Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 070

27.12.1471  / Freitag nach Thomas

Transkription

die gifft gethan vnd dűhe yme ʃyn(er) gifft nit das ʃchade ýme
hondert gld dar off ʃpricht nickelnhen(ne) wie daß enderʃ
vnd heinrich zu yme jn ʃin hűʃche ʃihen ko(m)men do habe enders
geʃagt er ʃolle heinrich(e)n die gifft thune / das habe er auch alʃo
gethan aber als enders ʃage wie daß er ýme das dar nach ver-
bott(e)n habe / do ʃage er ney(n) zu vnd wes er yne dar ober anlange
das ʃihe er vnʃchuldig die vnʃcholt iʃt geʃtalt noch hude zű
xiiij tage(n) das haint ʃie beide verbot

erf(olgt) Jtem peter // gerßten elʃgins ʃone erf(olgt) mertins heinrich(e)n vor
xiiij alb off rechnűnge

#B
Actu(m) off dem heilgen criʃtage

Jtem Rudolff wilhelms keln(er) von randeck dut 2 clage off
2 clage partenheýmern ut p(ri)ma

2 clage Jtem nickeln hen(ne) alʃuo(n) der kyrch(e)n wegen dut ʃin 2 clage
off die jonffr(auen) zu engelntage ut p(ri)ma

Jtem laudarts hengin dut 2 clage off den Canczler zu hey-
2 clage ʃeßheim ut p(ri)ma

#a
Actu(m) off fritage vor ʃant thomas tage

Jtem zuʃch(e)n ʃifert ʃwarczkoppe vnd werten hengin yre rechenʃchafft
gelengt halb(e)n iʃt mit yre beider wiß(e)n vnd will(e)n gelengt bijß off frytag
nehʃt nach oʃtern vnd ʃall yre keyn(er) den and(er)n faren / das haint
ʃie beide verbot

Jtem emerich von engelʃtadt vnʃ(er) ʃcholtes dut 1 clage vor xl gld
1 clage heibgelt vnd x gld ʃchaden off die heren zu ʃant alban zu
mencze et om(n)ia

Jtem heinrich buʃer vnʃ(er) mit ʃcheffen geʃelle hait zu geʃprochen
gyʃenhen(ne) anczen wie daß er ýme ʃchuldig ʃihe xij ß daß er yme
heinr(ich) buʃer die nit gebe ader erkenne / das ʃchade ym(e) alʃuil dar zu // dar
off ʃpricht ancze er erkenne yme iij ß vnd wes er ýne dar ober
giʃenhe(ne) ancze anlange des ʃihe er vnʃchuldig heinrich hait verbot das yme
ancze iij ß erkent vnd gefragt wan(n) er yme die geb(e)n ʃolle
S(e)n(tent)ia jn xiiij tage(n) das hait heinrich verbot // so iʃt anczen ʃin
vnʃcholt geʃtalt noch hude zu xiiij tage(n) das hait heinrich auch v(er)bot

erk(annt) Jtem műrers henne erk(ennt) gontrűm viij gld off rechnű(n)ge
zu geb(e)n jn xiiij tage(n) ʃi no(n) p erf(olgt)

Übertragung

die Gabe getan und er tue ihm seine Übergabe nicht, das schade ihm 100 Gulden. Darauf sagt Henne Nickel, dass Enders und Heinrich zu ihm in sein Haus gekommen seien. Da habe Enders gesagt, er solle Heinrich die Übergabe tun. Das habe er auch ebenso getan. Aber wenn Enders sage, dass er ihm das danach verboten habe, da sage er Nein dazu und wessen er ihn darüber hinaus belange, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld ist festgesetzt für 14 Tage. Das haben sie beide festhalten lassen.

Peter, der Sohn von Elsgin Gerst, verklagt Heinrich Mertin auf 14 Albus gegen Rechnung.

Mittwoch 25. Dezember 1471

Rudolf, Wilhelms Keller von Randeck, erhebt seine 2. Klage gegen Partenheimer.

Henne Nickel erhebt für die Kirche seine 2. Klage gegen die Nonnen von Engelthal.

Hengin Laudert erhebt seine 2. Klage gegen den Kanzler zu Heidesheim.

Freitag 27. Dezember 1471

Zwischen Sifert Swartzkopp und Hengin Wirt wegen der Abrechnung ist es mit ihrer beider Wissen und Willen verschoben worden bis auf den 3. April und es soll keiner den anderen gefährden. Das haben sie beide festhalten lassen.

Emerich von Engelstadt, unser Schultheiß, erhebt seine 1. Klage wegen 40 Gulden Hauptsumme und 10 Gulden Schaden gegen die Herren von St. Alban zu Mainz auf alles.

Heinrich Buser, unser Mitschöffe, hat Antze Gysenhenne angeklagt, dass er ihm 12 Schilling schuldig sei. Dass er ihm die nicht gebe oder sie anerkenne, das schade ihm ebenso viel dazu. Darauf sagt Antze: Er erkenne ihm 3 Schilling an und wessen er ihn darüber hinaus belange, dessen sei er unschuldig. Heinrich hat festhalten lassen, dass Antze ihm 3 Schilling anerkennt und gefragt, wann er ihm die geben solle. Urteil: In 14 Tagen. Das hat Heinrich festhalten lassen. Deshalb gilt Antzes Unschuld noch 14 Tage. Das hat Heinrich auch festhalten lassen.

Henne Maurer erkennt an, Gontrum 8 Gulden gegen Rechnung zahlen zu müssen in 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Registereinträge

Bart, Enders (Endres)   –   Beyer, Heinrich   –   Buser, Heinrich   –   Engelstadt, Emerich von   –   Engelthal (Kloster)   –   Freitag   –   Gerst, Elsgin   –   Gerst, Peter   –   gift (giften)   –   Gunthrum, N. N.   –   Gysenhenne, Antze   –   Haus (Gebäude)   –   Heidesheim (Ort)   –   Jungfrau (Geweihte Jungfrau)   –   Kanzler   –   Keller (Kelner)   –   Laudert, Hengin   –   Mainz (Stadt)   –   Martin, Henne (Heinrich)   –   Maurer, Henne (Hengin)   –   Mittwoch   –   Nickel, Henne   –   Ostern   –   Partenheimer, N. N.   –   Randeck, Wilhelm von   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Rudolf (Name)   –   sententia   –   Sohn (Söhne)   –   St. Alban (Mainz)   –   Swartzkopp, Sifert   –   Thome apostoli (Thomas tage)   –   Unschuld (unschuldig)   –   Weihnachten   –   Wirt, Hengin   –