Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 069

16.12.1471  / Montag vor Thomastag

Transkription

p b Jtem Ryne cleʃe hait p b off cleßgin haberern

erf(olgt) Jtem jekel myer erk(ennt) Enders barten vor x gld

erf(olgt) Jtem hengin Roller erf(olgt) nonne(n) claʃen vor x ß off rechnu(n)ge

Actu(m) off montag vor ʃant thomas tage

Jtem hen(ne) von eltuil hait ʃich verdingt ʃyfert ʃwarczkopp ʃin worte
w(er)ten heng(in) zu thűne So hait ancze duppengießer verdingt werten hengin
ʃwarczkopp ʃin worte zu thűne vnd haint beyde yre vndertynge verbot
als recht iʃt vnd haint das bůch von beidentheiln laiß(e) offen
S(e)n(tent)ia vnd das verbot vnd des ortels her uß begert
Nach anʃprach antwort vnd beidertheil furbrengűnge ʃo ʃprech(e)n
wir zu(m) rechten daß werten hengin / ʃyfert ʃwarczkoppen nach
verhandelűnge der ʃache // bilche rechnu(n)ge thune ʃall das ortel
hait hen(ne) von eltuil alʃuo(n) ʃyferts wege(n) verbot vnd gefragt
wan(n) er yme die rechnu(n)ge thune ʃoll S(e)n(tent)ia jn xiiiij tage(n) doch
hait das gerichte dar jnne gerett daß die rechnu(n)ge in eyme
maende geʃcheen ʃall

erk(annt) Jtem cleßgin kremer erk(ennt) elßgin Lenen docht(er) ij lb v ß zu geb(e)n
in eyme maende ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem ebert meczler hait zu geʃproch(e)n Conczgin beck(er)n wie daß er
ʃin burge ʃihe vor ey(n) gld vnd iiij alb vnd daß er ýme nit helffe
das yme ʃolich gelt werde vnd auch nit burge(n) reche dűhe daß
ʃchade ýme als vil dar zu vnd heiʃt yme des ey(n) ja oder ney(n) obe
er ʃin burge ʃihe oder nit dar off ʃpricht Conczgin / ebert habe
ýne mit dem monde // dar zu mit dem heýmbergen laiß(e)n mane(n)
alʃo ʃihe er jn des wertes huʃch gangen do habe ýme der werte
nit woll(e)n zeß(e)n geb(e)n vnd hofft ebert ʃoll yme ey(n) werte beʃtillen
Conczgin ebert hait verbot daß conczgin erkant hait daß er ʃin burge
ʃihe vnd hofft er ʃoll ýme burge(n) recht thűne vnd ʃtylt das zu
recht / conczgin hait eß auch zu recht geʃtalt S(e)n(tent)ia dwile Concze
S(e)n(tent)ia erkennet daß er burge ʃihe / ʃo ʃall er eberte(n) burge(n) recht thune
vnd ʃall das noch daling thune / wil ʃin ebert nit enbern das
hait ebert verbot

p b Jtem jekel mýer hait p b off enders barten

1 clage Jtem ancze duppengießer dut 1 clage vor ij gld heibtgelt vnd
vi gld ʃchaden off jorgen hen(ne) von hattenhey(m) et om(n)ia

Jtem cleʃe breithart dut 1 clage vor funffczijg gld heibtgelt
1 clage vnd xxx gld ʃchaden off jorgen hen(ne) zu hattenhey(m) et om(n)ia

Jtem hen(ne) haubor vnd helffrichs henne haint erk(annt) herma(n) von
erk(annt) lymp(ur)g ij gld x alb zu geb(e)n jn xiiij t(agen) ʃi no(n) p erf(olgt)

Übertragung

Clese Ryne hat Pfändung gefordert gegen Clesgin Haberer.

Jeckel Myer verklagt Enders Bart auf 10 Gulden.

Hengin Roller verklagt Clese Nonne auf 10 Schilling gegen Rechnung.

Montag 16. Dezember 1471

Henne von Eltville hat sich verpflichtet, Sifert Swartzkopp vor Gericht zu vertreten. Ebenso hat sie Antze Duppengießer verpflichtet, Hengin Wirt vor Gericht zu vertreten und sie haben beide ihre Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist und haben das Buch für beide Seiten öffnen lassen, das festhalten lassen und das Urteil gefordert. Nach Anklage, Antwort und den Vorbringungen beider Seiten sprechen wir als Recht: Dass Hengin Wirt Sifert Swartzkopp nach Verhandlung der Sache angemessene Rechnung leisten solle. Das Urteil hat Henne von Eltville für Sifert festhalten lassen und gefragt, wann er ihm Rechnung leisten soll. Urteil: In 14 Tagen. Doch hat das Gericht darein geredet, dass die Rechnung in einem Monat geschehen soll.

Clesgin Kremer erkennt an, Elßgin, der Tochter von Lene 2 Pfund 5 Schilling zahlen zu müssen binnen einem Monat. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Ebert Metzler hat Contzgin Becker angeklagt, dass er sein Bürge sei wegen 1 Gulden und 4 Albus. Und dass er ihm nicht helfe, dass ihm das Geld werde und er auch nicht Bürgenrecht leiste, das schade ihm ebenso viel dazu. Und er fordert von ihm ein Ja oder Nein, ob er sein Bürge sei oder nicht. Darauf sagt Contze: Ebert habe ihn mit dem Mund und mit dem Heimbürgen mahnen lassen. Darauf sei er in das Wirtshaus gegangen. Dort habe ihm der Wirt nichts zu essen geben wollen und er hofft, Ebert soll ihm einen Wirt bestellen. Ebert hat festhalten lassen, dass Contze anerkannt hat, dass er sein Bürge sei und er hofft, er solle ihm Bürgenrecht tun und legt das dem Gericht vor. Contze hat es auch dem Gericht vorgelegt. Urteil: Weil Contze erkennt, dass er Bürge sei, so soll er Ebert Bürgenrecht leisten und soll es noch heute tun, will Ebert nicht darauf verzichten. Das hat Ebert festhalten lassen.

Jeckel Myer hat Pfändung gefordert gegen Enders Bart.

Antze Duppengießer erhebt seine 1. Klage wegen 2 Gulden Hauptsumme und 6 Gulden Schaden gegen Henne Jorge von Hattenheim auf alles.

Clese Breithart erhebt seine 1. Klage wegen 50 Gulden Hauptgeld und 30 Gulden Schaden gegen Henne Jorge von Hattenheim auf alles.

Henne Haubor und Henne Helffrich haben anerkannt, Herman von Lympurg 2 Gulden 10 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Registereinträge

Bart, Enders (Endres)   –   Becker, Contzgin   –   Breithart, Clese (von)   –   Buerge (Bürge, Bürgschaft)   –   Buergenrecht (Bürgenrecht)   –   Duppengießer, Antze   –   Elsgin (Name)   –   Eltville, Henne von   –   essen (Essen)   –   Haberer, Clesgin   –   Hattenheim (Ort)   –   Haubor, Henne   –   Heimbürge   –   Helffrich, Henne   –   Jorge, Henne   –   Kremer, Clese (Clesgin)   –   Lene (Name)   –   Lympurg, Herman von   –   Metzler, Ebert   –   Monat   –   Montag   –   Mund (mündlich)   –   Myer, Jeckel   –   Nonn, Clese (Clase)   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Roller, Hengin   –   Ryne (Rhein), Clese (am)   –   sententia   –   Swartzkopp, Sifert   –   Thome apostoli (Thomas tage)   –   Tochter   –   Urteil   –   Wirt (Gastwirt)   –   Wirt, Hengin   –   Wirtshaus (Wirtshäuser)   –