Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 079v

31.07.1472  / Freitag vor Petri Kettenfeier

Transkription

ʃo f(er)re ʃie eß wiß(e)n dar vm(m)b hoffe er daß h(er) wilhelm ad(er) ʃine
her(e)n das nu(m)mer mehe ʃoll(e)n bij brenge(n) // als recht iʃt daß ʃie
die gulte / off den gutt(er)n / die der ʃpittal yeczűnt hait / haben //
dieʃe ʃpittal meiʃter hab(e)n ýne auch nye keyn gulte geb(e)n vnd
ʃtilt das zu recht Her wilhelm hofft vnd getruwet nach lude
ʃins zuʃprochs // ʃine her(e)n ʃollen dar zu gewiʃt werd(e)n yre gulte
zu behald(e)n vnd ʃtilt das auch zu recht Hen Raben alʃuo(n) deʃ
ʃpittals wegen ʃpricht nach dem her wilhelm vor gerett(en) habe
daß ʃine(n) her(e)n die gulte / leng(er) dan(n) vor hondert jare(n) word(e)n
ʃihe // das er auch wol verbott(en) habe So hoffe er daß ʃie off
dieʃem ʃpittal nűʃte behald(e)n ʃoll(e)n // ʃie brechte(n) dan bij als recht
iʃt daß ʃie die gulte do off hab(e)n // das iʃt gelengt noch hude
zu xiiij t(agen) ʃic hodie das haint ʃie beide verbot

Jtem jekel ʃchoßport hait ʃich verdingt cleßgin von haʃma(n)ʃhuʃe(n)
ʃin worte zu thűne vnd hait ʃin vndertinge verbot als recht
iʃt vnd hait das bűch vnd das ortel / werten heng(in) vnd ʃifert
ʃwarczkoppen berűren laißen offen vnd das verbot vnd ʃpricht
wie daß hengin yme off eyn zijt eyne(n) wingart abe erclagt
cleßgin von vnd den auch von ʃintwegen verkaufft // hette er das ʃelbe gelt
haʃma(n)ʃhuʃe(n) her uß gethan // als er meynt / ʃo ʃolten ʃie beide wole loiß ʃin
word(e)n // vnd ʃolten gelt oberijg gehabt hain // das ʃoll ʃich aűch
w(er)ten heng(in) wol finden // wie das dan(n) verkaufft ʃihe word(e)n // des habe er auch
den eldeʃten ʃcheffen von haʃma(n)ʃhuʃen hie zu gezuge // der
dan(n) wol weiß wie der handel geʃcheen iʃt vnd will yme heng(in)
do mit laiß(e)n genűgen / ʃo will er yne ʃchuldigen vnd hofft
dwile er do bij geweʃt ʃihe // So ʃoll er auch eyne(n) genűgen
an yme hain // Dar off hait ʃich ancze duppengießer verdingt
hengin ʃin wort zu thűne vnd hait ʃin vnd(er)tinge verbot
als recht iʃt vnd hait das bűch zuʃch(e)n w(er)ten heng(in) vnd cleßgin
laiß(e)n offen vnd das verbot // ʃchoßport alʃuo(n) cleßgins wege(n)
hofft nach lude des bűchs daß hengin yme eyn grűnt rechnű(n)g
thűne ʃoll war das ʃine ko(m)en ʃihe vnd ʃtilt das zu recht
Ancze alʃuo(n) heng(in) wegen ʃpricht er wiße keyne(n) wingart den
er cleßgin verkaufft(en) habe // dan(n) er habe yme eyn rechnű(n)ge
alhie gethan / ʃouil yme wißentlich ʃihe vnd cleßgin ʃijhe
yme noch hutbetage ʃalbander noch xj gld ʃchuldig nach
lude eynßs unu(er)ʃerten verß briffs do hoffe er daß er yme
die auch geb(e)n ʃoll dan(n) er wiße ye keyne(n) wing(ert) den er yme
verkaűfft(en) habe / worde er ʃin aber erzugt als recht iʃt / So
műʃte erß laiß(e)n geʃcheen vnd wes er yne wider anlangt
des iʃt er vnʃchuldig Schoßport alʃuo(n) cleßgins wegen hofft
nach dem er vor gerett vnd off konde gezogen die ʃoll ma(n)

Übertragung

soweit sie es wissen. Darum hofft er, dass Herr Wilhelm oder seine Herren das niemals wieder vorbringen sollen vor Gericht, dass sie die Gülte auf den Gütern, die das Spital jetzt hat, haben. Diese Spitalmeister haben ihnen auch nie eine Gülte gegeben und das legt er dem Gericht vor. Herr Wilhelm hofft und vertraut darauf gemäß seiner Aussage, seinen Herren solle gewiesen werden, ihre Gülte zu behalten und legt das auch dem Gericht vor. Henne Rabe für das Spital sagt: Nachdem Herr Wilhelm zuvor geredet habe, dass seinen Herren die Gülte länger als 100 Jahre gereicht worden sei, was er auch festhalten habe lassen, so hoffe er, dass sie auf diesem Spital nichts haben sollten, sie brächten denn den Rechtsbeweis, dass sie die Gülte darauf haben. Das ist verschoben worden um 14 Tage wie heute. Das haben sie beide festhalten lassen.

Jeckel Schoßport hat sich verpflichtet, Clesgin von Assmannshausen vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist und hat das Gerichtsbuch und das Urteil Hengin Wirt und Sifert berührend öffnen lassen und das festhalten lassen und sagt, dass Hengin vor einiger Zeit einen Wingert von ihm erklagt habe und den auch von seinetwegen verkauft habe. Hätte er das Geld herausgegeben wie er meint, so sollen sie beide wohl ledig sein und sollten Geld übrig gehabt haben. Das solle sich auch wohl finden, wie das dann verkauft worden sei. Deswegen habe er auch den ältesten Schöffen von Assmannshausen hierher gezogen, der wohl weiß, wie der Handel geschehen sei. Und will es Hengin damit genügen lassen, so will er ihn beschuldigen und er hofft, weil er dabei war, so soll er auch ein Genügen an ihm haben. Darauf hat sich Antze Duppengießer verpflichtet, Hengin vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist und er hat das Buch zwischen Hengin Wirt und Clesgin öffnen lassen und das festhalten lassen, das Schoßport für Clesgin hofft nach Aussage des Buchs, dass Hengin ihm eine Grundrechnung tun solle, wohin das Seine gekommen sei und legt das dem Gericht vor. Antze sagt für Hengin, er wisse von keinem Wingert, den er Clesgin verkauft habe. Denn er habe ihm hier eine Abrechnung gemacht, so viel er wusste und Clesgin sei ihm noch heute mit einem anderen noch 11 Gulden schuldig nach Laut eines unverletzten Schuldbriefs. Da hoffe er, dass er ihm die auch geben soll, denn er wisse von keinem Wingert, den er ihm verkauft habe. Werde er aber deswegen beklagt, wie es Recht ist, so müsse er es geschehen lassen. Und wessen er ihn weiter belangt, dessen ist er unschuldig. Schoßport für Clesgin hofft, nachdem er zuvor geredet und sich auf Beweise berufen habe, die soll man

Registereinträge

Assmannshausen (Ort)   –   Assmannshausen, Clesgin von   –   Brief (Urkunde)   –   Duppengießer, Antze   –   Guelt (Gült)   –   Hode, Wilhelm   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Rabe, Henne   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Recht (gleiches)   –   Schoßport, Jeckel   –   Spital (Nieder-Ingelheim)   –   Spitalmeister   –   St. Stephan (Mainz)   –   Swartzkopp, Sifert   –   Unschuld (unschuldig)   –   Wingert (Weingarten)   –   Wirt, Hengin   –