Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 074

21.02.1472  / Freitag nach Invocavit

Transkription

wegen xxv ß zu geb(e)n jn xiiij t(agen) ʃi no(n) p erf(olgt)

pb pb Jtem hen(ne) von huʃen hait p b an jekel broppen vnd ped(er) fegeʃacken

erk(annt) Jtem philips boppe erk(ennt) Rudolffen dem ʃmede zu winternhey(m) xvij lb
zu geb(e)n jn xiiij t(agen) ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem hans kremer von gůgenheim hait zu geʃproch(e)n jorge oʃterich(er)n
von franckffűrt wie daß er ýme jn eyner rechenʃchafft / ʃchuldig ʃihe
hans krem(er) bleben ij gld vnd xvi alb / das habe er yme bezalt gehabt ij gld
vnd xiiij alb vnd ʃihe ýme noch ʃchuldig bleben ij alb deʃb heibtgeltʃ
er ʃihe auch des geldes halb(e)n ʃehs maile gen franckffurt gangen
jorge vo(n) f(re)f(el) vnd gefaren vnd habe das ʃyne verʃűmet vnd verzerte // achte er
an vi gld // daß er ýme nű die ij alb heibtgelts nit gebe vnd die
ʃehs gld ʃchadens das ʃchade ýme xx gld vnd obe er dar zű neyn
ʃagen wolte / das die rechenʃchafft alʃo geʃcheen ʃihe So ziege er ʃich
des off czwene mender / die do bij ʃint geweʃt / vnd die rechenʃchafft
alʃo gehorte hab(e)n dar off hait ʃich hen(ne) von eltuil verdingt meiʃter
jorgen ʃin worte zu thűne vnd hait ʃin vnd(er)tinge verbot als recht iʃt
vnd ʃpricht nach dem hans ýne geʃchuldiget habe vor ij gld vnd xvi alb
des geʃteher[!] er nit / vnd des off gemeß(e)n ʃchadens ʃihe er bevor abe
vnʃchuldig dan(n) er ʃihe otten cleʃen zu gůgenheim ʃchuldig geweʃt
ij gld xiiij alb der habe ýne beʃcheid(e)n hanʃen die ʃelb(e)n zű geben
das habe er auch alʃo von beʃcheits wegen gethan vnd wiße nűʃte
das er hanʃen ye zű thűne ʃihe geweʃt / dan(n) von beʃcheits wege(n) otten
cleʃen vnd als ʃich hans off ey(n) kontʃchafft ziege // do műße er laiß(e)n
geʃcheen // wes er ýne erzuge als ey(n) gerichte erkenne das recht ʃihe
Hans kremer ʃpricht er habe ʃich gezogen off czwene entʃcheits menn(er)
die do bij ʃint geweʃt vnd begert mit recht wan(n) er die brengen ʃolle
ʃ(e)n(tent)ia noch hude zu xiiij tagen darff er dan(n) ʃyner tage fűrte vnd heiʃt
die als recht iʃt So ʃall ma(n) yme die furt(er) ʃtillen noch zű czweyen xiiii
tagen das haint ʃie beide verbot

Jtem hen(ne) von eltuil hait ʃich verdingt Enderß(e)n von winhey(m) ʃin worte
zű thűne vnd hait ʃin vndertinge verbot als recht iʃt / vnd hait zű
Enders geʃproch(e)n der alden Rompynne wie daß er habe gűlte kauft vmbe
jekel wienern / die ʃihe yme auch alhie vergifft als recht ʃihe // nű
Rompynne ʃage ʃie von yme / er habe yre v gld abe gewűchert vnd daß ʃie yme
die worte alʃo zu vneren redde das ʃchade yme Mo gld vnd heiʃt der
worte ey(n) karůnge / nach noitorfft ʃin(er) eren vnd erkentniß des gerichts
dar off ʃpricht die fraűwe / ʃie wiße nit dauo(n) // dan(n) hette eß ey(n) erber ma(n)
ader czwene von ýre gehorte ʃie wolt ʃich gerne laiß(e)n wiʃen / Sie
habe enderß(e)n gebetten daß er ýre den kauffe laiße jn maiß(e)n er den
gethan habe // hait enders nit woll(e)n thune // nű habe ʃie ýren ʃchad(e)n ge-
clagt vnd wes er ʃie dar ober anlange des ʃihe ʃie vnʃchuldig die
vnʃcholt iʃt geʃtalt noch hude zu xiiij t(agen) das haint ʃie beide verbot

Jtem jekel ʃta(m)me ex p(ar)te jonffr(au) fieln dut 1 h erf(olgt) cleʃe noiß(e)n offs bűch

Jtem wigant ʃtorczkop dut 1 h vor i gld gult(e) off hen(ne) helffrich(e)n et om(n)ia

Übertragung

25 Schilling zahlen zu müssen in 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.
Henne von Hausen hat Pfändung gefordert gegen Jeckel Bropp und Peter Fegesack.
Philipp Bopp erkennt an, Rudolf, dem Schmied zu Winternheim, 17 Pfund zahlen zu müssen in 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Hans Kremer von Jugenheim hat Jorge Ostericher von Frankfurt angeklagt, dass er ihm eine Rechenschaft schuldig geblieben sei für 2 Gulden und 16 Albus. Davon habe er ihm 2 Gulden und 14 Albus bezahlt und sei ihm noch schuldig geblieben 2 Albus an der Hauptsumme. Auch sei er wegen des Geldes sechsmal nach Frankfurt gegangen und gefahren und habe seine Dinge versäumt und verzehrt; das erachte er für 6 Gulden. Dass er ihm nun die 2 Albus Hauptsumme nicht gebe und die 6 Gulden Schaden, das schade ihm 20 Gulden. Und wenn er dazu Nein sagen wolle, dass die Abrechnung so geschehen sei, so berufe er sich deswegen auf 2 Männer, die dabei waren und die Abrechnung so gehört haben. Darauf hat sich Henne von Eltville verpflichtet, Meister Jorge vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist und sagt: Nachdem ihn Hans beschuldigt habe wegen 2 Gulden und 16 Albus, die gestehe er nicht und des angelaufenen Schadens sei er vorab unschuldig, denn er sei Clese Ott zu Jugenheim schuldig gewesen 2 Gulden 14 Albus. Da habe er ihm gesagt, dass er Hans die geben solle. Das habe er auch wegen des Bescheids getan und wisse nichts, das er mit Hans zu tun habe, als von des Bescheids Clese Ottes wegen. Und da sich Hans auf einen Beweis berufe; da müsse er geschehen lassen, dass er ihn vor Gericht ziehe, wie es ein Gericht als Recht zulasse. Hans Kremer sagt, er habe sich berufen auf zwei Entscheidungs-Männer, die dabei waren und fragt das Gericht, wann er die vorbringen solle. Urteil: In 14 Tagen. Bedürfe er Verlängerung und fordere sie, wie es Recht ist, so soll man ihm die noch zweimal 14 Tage geben. Das haben sie beide festhalten lassen.

Henne von Eltville hat sich verpflichtet, Enders von Weinheim vor Gericht zu vertreten und hat seinen Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Und er hat die alte Rompin angeklagt, dass er Gülten gekauft habe von Jeckel Wiener, die seien ihm hier auch vergeben worden, wie es Recht sei. Nun sage sie von ihm, er habe ihr 5 Gulden abgewuchert. Und dass sie ihm diese Worte zu seiner Unehre rede, das schade ihm 1000 Gulden und er fordert von ihr das Zurücknehmen der Worte gemäß der Notwendigkeit seiner Ehre und dem Erkenntnis des Gerichts. Darauf sagt die Frau: Sie wisse nichts davon. Denn hätte es ein ehrbarer Mann oder zwei von ihr gehört, sie wolle sich das gerne weisen lassen. Sie habe Enders gebeten, dass er ihr den Kauf lasse in der Form, in der er den getan habe. Das hat Enders nicht tun wollen. Nun habe sie ihren Schaden geklagt. Und wessen er sie darüber hinaus belange, dessen sei sie unschuldig. Die Unschuld ist festgesetzt für 14 Tage. Das haben sie beide festhalten lassen.

Jeckel Stamm für die Jungfrau Fiel hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Clese Noiße.

Wigant Stortzkopp erhebt seine 1. Klage wegen 1 Gulden Gülte gegen Henne Helffrich auf alles.

Registereinträge

Boppe, Philip   –   Bropp, Jeckel   –   ehrbare Leute   –   Ehre (ehrenhaft)   –   Eltville, Henne von   –   Fegesack, Peter   –   Fiel (Jungfrau/Frau)   –   Frankfurt (Stadt)   –   Guelt (Gült)   –   Helffrich, Henne   –   Henne (Bruder)   –   Ingelheimerhausen (Kloster)   –   Jungfrau (Geweihte Jungfrau)   –   kerung   –   Kremer, Hans   –   Mann (Männer)   –   Noiße, Clese   –   Ostericher, Jorge   –   Ott, Clese   –   Rechenschaft   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Rompin   –   sententia   –   Stamm, Jeckel   –   Stortzkopp, Wigand   –   Unschuld (unschuldig)   –   Weinheim, Enders (Endres) von   –   Wiener, Jeckel   –   Wucher   –   Zehrung (verzehren)   –