbot

Jtem zuʃch(e)n cleßgin winheym(er) vnd hen(ne) Ʃchoppen ʃall nit widder
no(n) reűeni(r)e an gericht(en) ko(m)men das hait der ʃcholt(heiß) alʃuo(n) des gerichtes wege(n) v(er)bot

1 h Jtem cleßgin moʃpecher dűt 1 h vor viij ß geldes off gontern den
zy(m)merma(n) et ʃup(ra) pingn(or)a

erf(olgt) Jtem karlen meczler erf(olgt) thomas hauborn offs bűch

Jtem her johan hornű(n)g p(reʃe)ncze meiʃter zu ʃant ygnacien zu mencze
hait offgeholt off arnolts henne(n) ʃoliche vnd(er)phande yne ligent
offgeholt vor eyne(n) gld geldes nach lude eynßs gericht briffs dar ober ʃa-
gende vnd hait das verbot

gelengt Jtem zuʃch(e)n Em(m)els mathis vnd mathiʃen von algeßheim iʃt gele(n)gt
noch hude zu echtagen ʃic hodie Ambo verbot

Actu(m) off mytwoche vor martini

Jtem Romps cleßgin alʃuo(n) der kyrchen wege zu winheim dut
1 h 1 h vor eyne(n) gld vnd iij ß geldes off [...] et ping(nora)

Übertragung

Clesgin Romp verklagt für die Kirche zu Weinheim Peter von Hoechst wegen einem Gulden gegen Rechnung, auf den Schultheißen.

Freitag 4. September 1472

Herr Gewer, der Pfarrer, erhebt seine 2. Klage, jede für 3 Schilling Geld gegen Henne Antze auf die Pfänder.

Antze hat sich verpflichtet, Hengin Wirt vor Gericht zu vertreten. Ebenso hat sich Henne von Eltville verpflichtet, Sifert Swartzkopp vor Gericht zu vertreten und sie haben beide ihre Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Und Antze hat für Hengin das Gerichtsbuch öffnen lassen und das festhalten lassen. Weiter haben sie beide gefordert, den Heimbürgen zu verhören. Darauf hat Clesgin, der Heimbürge, gesagt, dass Hengin Wyrt zu ihm gekommen sei und habe ihn gebeten, er solle mit Sifert abrechnen, dass er dazukomme und zuhöre. Darauf sind sie zusammen gekommen. Da hat Sifert Cleßgin, den Hauptmann, dabei gehabt. Darauf habe ihm Hengin abgerechnet, was er dort unten eingenommen habe, wie es dann vor Gericht gewiesen wurde; jedoch wurden sie wegen der Rechnung nicht einig. Da sagte Sifert: Ihr seid jetzt beide da, denkt daran, dass ich frei werde, denn ich will frei sein. Die Aussage hat Henne von Eltville für Sifert festhalten lassen und hofft, dass die Aussage Sifert an seinem Recht nicht irre machen soll und legt das dem Gericht vor. Antze für Hengin hat die Aussage auch festhalten lassen und hofft, weil er gewiesen worden sei, Sifert eine Abrechnung zu tun, die habe er ihm getan zur rechten Zeit in Anwesenheit des Heimbürgen und er hofft, ihm weiter nichts schuldig zu sein. Das ist verschoben worden bis zum Zusammentreten des Vollgerichts. Das haben sie beide festhalten lassen.

Zwischen Clesgin Weinheimer und Henne Schopp soll es nicht wieder an das Gericht kommen. Das hat der Schultheiß für das Gericht festhalten lassen.

Clesgin Mospecher erhebt seine 1. Klage wegen 8 Schilling Geld gegen Gonter den Zimmermann auf die Pfänder.

Karl Metzler hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Thomas Haubor.

Herr Johan Hornung, Präsenzmeister von St. Ignaz zu Mainz, hat die Pfänder eingezogen, die Henne Arnolt gegeben hat für einen Gulden Geld gemäß einer Gerichtsurkunde darüber und hat das festhalten lassen.

Zwischen Mathis Emmel und Mathis von Algesheim ist es um 8 Tage verschoben worden wie heute. Das haben sie beide festhalten lassen.

Mittwoch 11. November 1472

Clesgin Romp für die Kirche zu Weinheim erhebt seine 1. Klage wegen Gulden und 3 Schilling Geld auf die Pfänder.

Registereinträge

Algesheim, Mathis von   –   Antze, Henne   –   Arnolt, Henne   –   Aufholung (aufholen)   –   Clesgin (Name)   –   Egidius (Egidii)   –   Eltville, Henne von   –   Emel, Mathis   –   Freitag   –   Gerichtsbrief   –   Gewer (Pfarrer)   –   Haubor, Thomas   –   Hauptmann   –   Heimbürge   –   Hoechst, Peter (von)   –   Hornung, Johan   –   Kirche (Weinheim)   –   Mainz (Stadt)   –   Metzler, Karl (der)   –   Mosbecher, Clesgin (Clese)   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Pfarrer (Ingelheimer Grund)   –   Praesenzmeister (Präsenzmeister)   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Recht (gleiches)   –   Romp, Clesgin   –   Schopp, Henne   –   St. Ignaz (Mainz)   –   Swartzkopp, Sifert   –   Vollgericht   –   Weinheim, Clesgin (von)   –   Wirt, Hengin   –   Zimmermann, Gonter (der)   –