Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 078

17.07.1472  / Freitag nach Margarete

Transkription

wie erßs vor zu recht geʃtalt hait nach lude des bűchs alʃo ʃtylle
erßs auch noch zu recht daß iʃt gelengt bijß off die geʃellen
das haint ʃie beide verbot

Jtem her heinrich more vica(r)i(us) zu ʃant ʃteffan zu mencze hait
offgeholt off geholt off mantelhen(ne) vnd arnolts hen(ne) ʃoliche vnd(er)phande
yme ligent vor ey(n) gld gelts frihe gűlde nach lude eynßs ge-
richt briffs vnd hait das verbot dar jnne Rette ma(n)telhenne
jnredde vnd hait dem gemelt(en) h(er)n heinrichen geoffent / ʃin theyle an
ma(n)telhen(ne) eyme gld den dan(n) er / arnolts hen(ne) vnd buer heÿnczgin gey(n)
den her(e)n zu ʃant ʃteffan hind(er) gericht gelacht haint

erf(olgt) Jtem nickeln hen(ne) erf(olgt) gyßgins dieln vor iij gld

Actu(m) off fritag nach ʃant johans tage nativitat(is)

Jtem wyen(er) hen(ne) vnd gele ʃin eliche hußfrauwe haint erkant(en) ancze
dűppengieß(er)n // obe ʃie ober korcze ader lang / ʃoliche gifft die ʃie
erk(annt) yme gethan haint widderrůffen word(e)n // ʃo ʃoll(e)n ʃie doch dieʃe
her nachgeʃchr(iebenen) ecker vnd zynße nit widd(er)rűffen / ʃonder die
ʃall(e)n anczen blyben vnd ʃin // nemlich ij morge(n) ackers yn(n) myrßs
der ʃchaff auwen gefor enders bart ob(e)n zű vnd hen(ne) erkenn
vnd(e)n Jtem j morgen ym(m) myrs gefor peder monʃter ob(e)n zu jtem
ix ß geldes off eyme huʃe gelege(n) an der ʃtreiß(e)n gefor wyrten
cleßgin vnd(e)n zu das hait ancze verbot

Jtem cleʃe broppe hait erkant(en) philips henne alle jars jerlich(e)n
der kyrch(e)n hie zu nýeder jngelnhey(m) uß zu riechten xxxiiij ß hlr
erk(annt) no(ta) one ʃyne(n) ʃchaden das hait philips henne verbot vnd eyne(n) ge-
l(itte)ra(m) richt(lichen) briff dar ober geheiʃch(e)n

Jtem cleʃe broppe erk(ennt) philips henne(n) xxiij lb off rechnű(n)g nach
erk(annt) lude der kyrch(e)n bűch zu geb(e)n in xiiij tage(n) ʃi no(n) p erf(olgt) vor
xxx gld

Actu(m) off frytag nach viʃitac(i)o(n)is ma(r)ie

2 h Jtem her wilhelm hode vica(r)i(us) zu ʃant ʃteffan zu mencze dűth
ʃin 2 h off den Spittal ut p(ri)ma

Jtem cleßgin von haʃema(n)ßhuʃen hait ʃine(n) 2 tag furt(er)
2 tag geheiʃch(e)n das buch zu brengen geyn wyertenhengin

Actu(m) off frytag nach marga(r)ete 

Übertragung

wie er es zuvor dem Gericht vorgelegt habe gemäß dem Gerichtsbuch, dabei bleibe er. Das ist verschoben worden bis zum Zusammentreten des Vollgerichts. Das haben sie beide festhalten lassen.

Heinrich More, Vikar von St. Stephan zu Mainz, hat von Henne Mantel und Henne Arnolt die Pfänder eingeholt die ihm für einen Gulden freie Gülte gemäß der Gerichtsurkunde liegen und hat das festhalten lassen. Dagegen redete Henne Mantel und hat dem genannten Herrn Heinrich seinen Teil an einem Gulden geöffnet, den er, Henne Arnolt und Heintzgin Bauer den Herren von St. Stephan bei Gericht hinterlegt haben.
Henne Nickel verklagt Diel Gißgin auf 3 Gulden.

Freitag 26. Juni 1472

Henne Wiener und Gele seine Frau, haben gegenüber Antze Duppengießer anerkannt, wenn er sie in Kürze oder später die Übergabe, die sie ihm getan haben widerrufen, so sollen sie die im Folgenden genannten Äcker und Zinsen nicht widerrufen, sondern die sollen Antze bleiben und sein: nämlich 2 Morgen Acker in der Schafaue, neben Enders Bart oben angrenzend und Henne Ercker unten; ein Morgen im Myrs, neben Peter Monster oben angrenzend, weiter 9 Schilling Geld auf einem Haus an der Straße neben Cleßgin Wirt unten angrenzend. Das hat Antze festhalten lassen.

Clese Bropp hat gegenüber Henne Philip anerkannt, jährlich der Kirche hier in Nieder-Ingelheim 34 Schilling Heller auszurichten ohne seinen Schaden. Das hat Henne Philip festhalten lassen und eine Gerichtsurkunde darüber gefordert.

Clese Bropp erkennt an, Henne Philip 23 Pfund gegen Rechnung nach Wortlaut des Kirchenbuchs zu geben in 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung für 30 Gulden.

Freitag 3. Juli 1472

Herr Wilhelm Hode, Vikar von St. Stephan zu Mainz, erhebt seine 2. Klage gegen das Spital.

Clesgin von Assmannshausen hat seinen 2. Termin gefordert, das Gerichtsbuch vorzubringen gegen Hengin Wirt.

Freitag 17. Juli 1472

Registereinträge

Acker (Feld)   –   Arnolt, Henne   –   Assmannshausen, Clesgin von   –   Aufholung (aufholen)   –   Bart, Enders (Endres)   –   Bauer, Heintzgin   –   Bropp, Clese (Clesgin)   –   Duppengießer, Antze   –   Ercker, Henne   –   Freitag   –   Gerichtsbrief   –   Gerichtshinterlegung   –   Gißgin, Diel   –   Guelt (Gült)   –   Hausfrau   –   Hode, Wilhelm   –   Mainz (Stadt)   –   Mantel, Henne (Hengin)   –   Margarethe virginis   –   Monster, Peter   –   More, Heinrich   –   Morgen (Maß)   –   Myrs (Örtlichkeit)   –   Nativitas sancti Johanni baptiste   –   Nickel, Henne   –   Nieder-Ingelheim (Dorf)   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Philip, Henne   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Schafaue   –   St. Stephan (Mainz)   –   Straßen und Wege   –   Vikare   –   Visitatio Marie   –   Vollgericht   –   Wiener, Gele   –   Wiener, Henne   –   Wirt, Clesgin   –   Zins (Abgabe)   –